Kapazitätssteigerung

Anlässlich der Holzbau und Ausbau vom 6. bis 9. Mai in Friedrichshafen/DE berichteten Schnittholz-, KVH- und BSH-Hersteller über geplante Investitionen.Rundholzplatz wird forciert. Am Standort Wangen/DE schneidet Holzwerk Baumann derzeit im 2-Schicht-Betrieb 80.000 fm/J mit Gatter und Nachschnittkreissäge ein, die Kapazität liegt bei 100.000 fm/J. Von Weiterverarbeitern, die aus Wangen mit Schnittholz versorgt werden, bezieht Baumann KVH als Handelsware. Daneben sind Lärchen-, Eichen-Schnittholz, sibirische Lärche sowie Garten- und Terrassenholz im Portfolio. Baumann hat Rohware für 36 KVH-Standardsortimente auf Lager. Der Export nach Italien liegt bei 20%.
„Die Schnittholzpreise sind in Deutschland stagnierend, Tendenz fallend”, bedauert Geschäftsführer Armin Baumann. Das Preisniveau von 2003 wird um 1 bis 2% unterschritten.
Am Standort Altshausen/DE befinden sich Rundholzplatz und Holzhof sowie ein Verpackungsbetrieb von Baumann. Am Rundholzplatz könnten im 2-Schicht-Betrieb 200.000 fm/J sortiert werden. Derzeit arbeitet man im 1-schichtig, davon gehen 80% in das eigene Sägewerk in Wangen. In den nächsten Jahren sollen der Rundholzplatz und der Verpackungsbetrieb wachsen.

Ausbau des neuen Standorts. Mit Trockenkammern hat Ladenburger, Bopfingen/DE, seinen neuen Standort in Kerkingen/DE ausgestattet. In den kommenden Monaten werden noch Lager- und Kommissionierhallen errichtet. Die 1-schichtige KVH-Kapazität am Standort liegt bei 25.000 m³/J.
Das Ladenburger-Hobelwerk in Geithain/DE wird derzeit mit einer weiteren Profilholz-Linie versehen. Zudem werden eine neue Lager- und Kommissionierhalle aufgebaut sowie die Trocknungs-Kapazität am Standort Bopfingen um 2000 m³ erhöht. „Die BSH- und KVH-Preise ziehen an”, berichtete Geschäftsführer Viktor Ladenburger. Seit 2 Jahren exportieren die Bopfinger verstärkt nach Südtirol, Österreich, die Schweiz, Spanien und Frankreich. Die Absatzmengen sind dort steigend. Der Absatz in Deutschland verspricht besser als im vergangenen Jahr zu werden.

Geplante Preiserhöhung. „Unsere Erwartungen an die Messe in den schönen Leimbinder-Hallen wurden sogar übertroffen”, schwärmt Hans-Peter Wimmer, Geschäftsführer von Wimmer, Pfarrkirchen/DE. Das Publikum aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norditalien war von guter Qualität. In Italien werden eher Duo-/Trio-Balken als KVH nachgefragt. Ab dem 1. Juni werden die Preise bei allen 3 Produkten um 10 €/m³ angehoben. „Diesen Schritt haben wir rechtzeitig angekündigt”, erläuterte Wimmer, „wir sehen uns gezwungen, die 2-maligen Preiserhöhungen beim
Rohstoff an den Markt weiterzugeben. Bei der Mengennachfrage sind wir in allen Ländern über unserem sehr ehrgeizigen Plan”, zeigt sich Wimmer zufrieden.Erweitertes Holzbau-Sortiment. Neu ins Programm von Rettenmeier, Ullersreuth/DE, wurde KVH und QLH (Duo- und Triobalken) aus Douglasie genommen. Zudem bietet man Brettstapeldecken an.
Durch Optimierungs-Maßnahmen wurde die Kapazität im Sägewerk Ullersreuth von 400.000 m³/J auf 450.000 m³/J angehoben. Das diesjährige Absatzziel von Rettenmeier an Duo-Balken und KVH liegt bei 100.000 m³/J.
Seit der Umstellung von Direkt- auf selektiven Vertrieb über den Handel kann Rettenmeier Mengenzuwächse ausmachen.
In Deutschland besteht ein flächendeckendes Zunftholz-Händlernetz, das momentan auch auf Österreich ausgeweitet wird. In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und Salzburg wird Rettenmeier von Blumenfeld, Wien, vertreten. „Für die anderen Regionen werden noch Vertriebspartner gesucht”, bestätigt Rettenmeier-Geschäftsführer Dipl.-Betriebswirt Jürgen Köstens. Darüber hinaus exportiert Rettenmeier in die Schweiz, nach Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland.Gedämpfter Optimismus. „Wir sehen verhalten optimistisch in die Zukunft”, erläutert Köstens. „Durch Kalamitäten sind die Rundholzpreise zwar etwas gefallen. Dafür ist aber die Ausbeute an hochwertiger Hauptware für das Rettenmeier Zunftholz geringer. Dies hat insgesamt zu einer Preiserhöhung für die Hauptware geführt, was sich auch im Absatz widerspiegeln wird.”
Es wird mit keinen wesentlichen Kapazitäts-Erweiterungen in Deutschland gerechnet. Die KVH-Produktionsmenge wird sich daher nach Ansicht Köstens am Vorjahresniveau einpendeln. Dies wird zu einer Marktberuhigung führen - ein weiterer Preisverfall bei KVH wird nicht erwartet - eher ein leichter Preisanstieg wegen der erwähnten Verteuerung der Hauptware. KVH wird durch die neue Önorm DIN 4074 und VOB 2000 weiterhin Bauholz substituieren.

