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Montage eines mit Massiv-Holz-Mauern ausgeführten Hauses © Hundegger

Alternative zum Stein

Ein Artikel von Administrator | 21.09.2003 - 19:30
Da sich immer noch ein Großteil der Bevölkerung im deutschsprachigen Raum die eigenen 4 Wände massiv vorstellt, hat MHM-Entwicklung, Pfronten-Weißbach/DE, die Massiv-Holz-Mauer entwickelt.Reine Vollholzwand. Grundelement ist eine reine Vollholzwand mit einer Stärke bis 34,5 cm, bestehend aus beliebig breiter, getrockneter 24 mm-Seitenware. Die Bretter werden im Vorfeld mit einem Wechselfalz versehen und mit vielen kleinen Nuten (Luftpolster) profiliert.
Mit Hilfe des von Hundegger, Hawangen/DE, entwickelten Wandmaster werden die Bretter automatisch kreuzweise verpresst und mit Aluminium-Rillennägeln Schicht für Schicht verbunden. Jede Brettkreuzung hat 2 Nägel immer diagonal im größtmöglichen Abstand, womit die Elemente auch diagonal große Kräfte aufnehmen können.
Die Rohwand-Elemente werden in der Fertigungslinie Computer gesteuert formatiert, Türen und Fenster ausgeschnitten. Schlitze für Elektro- und Sanitärinstallationen, Aussparungen für Rollläden sowie Anhänge-Bohrungen werden automatisch bearbeitet. Auf der Baustelle können jederzeit noch weitere Schlitze und Aussparungen mit herkömmlichen Handmaschinen ausgefräst werden.
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Montage eines mit Massiv-Holz-Mauern ausgeführten Hauses © Hundegger

Ökologische Versiegelung der Kanten. Mit dem eigens entwickelten Holzmörtel, einem Gemisch aus Wachs, Sonnenblumen-Öl und Sägestaub, werden alle Stirnseiten versiegelt, damit die Elemente während dem Transport und der Montage wasserabweisend sind. Außerdem bewirkt der Holzmörtel die Abdichtung der Stoßstellen zwischen den Wandteilen.
Nach der Montage kann die Wand auf der Außenseite nach Belieben verputzt oder mit Holz verschalt werden. Die Innenseite wird entweder mit Gipskarton oder Holz verkleidet. Gute Noten. Aufgrund des vielschichtigen Aufbaues mit vielen Luftpolstern ergab die wärmetechnische Untersuchung einen Lambda-Wert von 0,092 W/mK, was bedeutet, dass mit einer geringen Zusatzdämmung als Putzträger ein U-Wert von 0,17 W/m²K gemessen wurde. Die brandtechnische Untersuchung ergab den guten Wert von F 90 B.
Eine Untersuchung der Bundeswehr-Universität hat gezeigt, dass die Massiv-Holz-Mauer bis zu 95% der elektromagnetischen Hochfrequenzwellen vom Mobilfunk abdämpft.
Die Produktion von Massiv-Holz-Mauer-Elementen läuft seit mehr als einem Jahr in dem Pilotbetrieb Massiv-Holz-Mauer factory, Nesselwang/DE. Von diesem wurden bereits verschiedene Zimmereien mit dem Produkt beliefert, welche zahlreiche Häuser zur Zufriedenheit der Kunden gebaut haben.
Eine komplette Massiv-Holz-Mauer-Fertigungslinie kann im 1-Schichtbetrieb 6000 m² Wandelemente pro Jahr produzieren. Da mit diesem Herstellungsverfahren nahezu die gesamte Wertschöpfung im Holzbaubetrieb verbleibt, arbeitet die Produktionseinheit bereits ab 10 Häusern pro Jahr profitabel.