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Alois Obweger zeigt sich mit der neuen Abbund-Anlage in vollem Maße zufrieden © Nöstler

Vom Architekt bis Zimmerer

Ein Artikel von Administrator | 18.03.2003 - 00:00
Wir bieten für Architekt bis Zimmermeister an - so könnte das Motto von Holzbau Obweger, Döbriach, lauten. Als kleiner Zimmereibetrieb von seinem Vater 1958 gegründet, beschäftigt Firmeninhaber Alois Obweger heute über 40 Mitarbeiter. Neben dem Hauptstandbein als Holzbau hat er aber noch einige lukrative „Nebengeschäfte” aufgetan.Rundherum mitanbieten. Sein Partner und Geschäftsführer, Ing. Hans Griesser, hat mit ihm das Unternehmen Obweger Haus GmbH 1991 am jetzigen Standort nahe dem Millstätter See gegründet. Im Betrieb werden alle Gewerke vereint: Baumeister, Zimmermeister, Tischler, Dachdecker und Maler. Auch beim Treppenbau und bei den Einrichtungen legen die Mitarbeiter selbst Hand an. „Wird die Zeit zu knapp, vergeben wir diese Arbeiten”, erklärt Obweger. „Wir führen alle unsere Aufträge als Generalunternehmer aus”, so der Allrounder weiter.
Daneben werden auch noch Erdbewegungen und Transporte in der Schwesterfirma HFT (Holz und Fertigteiltransport) mit Geschäftsführer Rudolf Jäger durchgeführt.
Obweger-Facts
Firmeninhaber: Alois Obweger
Mitarbeiter: 40
Geschäftszweige: Holzbau, Transporte, Erdbewegung, Baumeister
Gewerke: Baumeister, Zimmermeister, Tischler, Maler, Dachdecker
Umsatz: 4 Mio. €/J
Firmenareal: 28.000 m²
Holzbedarf: 125 m³/Monat
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Alois Obweger zeigt sich mit der neuen Abbund-Anlage in vollem Maße zufrieden © Nöstler

Generelle Transport-Erlaubnis. Um die teilweise recht großen Elemente für den Holzhausbau einfach auf die Baustelle transportieren zu können, hat man für Österreich eine generelle Erlaubnis für Transporte bis 3,5 m Breite, 4,2 m Höhe und 26 m Länge eingeholt. „Ist ein Lkw-Fahrer auf der Tauernautobahn kurz vor dem Katschberg-Tunnel, kann ich diesen innerhalb von wenigen Minuten sperren lassen”, erläutert Obweger.
In Döbriach setzt man auf komplette Vorfertigung. Dabei werden nicht nur die Wände fertig zusammengebaut, sondern auch mit allen Installationen versehen, die Außenseite verputzt und die Fenster und Türen eingebaut. Auf der Baustellen werden die Elemente in kurzer Zeit versetzt.Maschinen on top. Obweger legt auf entsprechende maschinelle Ausstattung großen Wert. Da man vorzugsweise KVH und Leimbinder für den Holzbau verwendet, hat man vor kurzem in eine neue Abbundanlage K2 von Hundegger, Hawangen/DE, investiert. „Nach nur 3 Tagen Montage und Schulung im Jänner konnten wir bereits mit dem Betrieb beginnen”, zeigt sich Obweger mit der Arbeit sehr zufrieden.
Als Grund für die Anschaffung nennt der Geschäftsführer hauptsächlich die Zeiteinsparung. Vor der „K2-Ära” hat man noch traditionell mit der Hand und maschineller Unterstützung abgebunden. Dazu waren noch 8 Mitarbeiter nötig. „Jetzt schaffen wir mehr Leistung mit 3”, erläutert Obweger.
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Verletzungsfreie Handhabung durch neuartiges Transport- und Positionier-System © Nöstler

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ausgerüstet mit einem 5-Achs-Aggregat können auf der K2 sämtliche Verbindungen bearbeitet werden - der Phantasie sind also kaum Grenzen gesetzt. Die Bearbeitungs-Möglichkeiten sind, auch ohne Umrüsten der Maschine, vielfältig. Für den Abbund sind Dimensionen von 20 mal 50 mm bis 300 mal 450 mm (625 mm) in beliebiger Länge möglich.
„Für uns realisierte Hundegger erstmals eine Etikettierung der Reststücke nur mit Kleber”, erklärt Obweger. Normalerweise wird die Bauteil-Etikettierung mit Klammern durchgeführt. Die Reststücke werden mit einer Nummer und der passenden Länge versehen. Das Programm der K2 schlägt dem Bediener automatisch vor, welches Bauteil aus diesem Reststück gefertigt werden kann. Dadurch erzielt man eine optimale Restholz-Verwertung praktisch ohne Verschnitt.
Für die Abbund-Anlage investierte Obweger 280.000 €, inklusive automatischem Hubtisch, Förderbänder zum Hacker und aller baulichen Arbeiten vor Ort. Als Unterstützung für die Fertigung plant man aber schon weiter: Die K2 soll mittels Kettenförderer automatisch von einem 3-geschossigen Regal beschickt werden. „Die Planung nehme ich selbst in die Hand, ebenso können wir den Förderer im Unternehmen fertigen”, so Obweger.
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Erstmals werden Etiketten geklebt – nicht getackert © Nöstler

Arbeits-Erleichterung. Um bei der Vorfertigung noch rationeller arbeiten zu können, hat man vor kurzem ein Portal-Bearbeitungs-Zentrum von Weinmann, St. Johann-Lonsingen/DE, angeschafft. Für die Überwachung sind 2 Mitarbeiter zuständig - den Rest erledigt die Anlage von selbst. Im Programm ist ein System hinterlegt, nach dem die Wand-, Decken- oder Dachelementen zusammengefügt werden. Der Roboter nimmt sich die Platten, wie etwa OSB oder Gipskarton, die er als nächstes benötigt, legt sie an der richtigen Stelle ab und nagelt sie fest.
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Anlage zur Wandelemente-Fertigung: im Herbst 2002 in Betrieb genommen © Nöstler

Lohnfertigung. Obweger realisiert nicht nur den Elemente-Bau für das eigene Unternehmen, er bietet auch Lohn-Vorfertigung an: Für Vertriebsfirmen führt Obweger die Planung und Produktion aus und transportiert die Teile zur Baustellen. Vor Ort arbeiten die Monteure der Vertriebsfirmen mit Hilfe eines Bauteil-Planes. Mitgeliefert werden auch sämtliche Beschläge für die Montage.