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Geschäftsführer Mag. Martin Genböck © Burböck

Holzverbrauch steigt

Ein Artikel von Hubert Burböck | 12.01.2005 - 00:00
Es gibt keine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte und dennoch schaffte man es bei Genböck, Haag/Hausruck, sich innerhalb kürzester Zeit von Null auf 130 Häuser pro Jahr zu entwickeln. Holzrahmenbauweise individuell geplant. Das Familienunternehmen wurde 1987 auf der grünen Wiese errichtet. Bereits damals wurde ein erklärtes Ziel verfolgt: „Wir wollten Holzhäuser nach individueller Planung bauen“, erklärt Mag. Martin Genböck die damalige Gründungsmotivation.
Die ehemalige Motivation entwickelte sich zur Unternehmensphilosophie und ist heute im Hause Genböck ein schlagendes Verkaufsargument. Die Holzrahmenbauweise eignet sich optimal für den Fertigteilbau, da sich damit ein Optimum aus Kosteneffizienz, Individualität und Flexibilität in Architektur und Materialwahl erreichen lässt. Spezialisierung bringt Erfolg. Den Grund für den Betriebserfolg und die Umsatzzuwächse auf heute 14,4 Mio. €/J mit 110 Mitarbeitern sieht Genböck vor allem in der Spezialisierung auf Holzrahmenbauweise und der individuellen Planung für jeden Kunden, wo man nach eigenen Angaben der führende Anbieter ist. Produktionsseitig konnte man durch Optimierungen in allen Bereichen Erfolge erzielen, „allerdings ist die Preisentwicklung nicht mit dem Qualitätsniveau gestiegen“, berichtet Genböck. Man konnte aber im Vergleich zur Baustoffindustrie den Level halten.
Bei einer Durchlaufzeit von zwei Tagen pro Haus in der Vorfertigung wird eine Projektrealisierung innerhalb von vier Monaten erreicht.
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Geschäftsführer Mag. Martin Genböck © Burböck

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Maschinenhalle, wo 3 Häuser pro Woche vorgefertigt werden © Burböck

Materialwahl wird durch Planer getroffen. Die Entscheidung darüber, welche Materialien beim Bau verwendet werden, falle in den meisten Fällen durch Planer und Architekten. Daher sei eine Lenkung durch die Politik in Form von Förderungsrichtlinien absolut notwendig. „Eine Steigerung des Holzverbrauchs ist möglich, sobald eine Öko- oder Energiebilanz vorgelegt werden muss“, ist sich der Geschäftsführer sicher.
Steigende Anforderungen an Wärmedämmung sprechen für die Holzanwendung. Die zunehmende Verwendung von Holzdecken sei eine architektonische Bereicherung. Kooperations-Netzwerke zeigen Wirkung. Die in den vergangenen Jahren initiierten Kooperationen wie proHolz, Passivhaus-Initiativen oder Architekten-Exkursionen seien sehr hilfreich für die Steigerung des Holzbedarfs. Allerdings müsse noch mehr Augenmerk auf die Ausbildung der Architekten gelegt werden, ist seitens Genböck zu hören. Eigenes Passivhaus-Konzept erfolgreich eingeführt. Bereits seit 1999 setzt Genböck auf ein selbst entwickeltes Passivhaus-Konzept, das modular auf jenes des Niedrigenergiehauses aufbaut. Führend ist man laut Genböck auch bei der integrierten Haustechnik. So wurde eine innenliegende Installationsebene luftdicht ausgeführt.
Als Entscheidungskriterien für ein Passivhaus sieht Genböck eine ökologische Denkweise der Kunden, Betriebskostensenkung, Wohnbehaglichkeit, die Frischluftqualität durch Wohnraum-Belüftung und die höheren Förderungen.
Um bis zu 80% niedrigere Betriebskosten seien leicht zu erreichen. „Damit hat der Bauherr nach Rückzahlung der Kreditraten in jedem Fall mehr verfügbares Einkommen“, rechtfertigt Genböck die um 10% höheren Baukosten. Zukunft auf richtigem Weg. Steigende Energiepreise und die allgegenwärtige Nachhaltigkeitsforderung sprechen in Zukunft für den Baustoff Holz. Bei Genböck setzt man am Weg zur Marktführerschaft im Passiv-Fertighausbereich auf individuelle Kundenbetreuung in bestehenden Märkten und in die Ausbildung der Mitarbeiter. Auch werden jedes Jahr zwei Lehrlinge aufgenommen.