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Vor Sonnenaufgang: Der Aufbau per Kran startet mit den Außenwänden auf dem Beton-Fertigkeller © Peters

Atemberaubendes Tempo

Ein Artikel von Administrator | 20.04.2004 - 00:00
Am Ende des Arbeitstages wirkten die zufällig auf einem Nachbargrundstück an einem „Nassbau” Werkenden recht finster: Während sie sich immer noch mit dem Erdgeschoss-Mauerwerk abmühten, nahmen ihnen die Mitarbeiter von WeberHaus, Rheinau-Linx/DE, mit einem Holz-Fertigbau buchstäblich das Licht und errichteten ein individuell geplantes Architektenhause innerhalb weniger Stunden.Nachfrage steigt. Anlässlich einer Pressereise des Bundes Deutscher Fertigbau (BDF), Bad Honnef/DE, am 31. März und 1. April stellte dessen Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas neueste Zahlen vor. Demnach stieg die Nachfrage nach 1- und 2-Familienhäusern in Holz-Fertigbauweise mit 20.691 Baugenehmigungen (2002) um kräftige 9% auf 22.737 (2003) an. Diese „enorme Steigerung” wurde nicht zuletzt auch befördert durch die „leidlichen Diskussionen” um Abschaffung oder Kürzung der Eigenheimzulage - diese entspricht noch immer bis zu einem knappen Fünftel der Baukosten.
Den Marktanteil bezifferte Klaas auf bundesweit 13,1% - mittelfristig will er 25% erreichen. An der Spitze liegen derzeit die Bundesländer Hessen (22%) und Baden-Württemberg (21%).Herkunft Schwarzwald. In diesem Bundesland, in Gailingen/DE, nahe der schweizerischen Grenze gelegen, präsentierten WeberHaus-Marketingleiter Klaus Schwendemann und Stephan Dürr, zuständig für Public Relation, den Aufbau eines 1,5-geschossigen Wohnhauses.
Den Rohstoff für den Holzrahmenbau, zwischen 40 und 50 m³ Fichten- oder Tannen-Schnittholz je Haus, erhält das Unternehmen von 3-4 Sägewerken aus dem Schwarzwald, abgebunden im Stammwerk in Rheinau-Linx/DE oder im sauerländischen Wenden-Hünsborn/DE, beplankt mit Spanplatten aus dem Hause Kunz, Gschwend/DE sowie Gipskartonplatten innen und Putz außen. Wahlweise Holz-, Holz-Alu- oder Kunststoff-Fenster sowie Türen fertigen zuliefernde Unternehmen. Produziert wird in der Regel zeitnah etwa 1 Woche vor dem Aufbau, so Dürr. Zwischen Auftrag und Einzug vergehen maximal 6 Monate.
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Vor Sonnenaufgang: Der Aufbau per Kran startet mit den Außenwänden auf dem Beton-Fertigkeller © Peters

Start vor Sonnenaufgang.
Gut verpackt und per Lkw ab 6:00 Uhr auf die Baustelle geliefert, setzte ein 4-köpfiges Aufbauteam plus Kranführer und Lkw-Fahrer die Elemente hier auf einen Fertigbetonkeller von Glatthaar, Schramberg-Waldmössingen/DE. Während 30% der Kunden bei Weber eine Bodenplatte ordern, entscheiden sich rund 40% für einen Glatthaar-Keller.
Zunächst schweben Außen- und Innenwände, die Innentreppe aus eigener Fertigung, Decken, Kniestöcke und Giebel sowie die Dachelemente per Kran ein. Auf diese Weise entstehen bei Weber 850 Häuser pro Jahr, zwischen 4 und 5 Häuser sind es werktäglich. Bundesweit entstanden seit 1960 26.000 Häuser.
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Früher Nachmittag: Die ersten Dachziegel liegen bereits © Peters

Richtfest am Feierabend. Bereits kurz nach 15:00 Uhr stehen alle Wandelemente und während die Spezialisten innen Leitungen und Elektrik installieren und bereits Fliesen verlegen, dirigieren Mitarbeiter draußen die Dachelemente auf ihre korrekten Positionen. Bei dieser Geschwindigkeit brauchen die Bauherren für den gleichen Abend nur noch die Feierlichkeiten für das Richtfest vorbereiten - falls die Zeit dafür noch reicht.
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Forschung für das Wohnen der Zukunft: Null-Heizenergiehaus „Övolution Plus“ in Zimmern/DE © Peters

Weber-Facts
Gegründet: 1960 von Hans Weber
Standorte: Rheinau-Linx/DE und Hünsborn-Wenden/DE
Umsatz (2003): 147 Mio. €
Produktlinien: WeberHaus, TwinHaus
Vertrieb über 55 Bauforen
Mitarbeiter: 1045
BDF-Facts
Gegründet: 1961
Mitgliedsunternehmen: 39
Umsatz (2002): 1,4 Mrd. € (+ 18,8% gegenüber 2001)
Umsatz (2003, geschätzt): 1,5 Mrd. &, + 7%
Mitarbeiter der Mitgliedsbetriebe: 9140
Präsident: Hans Weber