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Fokus 'gen Osten: Markku und Mikko Maukonen (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

Japan im Visier

Ein Artikel von DI (FH) Cornelia Schneider aus Lieksa/FI | 30.09.2005 - 00:00
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Fokus 'gen Osten: Markku und Mikko Maukonen (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

Der finnische Hobelwaren- und BSH-Hersteller Anaika, Lieksa/FI, exportiert zu 90% nach Japan.
Seit kurzem unterhält er auf der nordjapanischen Insel Hokaido ein Verkaufsbüro. Die beiden Mitarbeiter vor Ort übernehmen zudem die Händlerfunktion für andere finnische und russische Sägewerke. Sobald entsprechende Mengen gehandelt werden, setzt Anaika zwei zusätzliche Mitarbeiter ein.Finnisches Rundholz zu teuer. „In Finnland werden jährlich über 13 Mio. m³ Schnittholz produziert”, rechnet Anaika-Geschäftsführer Markku Maukonen vor, „davon sind allerdings nur 10 Mio. m³/J aus nachhaltiger Bewirtschaftung”. Dies führt zu einem starken Anziehen der Rundholz-Preise.
Als das Unternehmen vor 13 Jahren gegründet wurde, kostete finnisches Fichten-Rundholz noch 38 €/fm, heuer muss man schon 60 €/fm auf den Tisch legen, um die Ware frei Werk zu bekommen. Fichte aus Russland liegt bei 50 €/fm. Auf der anderen Seite sind die Schnittholzpreise in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Anaika verarbeiten derzeit noch 95% finnisches Holz, das überwiegend vom benachbarten Sägewerk Vapo, Lieksa, als getrocknete, festigkeitssortierte Lamellen bezogen wird. Der Anteil an russischem Schnittholz nimmt allerdings stetig zu.
„Wir wollen von der Nähe zu Russland profitieren”, erläutert Maukonen. Die russische Grenze ist nur 35 km entfernt. In Lieksa gibt es sogar einen Grenzübergang für Holzlaster aus Russland.Per Schiff oder Eisenbahn. Nach Japan liefert Anaika maximal 6 m langes BSH mit Querschnitten bis 420 auf 105 mm. Der Transport erfolgt in den Norden Japans oder Koreas schnell und günstig mit der Transsibirischen Eisenbahn oder nach Südjapan über den Seeweg von den Häfen Rotterdam/NL und Bremerhafen/DE. „Darüber hinaus liefern wir noch nach China und geringe Mengen nach Großbritannien”, erläutert Verkaufsleiter Mikko Maukonen. Auch Südkorea stellt einen kleinen Markt dar.
„Die Anfragen aus Japan nehmen ständig zu”, bestätigt Maukonen. Es wird immer mehr Massivholz durch Leimbinder ersetzen. In Japan werden jährlich 1 Mio. m³ ; Leimholz produziert. Aufgrund der nicht entsprechenden Rundholz-Qualität werden die Lamellen aus Finnland, Schweden, Österreich und Deutschland bezogen. „Die Japaner stellen sehr hohe Ansprüche an das importierte Leimholz”, so Maukonen. Sie sind seriöse Geschäftsleute und haben - auch aufgrund eines Jahreszinses von 1,5% - eine sehr gute Zahlungsmoral.
Leider sei der Yen-Kurs über die Jahre für Importeure ungünstiger geworden: 2000 bekam man für 1 € noch 90 Yen, 2005 sind es 135 Yen. Auch die Leimholz-Preise waren früher besser: 1995 bekam man noch 600 €/m³, zwischenzeitlich habe man die 400 €-Marke unterschritten.Maschinenpark auf Japanware ausgerichtet. Der Anaika-Maschinenpark ist auf die Erzeugung von japanischen Bauprodukten ausgelegt. Derzeit laufen drei Hobelmaschinen von Ledinek, Maribor/SI, bei Anaika. „Mit den Slowenen besteht eine gute Zusammenarbeit”, bestätigt Maukonen, „die Qualität und Robustheit der Anlagen ist beeindruckend”. So wurden in den vergangenen fünf Jahren mit einer Stratoplan 500.000 m³ störungsfrei gehobelt. Diese Maschine wurde in den vergangenen Monaten generalüberholt.
Der Umbau der Leimholz-Anlage zur Kapazitätssteigerung und besseren Sortierung wird in diesen Wochen abgeschlossen. Hauptlieferant der Sortieranlage ist Almab, Storvik/SE. Zudem wird eine Balken-Hobelmaschine von Ledinek installiert, die auf der Messe in Jyväskylä/FI, ausgestellt wurde. Die kompakte BSH-Fertigung kommt mit vier Mitarbeitern pro Schicht aus. Die Produktion soll durch zusätzliche Schichten erhöht werden.
Im kommenden Jahr soll zusätzlich eine kleine, auf Japanware ausgerichtete Hobellinie installiert werden.