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Vakuumtrockner wurde Anfang Oktober geliefert - Alfred und Ber-nadette Göttfried sowie Georg Eberl (v. re.) © DI Jan Horacek

Bauholz-Spezialist

Ein Artikel von DI Jan Horacek | 17.11.2005 - 00:00
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Vakuumtrockner wurde Anfang Oktober geliefert – Alfred und Ber-nadette Göttfried sowie Georg Eberl (v. re.) © DI Jan Horacek

Da die Nachfrage nach schnell verfügbarem Bauholz steigt, haben wir beschlossen, in einen Vakuumtrockner zu investieren“, so Alfred Göttfried, Geschäftsführer des gleichnamigen Sägewerkes in St. Peter ob Judenburg. Die Trockenkammer von Eberl, Bodenkirchen/DE, wurde Anfang Oktober geliefert. Weder Heizwerk noch Wasseranschluss. Ein Grund für die Kaufentscheidung einer eines Eberl-Energiespartrockners war laut Göttfried der niedrige Energiebedarf und die kurze Trocknungszeit. Weiters benötigte man weder ein Heizwerk, da eine Wärmepumpe durch Wärmerückgewinnung die Anlage beheizt, noch ist ein Wasseranschluss erforderlich. So wird das zum Sprühen verwendete Wasser aus dem Kondensatbehälter entnommen.
Die Anlage wird reversibel betrieben, das heißt der Luftstrom wird vier Stunden von links nach rechts quer durch den Holzstapel geleitet – dann erfolgt ein Richtungswechsel.
Je nach Jahreszeit, Anfangs-, Zielfeuchte und Dimension liegt der benötigte Energiebedarf laut Eberl zwischen 500 und 1000 kW Strom pro Charge. „Für die Trocknung von Pfosten innerhalb von drei Tagen auf 10% Holzfeuchte haben wir 800 kW benötigt“, bestätigt Göttfried. Inbetriebnahme am Tag der Anlieferung. Die Kammer hat ein Fassungsvermögen von 10 bis 12 m³. Daraus ergibt sich eine Jahreskapazität von etwa 1200 m³. Die Kammer wurde am Morgen geliefert und installiert. Am Nachmittag erfolgte die Einschulung und wurde bereits die erste Trocknung gestartet. „Innerhalb der ersten Woche haben wir 34 m³ getrocknet. Mit der Qualität der getrockneten Ware waren wir sehr zufrieden“, erklärt Göttfried.
Auch eine IPPC-Hitzebehandlung ist in der Trockenanlage möglich. So wird die geforderte Kerntemperatur-Messung über den gesamten Behandlungsprozess überwacht. Über einen Drucker in der Bedienkabine kann dann das Produktionsprotokoll ausgedruckt werden.
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Der Trockenprozess kann über PC oder über eine eigene Steuerung geregelt werden © DI Jan Horacek

Flexibel. 4500 fm/J werden im Sägewerk Göttfried mit einer Esterer-Gattersäge eingeschnitten. Für die Starkholz-Verarbeitung steht eine Bandsäge von Primultini, Marano Vicentino/IT, zur Verfügung. „Dadurch sind wir im Einkauf sowie im Lohnschnitt flexibel“, erklärt Göttfried. Weiters umfasst der Maschinenpark einen Cambio-Entrinder von Söderhamn Eriksson, Mariannelund/SE, einen Wurzelreduzierer von Mayerhofer sowie eine Sprecher-Rundholzvermessung. „Durch die Laservermessung haben sich Diskussionen über Art der Vermessung aufgehört“, so Göttfried. 60% gehobelt. 2002 wurde in eine gebrauchte Tramles 3000 Hobelmaschine von Ledinek, Maribor/SI, investiert. 60% des erzeugten Bauholzes wird gehobelt. „Die Ansprüche an das Bauholz werden immer größer – Ziel ist es, mit der Hobelmaschine und Trockenkammer die gleichen Ergebnisse zu erzielen wie KVH“, so Göttfried.
Das Rundholz stammt aus einem Einkaufsradius von 20 km. Die Geschäftsbeziehungen sind teilweise zehn bis zwanzig Jahre alt. „Die Zusammenarbeit ist dementsprechend eingespielt. So wird bei Engpässen Holz auch innerhalb von zwei bis drei Tagen zur Verfügung gestellt.“ Der Einkauf erfolgt frei Waldstraße wobei der Transport ins Sägewerk mit dem firmeneigenen Lkw durchgeführt wird. Dieser wird auch zur Kundenbelieferung eingesetzt. 15% Exportanteil. Die Zimmereien haben mit 50 bis 60% den größten Anteil am Umsatz gefolgt von Bauunternehmen (15%) und privaten Häuselbauern (10%). 15% der Produktionsmenge gehen in den Export nach Italien. Dort sind die Kunden ausschließlich Holzhändler.

Göttfried-Facts

Gegründet: 1981
Geschäftsführer:Alfred Göttfried
Mitarbeiter: 3
Einschnitt: 4500 fm(80% Fichte, 20% Lärche)