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Einige architektonisch ansprechende Hallen wurden von Kaufmann für die Holzindustrie Binder errichtet: hier in Jenbach © Kaufmann Bausysteme

Holz-Leidenschaft

Ein Artikel von DI (FH) Cornelia Schneider aus Reuthe/V | 04.07.2005 - 00:00
Als Problemlöser mit reichlich Erfahrung bei Industrie- und Gewerbehallen für Unternehmen der Holzbranche sehen sich die beiden Geschäftsführer von Kaufmann Bausysteme, Reuthe, Ing. Anton Kaufmann und Christof Wirth.
„Je früher sich ein potenzieller Kunde mit uns an einen Tisch setzt, desto mehr architektonischen und wirtschaftlichen Profit kann er daraus schlagen”, ist sich Kaufmann sicher. „Gilt doch: Saubere Architektur muss nicht teuer sein.” Ansehnliche Referenzliste. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer Zeit sparenden und wirtschaftlichen Umsetzung des gewünschten Bauobjekts”, betont Wirth. Der Bauherr wird so von Organisations- und Koordinationsarbeiten entlastet. Zu schätzen wussten dies bereits zahlreiche Kunden auch aus der Holz verarbeitenden Industrie: Stallinger, Frankenmarkt, Pfeifer, Imst, Binder, Fügen, Offner, Wolfsberg, und Steurer, Schwarzach.
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Einige architektonisch ansprechende Hallen wurden von Kaufmann für die Holzindustrie Binder errichtet: hier in Jenbach © Kaufmann Bausysteme

Komplette Palette. Die Vorarlberger realisieren je nach Anforderung die komplette Holzbau-Palette: Von der Planung/Beratung über die Statik werden Tragwerke, Fassaden-Konstruktionen, komplette Gebäudehüllen oder als Generalunternehmer alles aus einer Hand angeboten.
Bei den verschiedenen Ausbaustufen kann auf bestehende Komponenten wie BSH-Tragwerke, Boxen, Tonnenschalen und Fassaden-Systeme zurückgegriffen werden. Zudem bietet Kaufmann Bausysteme das gesamte Projektmanagement an. Das Ende 2002 für das Objektgeschäft gegründete Unternehmen Kaufmann Bausysteme beschäftigt elf Mitarbeitern. Es ist ursprünglich aus dem Geschäftsbereich Bautechnik von Kaufmann Holz hervorgegangen.
Das Planungsbüro kooperiert mit mehreren Unternehmen sehr eng, unter anderem mit der Schwestergesellschaft Kaufmann Holz, die die Produktion der Holzleistung sowie die Montage übernimmt. Der Partner für statische Leistungen ist das Büro Merz, Kaufmann und Partner (mkp), Dornbirn - ein Spezialist für Holztragwerke.Treuer Kunde. Einige Hallen hat Kaufmann für Binder realisiert. „Das Tiroler Unternehmen gilt in der Branche als Vorreiter bei guter Architektur von intelligenten und wirtschaftlichen Holzbauten”, zeigt sich Wirth zufrieden. So wurden von Kaufmann Hallen in Fügen, St. Georgen und Jenbach gebaut.
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Halle von Sägewerk Josef Steurer, Schwarzach, mit dem Straßenverlauf angepasster Fassade © DI (FH) Cornelia Schneider

