Nur 60% des Holzzuwachses in Oberösterreich wird genutzt. Die Vorrats-Zuwächse sind im Bauernwald besonders hoch, Nutzung mit 40% niedrig. Trotzdem werden Wirtschaftsgebäude im ländlichen Raum vermehrt aus Stahl und Beton errichtet. Vor diesem Hintergrund veranstalteten in Kooperation die Landwirtschaftskammer für Oberösterreich, der Holzbau und Möbelcluster (MHC), proHolz Oberösterreich sowie der Bäuerliche Waldbesitzer Verband (BWV) am 16. März in Linz einen Holzbautag mit dem Thema Holzbau im ländlichen Raum.Haus aus eigenem Tannenholz. Tannenholz aus dem eigenen Plenterwald setzten die Landwirte Katharina Keplinger und Martin Sageder zum Bau ihres gemeinsamen Wohnhauses in Pfarrkirchen ein. Der Grund liegt in der schlechten Marktsituation für Tannenholz. „Wir wollten das eigene Holz nutzen, da es schwer zu verkaufen ist und gleichzeitig soll das Haus auch als Beispiel für eine Verwendung von Tannen-(Stark)holz dienen”, erklärte Sageder. Insgesamt wurde für den Hausbau 140 fm geschlägert. Es waren große Dimensionen nötig.
„Für einen kernfrei geschnittene Deckentram mit 14 auf 25 cm benötigten wir einen Zopfdurchmesser von mindestens 42 cm. Das Holz blieb mit Wipfel talwärts 3 Monate im Wald liegen. Dadurch erfolgte ein Feuchtigkeitsentzug durch die Äste und Spannungen konnten sich abbauen”, so Sageder. Nach einer 3-monatigen Lufttrocknung erfolgte dann die Kammertrocknung der Tramdecke und Schalung auf 10 bis 12%. „Für die Wärmedämmung des Holzriegelbaues wurde Stroh eingesetzt, womit für die Außenwand ein U-Wert von 0,12 W/m2K erreicht wird”, so Keplinger. Die Strohdichte beträgt 90 kg/m3.
Bei den Fenstern entschied man sich für ein 2-schaliges System. „Es ist vergleichbar mit einem Holz-Alu Fenster nur das außen statt Alu Eiche angebracht ist”, erklärt Sageder. Die Planung erfolgte durch das Büro Spreitzer, Altheim. Mit der Ausführung des Holzbaues wurde Schachner Holzsystembau, Maria Schmolln, betraut. Das Haus und vor allem das Engagement der Bauherren Keplinger und Sageder erhielt viel Zustimmung durch das Publikum.
Bei den Fenstern entschied man sich für ein 2-schaliges System. „Es ist vergleichbar mit einem Holz-Alu Fenster nur das außen statt Alu Eiche angebracht ist”, erklärt Sageder. Die Planung erfolgte durch das Büro Spreitzer, Altheim. Mit der Ausführung des Holzbaues wurde Schachner Holzsystembau, Maria Schmolln, betraut. Das Haus und vor allem das Engagement der Bauherren Keplinger und Sageder erhielt viel Zustimmung durch das Publikum.
Bauen mit eigenem Holz. Eine Möglichkeit für Landwirte, aus Holz des eigenen Waldes Wirtschaftsgebäude zu errichten, stellte August Fürlinger, Geschäftsführer von Neuhauser Holztechnik, Weisskirchen, vor. Das Unternehmen übernimmt Planung, Statik und Ausführung. Schwachholz wird direkt am Hof entrindet und mit einer Fräse bearbeitet, welche vor Ort transportiert wird. Holz mit einem Durchmesser von 6 bis 20 cm kann so für den Holzbau aufbereitet werden. Durch Verzapfungen und Bohrungen wird das Rundholz kraft- und formschlüssig verbunden. Es werden aber auch Verbindungsmittel eingesetzt. „Wir bauen keine Stahlhallen verwenden Stahl aber sehr wohl als Verbindungsmittel”, so Fürlinger. Die größte Konkurrenz für den Holzbau sieht er von Seiten des Stahlbaues.Steirisches Vorzeigeprojekt. Im Bezirk Murau begegnete man der Schwächung des Holzbaues nach dem 2. Weltkrieg bereits vor 20 Jahren mit Bewusstseinsbildung in Sachen Holz welche in der Gründung des Steirischen Holzmuseums, der Steirischen Holzstraße sowie die Landesausstellung Holzzeit 1995 gipfelte, so Baumeister DI Rudolf Paschek. Heute gehören dem Verein Steirische Holzstraße 26 Gemeinden an.
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Steirischen Holzstraße besteht für Paschek in der Anwendung neuer Holzbaumethoden wie der Brettstapelbauweise und der kreuzlagenverleimten Holzmassivbauweise.
Bei der Brettstapelbauweise werden stehend aneinander gereihte Bretter durch Nagelung zu konstruktiven Holzplatten verbunden. „Die Bauweise ist vor allem für Brücken ideal”, erklärt Paschek. Eingesetzt wurde diese Bauart etwa bei der Errichtung des Gymnastiksaales in St. Lambrecht.
