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Italienische Bandsägen-Technik, steirisch verfeinert:3 zusätzliche Kameras ermöglichen präzisere Schnitte © Spannlang

Kern der Lärche

Ein Artikel von Administrator | 10.03.2004 - 00:00
Bevor hochwertige Lärchen-Produkte das Sägewerk verlassen, kontrolliert der Chef persönlich: Ing. Hans Peukers Export-Schlager für westeuropäische Märkte ist die Mürztaler Gebirgslärche, die im Krieglacher 4000 fm-Bandsäge-Werk in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. In kleinen Schritten hat sich der findige Holztechniker mit HTL-Mödling-Abschluss als Lieferant von Lärchen-Komponenten einen Namen gemacht.
Peukers Rezept: Die hohe Güte der regionalen Gebirgslärche und das Know-how beim kernfreien Lärchen-Einschnitt auf einer Primultini-Bandsäge, Marano Vicentino/IT. Das Rundholz bis über 100 cm Durchmesser und 9 m Länge wird von Waldwirtschaftsgemeinschaften, Forstverwaltungen und Händlern aus der Umgebung geliefert.
Optimierte Qualitäts-Ausbeute. Wer solche Stämme verarbeitet, investiert gerne in die Steigerung der Qualitäts-Ausbeute beim Einschnitt: Seine Bandsäge wurde mit einer digitalen Schnittüberwachung und visueller Feinjustierung über 3 Kameras aufgerüstet.
Damit lassen sich spezielle Schnittbilder verwirklichen, die an den oft exzentrischen Kern im Lärchen-Stamm angepasst sind - auch ohne Seitenbretter im Nachschnitt: „Diese Einrichtung ermöglicht es, kernfreies Schnittholz aus viel kleineren Durchmessern zu erzeugen, als es die Mathematik nahelegt”, weiß der junge Unternehmer.
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Italienische Bandsägen-Technik, steirisch verfeinert:3 zusätzliche Kameras ermöglichen präzisere Schnitte © Spannlang

Weniger Säge, mehr Weiterverarbeitung. Auch bei den übrigen Produkten gilt Peukers Grundsatz für Kleinsägen: Marktnischen suchen, den großen Produzenten am Markt ausweichen. Für die Säge in Krieglach inklusive Forstbesitz mit Starkholz-Bestand bedeutete das etwa: hochwertige Sonder-Gebinde statt Massen-Verpackungsware. Maßgefertigte Kisten aus gehobelten Nut-Feder-Fichtenbrettern sind speziell für die exportorientierte Maschinen-Industrie bestimmt.
Um den Kunden dennoch das gesamte Sortiment anbieten zu können, ist Peuker eine Liefer-Kooperation mit der Säge St. Marein (sh. Beitrag "Fichte gebacken") und Posch, Kaindorf, eingegangen: Gängiges Fichten-Konstruktionsholz wird zugekauft und im Gegenzug Spezialprodukte aus Lärche oder Fichte ausgeliefert.Dienstleistung und Expertise verrechnen. Die Angebote der Bandsäge Peuker für Kleinmengen und Kommissionen werden in Zukunft neben der mengen- auch zeitbezogene Positionen aufweisen: Detailmärkte, aber auch private Häuslbauer sollen nach Meinung Peukers für Beratung und Auswahl von Holzprodukten für spezielle Anforderungen die Kosten übernehmen. „Auch aufwändigere Klein-Aufträge sollen sich rechnen”, zeigt sich Peuker vom Erfolg der Maßnahme überzeugt.Klang der Natur. Ganz im Sinne der hauseigenen Philosophie, Nischenmärkte aufzuspüren und Marken zu etablieren, hat sich der engagierte Steirer eine Kompetenz in Sachen Klangholz aufgebaut (sh. Beitrag "Verpackung bis Musik"): Feinjährige Hasel-Fichte wird speziell ausgeformt und als Instrumenten-Holz an Geigenbauer und Klavier-Erzeuger geliefert.
Peuker-Facts
Einschnitt: 4000 fm/J
Technologie: Bandsäge, Gatter, Hobel- und Kappanlage
Produkte: KVH-Komponenten, Klangholz-Prismen, Bauholz-Sondersortimente, Tischlerplatten, Transport-Gebinde
Holzarten: Lärche (40%); Fichte (50%); Kiefer, Tanne, Laubholz (10%)
Export: 30%
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Hans Peuker neben seiner Lärche: „Qualität verkauft sich von selbst“ © Spannlang