Fixtermin und -preis. Eine 5800 m² große Produktions- und Lagerhalle mit 1200 m² Vordach wurde im vergangenen Jahr bei Pfeifer in Kundl errichtet.
Die Statik rechnete mkp, für die Architektur zeichnete Arch. DI Klaus Ebner, Angerberg, verantwortlich. Kaufmann lieferte die komplette Gebäudehülle zu einem Fixtermin und -preis. Die Bauzeit der Wände, des Tragwerks, der Fassaden, der 7300 m² Dacheindeckung sowie der Verglasung betrug acht Wochen.
„Selbstverständlich können gerade in der Sägeindustrie Eigenprodukte der Kunden wie Decken- und Wandsysteme, BSH und Platten miteinbezogen werden”, bestätigt Wirth.Deutscher Holzbaupreis. Auf der Ligna wurde Kaufmann der 1. Platz des Deutschen Holzbaupreises für die Fach- und Berufsoberschule in Memmingen/DE verliehen. Der blockhafte, zweigeschossige Bau gibt einen Innenhof frei, der dreiseitig von einer horizontalen Lamellenfassade aus Douglasie umschlossen ist. Nur im Aula- und Foyerbereich lässt eine gebäudehohe Verglasung den Blick nach außen zu. Innen sind die Treppen, Wände und Decken aus Sichtbeton.
Das Dach ist wieder ein tragendes Holzelement mit Aufdachdämmung und einer Dreischichtplatte in der Unteransicht. Das Dachtragwerk der Aula und des Foyers spannt über die Gebäudebreite von 37,5 m. Die nur 1,3 m hohe Gigabox wurde von Kaufmann und mkp entwickelt.
Die geschosshohen, zweiflügeligen Fensterläden aus Douglasie können im 90°-Winkel als Sonnenschutz eingesetzt werden. Die Baukosten des von Mahler - Günster - Fuchs (MGF), Stuttgart/DE, geplanten Gebäudes lagen bei 12 Mio. €. Die Tragwerksplanung steuerte mkp bei.
Die Grundfläche des zweigeschossigen Schultrakts liegt bei 2480 m², die der Aula bei 1005 m². In der Dachkonstruktion kamen 130 m³ BSH zum Einsatz, die Fassade umfasst 700 m³ Douglasie. Bei Kaufmann Bausysteme wurden 2000 Projektmanagement-Stunden sowie bei Kaufmann Holz 4000 Abbund-, und 500 Maschinen-Stunden in dieses Objekt aufgewendet. 15 Transporte zu je 40 t waren für die Logistik nötig.
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Deutscher Holzbaupreis: Fach- und Berufsoberschule in Memmingen/DE mit dreiseitiger Lamellenfassade aus Douglasie © Müller Naumann

GU-Tätigkeit verstärken. „Die Generalunternehmer-Schiene möchten wir in den kommenden Jahren noch stärker ausbauen, da wir diesen Bereich mit unserer Vision - Projekte gemeinsam mit dem Kunden zu entwickeln - verbinden können”, erläutert Wirth. Der entscheidende Nutzen für den Kunden: Er hat nur einen Ansprechpartner.
Kaufmann kann auch als Generalunternehmer bereits Referenzen vorweisen, wie eine Paketumschlaghalle für die Deutsche Post, eine Dreifach-Sporthalle in Beimerstetten/DE sowie ein Nutzfahrzeugcenter für Daimler-Chrysler.Temporäres Bürolösungs-System. Die Nutzungs-Möglichkeiten des von Kaufmann Bausysteme entwickelten flying office sind vielfältig: Büro, Wohnheim, Verkauf, Präsentation, Sozialeinrichtungen wie Kinderbetreuung oder Schulen.
Es handelt sich um ein modulartig aufgebautes Raumsystem, das sich rasch und preiswert realisieren lässt, ohne dabei auf Architektur verzichten zu müssen. Durch den fixierten Aufbau der Module ist jederzeit eine Erweiterung, Demontage sowie ein Wiederaufbau an einem anderen Ort gewährleistet. Je nach Platzbedarf ist eine zwei- oder mehrgeschossige Ausführung möglich”, erläutert Wirth.
Der Richtpreis des flying office liegt zwischen 700 und 1000 €/m² Nutzfläche je nach Ausstattung und Haustechnik. Erster Kunde in Vorarlberg sind die Bregenzer Festspiele, wo das System als temporäres Ticket-Center während der Umbau-Phase zum Einsatz kommt.