Die kreuzlagenverleimte Holzmassivbauweise wurde auch bei der Erweiterung des Elternheimes in Murau angewandt. Dabei werden 3 bis 7 Lagen von Bretter im 90° Winkel zueinander verleimt wodurch die Platte fast maßhaltig wird.Erhöhung der Wertschöpfung. DI Johann Blinzer, Lektor an der Fachhochschule und HTL Kuchl, sieht in der Produktion von Massivholzwerkstoffen nicht nur eine vermehrte Nutzung von Holz, sondern auch eine Chance zur Erhöhung der Wertschöpfung der mitteleuropäischen Sägeindustrie. Diese werde aufgrund der Schaffung neuer Kapazitäten in Russland, dem Baltikum und Südosteuropa verstärkt unter Druck geraten.BSH-Boom in Europa. Lagen-, Span- und Faserwerkstoffe substituieren in traditionellen Einsatzbereichen Schnittholz zusätzlich. Die Produktion von Brettschichtholz hingegen hat sich von 1998 bis 2002 in Europa mehr als verdoppelt und in Österreich vervierfacht.
Der Holz-Anteil am Bauvolumen ist gering, obwohl Holz im Vergleich mit anderen Materialien in punkto ämmung und Energieeinsatz bei der Herstellung gut abschneidet. So entspricht 1 cm Wärmedämmung 3,3 cm Holz und 5,8 cm Hochlochziegel porosiert und 57,5 cm Beton. Satte Gesellschaft hungrig auf Holz machen. „Wir leben nicht mehr in einer Nachkriegs-Versorgungs- sondern mit einer Erlebnisgesellschaft”, so Dr. Werner Beutelmeyer, Market-Institut, Linz. Deshalb müssen Emotionen im Verkauf angesprochen werden. „Holz braucht man nicht erklären, statt dessen sollten Träume verkauft werden”, so Beutelmeyer. Den Besuchern des Holzbautages rät er keine Scheu vor Innovation zu haben. „Lederhosenromantik allein bringt keine Zukunft für’s Holz”, so Beutelmeyer. Spezialisierung auf Kernkompetenzen und Kooperationen mit anderen Unternehmen vor allem im Vertrieb werden immer wichtiger. Von Seiten der Kunden ortet er den Wunsch beim Bauen alles aus einer Hand zu beziehen sowie Kosten-Stabilität und -Transparenz. Weiters gibt es einen Trend zum schnellen Bauen.
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Steirischen Holzstraße besteht für Paschek in der Anwendung neuer Holzbaumethoden wie der Brettstapelbauweise und der kreuzlagenverleimten Holzmassivbauweise.
Bei der Brettstapelbauweise werden stehend aneinander gereihte Bretter durch Nagelung zu konstruktiven Holzplatten verbunden. „Die Bauweise ist vor allem für Brücken ideal”, erklärt Paschek. Eingesetzt wurde diese Bauart etwa bei der Errichtung des Gymnastiksaales in St. Lambrecht.
Die kreuzlagenverleimte Holzmassivbauweise wurde auch bei der Erweiterung des Elternheimes in Murau angewandt. Dabei werden 3 bis 7 Lagen von Bretter im 90° Winkel zueinander verleimt wodurch die Platte fast maßhaltig wird.Erhöhung der Wertschöpfung. DI Johann Blinzer, Lektor an der Fachhochschule und HTL Kuchl, sieht in der Produktion von Massivholzwerkstoffen nicht nur eine vermehrte Nutzung von Holz, sondern auch eine Chance zur Erhöhung der Wertschöpfung der mitteleuropäischen Sägeindustrie. Diese werde aufgrund der Schaffung neuer Kapazitäten in Russland, dem Baltikum und Südosteuropa verstärkt unter Druck geraten.BSH-Boom in Europa. Lagen-, Span- und Faserwerkstoffe substituieren in traditionellen Einsatzbereichen Schnittholz zusätzlich. Die Produktion von Brettschichtholz hingegen hat sich von 1998 bis 2002 in Europa mehr als verdoppelt und in Österreich vervierfacht.
Der Holz-Anteil am Bauvolumen ist gering, obwohl Holz im Vergleich mit anderen Materialien in punkto ämmung und Energieeinsatz bei der Herstellung gut abschneidet. So entspricht 1 cm Wärmedämmung 3,3 cm Holz und 5,8 cm Hochlochziegel porosiert und 57,5 cm Beton. Satte Gesellschaft hungrig auf Holz machen. „Wir leben nicht mehr in einer Nachkriegs-Versorgungs- sondern mit einer Erlebnisgesellschaft”, so Dr. Werner Beutelmeyer, Market-Institut, Linz. Deshalb müssen Emotionen im Verkauf angesprochen werden. „Holz braucht man nicht erklären, statt dessen sollten Träume verkauft werden”, so Beutelmeyer. Den Besuchern des Holzbautages rät er keine Scheu vor Innovation zu haben. „Lederhosenromantik allein bringt keine Zukunft für’s Holz”, so Beutelmeyer. Spezialisierung auf Kernkompetenzen und Kooperationen mit anderen Unternehmen vor allem im Vertrieb werden immer wichtiger. Von Seiten der Kunden ortet er den Wunsch beim Bauen alles aus einer Hand zu beziehen sowie Kosten-Stabilität und -Transparenz. Weiters gibt es einen Trend zum schnellen Bauen.