Anschaulicher Messestand. Im Dachgeschoss eines 1-Familienhaus, das nach der Holzbau und Ausbau in Friedrichshafen/DE am endgültigen Standort errichtet wurde, empfing Haas, Falkenberg/DE, Messebesucher.
Bei diesem Objekt wurde bei der Montage ein Arbeitsgang eingespart: Die Massivholzplatten-Fassade der vorgefertigten Wandelemente ist gleichzeitig die äußere Beplankung des Ständerbaus. Hier kommen bauaufsichtlich zugelassene Lärchen- oder Douglasien-Platten zum Einsatz. Diese Bauart eignet sich auch für Kindergärten oder Wochenendhäuser. Der Sichtdachstuhl wurde mit einer vom Qualitätsverbund DachKomplett empfohlenen Systemvariante ausgeführt: Auf BS-Holzbalken ruht eine Massivholz-Verlegeplatte, die Dämmung übernimmt das BauderPirSWE-System, auf der Konterlattung wird die Bedachung befestigt.Bombierte Stützen. Einen Knoten, wie er im Ingenieur-Holzbau eingesetzt wird, stellte Haas vor. Die bombierten Stützen werden bei Haas-Weisrock, Saulcy-sur-Meurthe/ FR, gedrechselt. „Bei BSH und KVH haben wir eine gewisse Preiserhöhung durchgesetzt”, so Haas.
Die Fenster von Bayerwald, Neukirchen vorm Wald/DE, sind nun auch mit vorgesetztem Rollladen und darin integriertem Fliegengitter-Rollo zu beziehen.
Die große Schlussveranstaltung der Eisblockwette geht am 5. Juni in Regensburg/DE über die Bühne.

Gemeinsam stark. Den ersten offiziellen Auftritt hatte Finnforest Merk, Aichach/DE in Friedrichshafen. Am 1. Februar erwarb Finnforest, Metsä/FI, Merk, Aichach/DE (sh. Holzkurier Heft 9, S. 5). Seit 7. Februar ist die Umformierung zu Finnforest Merk offiziell. „Durch den Erwerb erreicht Finnforest eine stärkere Position als Anbieter von Produkten, Systemen und Lösungen im europäischen Holzbau”, erläuterte Michael Menz, Geschäftsführer Finnforest Deutschland und Finnforest Merk. Die Aktivitäten gliedern sich in 3 Sparten: Bauprodukte, Bausysteme und Bauprojekte.
Ein wichtiger Baustein des Zusammenschlusses ist Leno-Massivbau. Hierbei werden FichtenLamellen in mindestens 3 Lagen über Kreuz zu großformatigen tragenden Elementen verarbeitet. Seit Jahresbeginn hat Finnforest eine neue Generation von Doppel-T-Träger im Programm: FinnJoist (FJI) wird gemeinsam mit der Planungs-Software FinnFrame angeboten.
Ab sofort wird die Bausperrholzplatte Finnforest Spruce gemäß der neuen Zulassung BFU 100 nach DIN 68705 - 3 mit den Maßen 2500 mm mal 1250 mm und Stärken von 12 mm bis 30 mm angeboten.Feste Verbindung. Einen zum Patent angemeldeten Vergussknoten stellte Stephan, Gaildorf/DE, auf der Holzbau und Ausbau vor. „Diese Verbindung kommt im Ingenieur-Holzbau zum Einsatz, so bald Stabdübelverbindungen zu weich sind”, erläuterte Vertriebsleiter DI (FH) Jörg Vahrenhorst. Der Knoten wurde von der MPA, Stuttgart/DE, geprüft. Es können damit Normalkräfte übertragen werden. Die Festigkeit liegt um den Faktor 35 über denen von Stabdübel-Verbindungen. Momente und Querkräfte lassen sich mit dem Vergussknoten nicht abtragen.
Stephan fertigt großformatige Elemente für Industriehallen. Dabei kommen auch gebogene, flächig verleimte Bauelemente mit hohem Vorfertigungsgrad zum Einsatz. Für die Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin/DE kamen 4000 m² vorgefertigte Deckenelemente zum Einsatz. Blickfang ist die in Rautenform gestaltete Wandkonstruktion. Für das Einpassen der Glasfassade wurden 8000 Messpunkten genommen. „Alle lagen innerhalb der Toleranz von ±0,5 cm”, berichtete Vahrenhorst.
Neben Fichte fertigt Stephan auch BSH aus Lärche, Douglasie und Weißtanne. So wurde beim Varieté-Zelt im Schwabenpark, Kaisersbach/DE, BSH aus Tanne des Welzheimer Waldes eingesetzt.