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Blicken optimistisch in die Zukunft des Fertighaus-Marktes: DI Lutz, Mag. Murhammer, Ing. Gruber (v. li.) © Mag. (FH) Hubert J. Burböck

Branche optimistisch

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 21.06.2005 - 00:00
Die Vorteile des Fertighauses werden nun auch von Architekten erkannt“, berichtet der Geschäftsführer des österreichischen Fertighausverbandes (ÖFV), Mag. Christian Murhammer, im Rahmen des Fertighaus-Symposiums im steirischen Irdning Anfang Juni.Neuorientierung des Verbandes. Bei der Generalversammlung des ÖFV wurde eine Neuorientierung beschlossen, die sich an die geänderten Markt-Anforderungen anpassen soll, erklärte der Vizepräsident des Verbandes, Ing. Josef Gruber, Vario-Bau, Wr. Neustadt. „Es ist ein Umdenken im mehrgeschossigen Hausbau im Gange“, erklärte Gruber und streicht das zunehmende Interesse und Akzeptanz durch Wohnbaugesellschaften und Magistraten an der Fertigbauweise heraus. „Man ist sich der Qualität und der Vorteile der industriellen Vorfertigung im mehrgeschossigen Hausbau bewusst“, gab Gruber die Rückmeldungen vom Markt wider.
„Unsere Aufgabe als Verband ist es nun, uns inhaltlich und in der Kommunikation auf diese Änderungen auszurichten“, ergänzte Murhammer.Ein Drittel bauen Mehrgeschoss-Häuser. Bereits mehr als ein Drittel der 28 Mitglieder im Verband seien im mehrgeschossigen Hausbau tätig, was bis vor kurzem noch nicht selbstverständlich war, merkte der Geschäftsführer an. In den vergangenen Jahren wurden jährlich bereits 138 Projekte mehrgeschossig ausgeführt und die Nachfrage sei konstant oder leicht steigend. Als ein Grund der regen Nachfrage im Fertighausbau insgesamt sehe man die rasche Umsetzung mit ausgereifter Technologie – wegen der mitunter interessante Förderungen lukriert werden können. „Wir sind heute in der Lage, Passivhäuser im Rahmen des sozialen Wohnbaus umzusetzen“, bekräftigte Gruber. Damit falle man in die höchste Stufe der Wohnbauförderung, was im Baugewerbe als wichtiger Antrieb gelte, waren sich die Vertreter des Verbandes einig.
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Blicken optimistisch in die Zukunft des Fertighaus-Marktes: DI Lutz, Mag. Murhammer, Ing. Gruber (v. li.) © Mag. (FH) Hubert J. Burböck

Symbiose von Geschäftspartnern. Die Zahl der ordentlichen Verbands-Mitglieder habe sich auf 28 erhöht, führte Murhammer aus. „Insgesamt halten wir am Gesamtmarkt einen Anteil von 58%.“ Die Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise in Österreich sei 2004 auf 5660 (2003: 5581) gestiegen. Neben den ordentlichen Mitgliedern (Fertighaus-Hersteller) zählen 31 Unternehmen aus der Zulieferindustrie zu den außerordentlichen Mitgliedern des Fertighausverbandes. „Wir stehen in einer Symbiose mit Geschäftspartnern, die sich in einer freiwilligen Güte- und Qualitätsgemeinschaft zusammengeschlossen haben“, ergänzte Murhammer.Manko in Ausbildung. „Der eingeschlagene Weg der Fertighausindustrie ist richtig, aber wir haben noch Mankos in der Ausbildung“, gesteht ÖFV-Ombudsmann DI Helmut Lutz ein. Er ist Anlaufstelle für jegliche Ungereimtheiten inner- und außerhalb des Verbandes. Eine vor drei Jahren ins Leben gerufene Fertighaus-Akademie sollte Abhilfe schaffen.Mit 75 durch die Akademie an Mitgliedsfirmen vermittelten Vertriebs-Mitarbeitern konnte eine positive Drei-Jahres-Bilanz gezogen werden. Die Akademie sucht geeignete Bewerber aus, schule diese und gibt die diplomierten Fertighaus-Berater an Mitgliedsfirmen weiter. „94% der vermittelten Berater arbeiten nach wie vor im selben Betrieb“, ist Gruber von der Richtigkeit des Konzeptes überzeugt.
Aus der 1999 eingeführten Lehrausbildung zum Fertigteilhausbauer sind laut Gruber bis heute 56 Gesellen entstanden, weitere 70 befänden sich in Ausbildung. Die Weiterentwicklung soll nach Vorstellung der Verantwortlichen bis hin zum Meister forciert werden.
25 Jahre Fertighaus-Symposium. „Fertighäuser haben ihren festen Platz in der österreichischen Bautradition eingenommen“, war unisono von den Teilnehmern des 25. Fertighaus-Symposiums zu hören. Die dreitägige Veranstaltung diente nicht nur zum Austausch neuester Erfahrungen, Know-how und dem geselligen Beisammensein der Mitglieder.
Die drei veranstaltenden Unternehmen Bramac, Pöchlarn, Isover Austria, Stockerau, und Knauf, Wien, nutzten die Gelegenheit und präsentierten Innovationen: Eine neue Akustikloch-Gipsplatte, Knauf Cleaneo, die für frische Luft sorgen soll, qualitativ hochwertige Unterspannbahnen von Bramac und atmungsaktive Klimamembranen für den vorbeugenden Feuchteschutz von Holzunterkonstruktionen mit Isover-Vario.
Fachvorträge von der Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie der EU in Österreich, Trends und Marketinganalysen sowie Potenziale im Finanz- und Cashmanagement rundeten das Programm ab.