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Mittels zweier Kränen und einer Drehleiter wurde der Gössendorfer Feuerwehrturm auf seinen Bestimmungsplatz gehoben © DI Martin Heidelbauer

16 m hoch

Ein Artikel von DI Martin Heidelbauer, Gössendorf/St | 31.07.2005 - 00:00
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Mittels zweier Kränen und einer Drehleiter wurde der Gössendorfer Feuerwehrturm auf seinen Bestimmungsplatz gehoben © DI Martin Heidelbauer

In einer spektakulären Aktion wurde am 27. Juli in Gössendorf der Steiermark weit größte Feuerwehrturm aus Holz aufgestellt. Dieser ist 16,35 m hoch und 17 t schwer und besteht aus vier Platten mit 16 cm starkem Brettstapelholz. Die Holzelemente stammen von KLH, Katsch an der Mur. In nur 1,5 Tagen bauten die Zimmermänner des Holzbaubetriebs Kulmer, Pischelsdorf, den Turm zusammen.Zwei Kräne und Drehleiter heben Turm. Mit Hilfe von zwei Kränen (45 und 60 t) wurde das Bauwerk zuerst senkrecht hingestellt und dann auf das 1,5 m hohe Fundament gehievt. Ein Sicherungseil sorgte für einen gleichmäßigen Hebevorgang. Für das Abhängen der Lasthaken und die Fixierungsarbeiten setzte man eine Feuerwehr-Drehleiter ein. Zwischen dem neuen Lehr- sowie Verwaltungsgebäude und der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr Gössendorf steht nun der Turm. Die vorderen und seitlichen Öffnungen wurden für Türen und Luken zu Übungsbalkons freigelassen. Junge Feuerwehrleute können darauf das Klettern und Abseilen für Brandeinsätze üben. Weiters wird im Inneren des Turms eine Metallstiege montiert.
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Feuerwehrturm-Initiatoren: Gach, Kulmer, Ziegler, Klamminger, Macher, Kalcher © DI Martin Heidelbauer

Holz für waldärmste Gemeinde. „Das neue Rüsthaus ist eine Mischbau-Kombination ebenfalls mit Schwerpunkt Holz. Die Idee, die Anlagen teilweise mit Holz zu errichten, wurde während einer proHolz-Studienreise nach Murau geboren“, so die beiden Hauptinitiatoren Feuerwehr-Kommandant Raimund Ziegler und Bürgermeister Franz Macher, Gössendorf. Im Herbst sollen die Bauarbeiten fertig sein. Als Rüsthaus-Besonderheit gilt, dass die waldreichste steirische Gemeinde (Murau) der waldärmsten (Gössendorf) das Holz zur Verfügung stellt.Zukunftsorientiertes Bauen mit innovativen Ideen. Aufgrund seiner innovativen Ideen ist Kulmer neben der Feuerwehrturm-Fertigung auch für die gesamte Rüsthaus-Erstellung verantwortlich. „So können die Leimbinderwände in der Fuhrparkhalle als auch das Holzdach im Ausbilungsgebäude leicht weggehoben werden. Danach lassen sich zukünftige Erweiterungsarbeiten schnell durchführen“, erklärt Baumeister Gernot Kulmer.
Insgesamt wurden für den Neubau 150 m³ Fichtenholz eingesetzt. Für den Feuerwehrturm verwendete man 32 m³ mit einer Holzfläche von 200 m². Zukunftsorientiert sind auch die Fenster im Verwaltungsgebäude mit elektronischem Bus-System für automatisches Schließen und Öffnen.Finanzierung über Baurechtsvertrag. Die Finanzierung des Bauprojekt erfolgt durch die Siedlungsgenossenschaft Ennstal mittels Baurechtsvertrag, so Prokurist Ing. Edmund Klamminger. „Holz ist ein moderner, leistungsfähiger Baustoff, der lange unterschätzt wurde. Wichtig ist es, den Werkstoff-Wettkampf zu gewinnen“, erklärt proHolz-Obmann DI Heinz Gach. Abschließend lobte noch Dr. Kurt Kalcher, KatastrophenschutzBeauftragter des Landes Steiermark, das Feuerwehr-Prinzip der Freiwilligkeit, wofür uns Frankreich beneidet.

Feuerwehrturm-Facts

Höhe: 16,35 m
Gewicht: 17 t
Grundfläche: 9 m²
gesamte Holzfläche: 200 m²
Material: 4 Platten aus 16 cm starkem Brettstapelholz, KLH-Elemente mit 32 m³ Fichtenholz
Finanzierung: Bauvertrag mit der Siedlungsgenossenschaft Ennstal
Errichtungsfirma: Kulmer, Pischelsdorf
Bauzeit: 1 Woche, in 1,5 Tagen aufgestellt