Holzbau-Zukunft á la Thoma hat begonnen: Kranmontage der industriell produzierten, fix-fertig zugestellten Tafel-Elemente © Thoma
Marktanteils-Vervielfachung. Zumindest bei 50% sollte der Holzbau-Marktanteil am Bauvolumen in Europa liegen, ist die Überzeugung Thomas. Bei diesem Ziel muss man aber wissen, dass der Pongauer Holz-Enthusiast eine äußerst rigide Definition von Holzbau hat - und Fertighausbau („Gipsplatten-Bau”) nicht dazuzählt. Binnen einer Generation könnte man laut Thoma dieses Ziel erreichen.
Was dem Marktanteil-Gewinn am meisten im Weg stehe, sei die Holzbau-Vielfalt. „Wir sind noch in einer Pionierphase. Es haben sich noch keine echten Leitsysteme herausgebildet. Diese werden aber benötigt, damit Architekten sich einfach bedienen können”, so Thoma. Derzeit seit es nur für Fachleute nach intensiver Einarbeitung möglich, bauphysikalische Parameter einzelner Systeme zu ermitteln und mit diesen umzugehen. „Bauen mit Ziegeln dagegen ist simpel - das ist ein Gutteil deren Erfolgs.”
Einfach muss es sein. Wenige, einfache Holzbausysteme sollte es künftig geben, hört man im viergeschossigen Vollholzbau in Goldegg. Diese werden industriell hergestellt und von Zimmermeistern binnen ein, zwei Tagen zum Rohbau montiert - das sei die Holzbau-Zukunft, die Thoma mit seinem Holz-100 Element verwirklich sieht. „Für den Haus-Rohbau muss unser Kunde nur Bohren und Schrauben sowie mit dem Kran umgehen können”, erläutert Thoma. „Der Zimmermeister erhält die volle Wertschöpfung beim Dachstuhl, bei Türen, Fenstern und Treppen sowie beim sonstigen Innenausbau.”
Marktteilung vollzogen. Ein solches System sei laut Thoma mittelfristig für die Zimmermeister der einzige Weg, sich im Hausbau zu etablieren. „Es hat doch eine Markteilung stattgefunden. Da der qualitätsvolle Bau für den Premiumkunden, dort das Lowbudget-Haus von der Stange für alle anderen. Ersteres Marktsegment bedienen etwa wir mit unseren Holztafelnbauten, das Billigsegment ist von der Fertighaus-Industrie besetzt.
Für Fehler büßen. Dass Fertighausbau üblicherweise mit Holzbau gleichgesetzt wird, werde laut Thoma negative Auswirkungen auf die gesamte Holz-Branche haben. Mangelhafte Detailausführungen, Wände die F30 nicht erfüllen É so die Aufzählung Thomas.
„Nicht mangelnde Innovation ist das Problem des Holzbaus, sondern mangelnde Standardisierung.”
Ing. Erwin Thoma
Ing. Erwin Thoma
Dass für ihn Holzwerkstoffe wie Spanplatte, MDF oder OSB nicht in Frage kommen, zeigt, dass der Salzburger Unternehmer voll an seinen Prinzipien festhält. Für Holz-100 wird auf Klebstoff gänzlich verzichtet, die Brettschichten werden mit Buchen-Dübeln verbunden.
Was sich bei Thoma Holz nunmehr vollzogen hat, ist einerseits die industrielle Fertigung: Verdübelung per Roboter, CNC-Abbund, technische Trocknung - sind einige Features. Neben dem Werk in Gusswerk gibt es seit An-fang Oktober eine Produktion in Lahr/DE im Schwarzwald sowie einen Lizenzpartner in Norwegen. Der geplante Umsatz 2006 für die beiden eigenen Standorte beläuft sich auf 15 Mio. €. Mit der Planung einer weiteren Produktion sei man weit fortgeschritten.
Vertrieb über Partner. Die industrielle Produktion der Holz100-Elemente verlangteauch eine Änderung des Marketings. Verkauft wird seit heuer über 40 Vertriebspartner, denen exklusive Verkaufsgebiete zugewiesen wurden. „Bereits im ersten Jahr haben manche 15 Häuser verkauft”, freut sich Thoma.
Noch weiße Flecken. In Deutschland ist das Netz der Vertriebspartner schon enger geschnürt, als in Österreich und Italien, wo Thoma noch weiße Flecken ortet. Das Mehr an Wertschöpfung durch weitere Bauleistungen und die Erschließung des Premiumkunden-Bereichs für diese sieht er als Asset für seine Vertriebspartner. „Wir suchen noch Zimmereibetriebe, Bauträger und Bauunternehmer, die an exklusiven Holz100-Vertretungen und -Vertrieb interessiert sind”, wirbt Thoma.
Dass zwei seiner Partner Bau- und nicht Zimmermeister sind, sei der richtige Ansatz. Thoma: „In 80% der Fälle müssen wir uns mit Holz100 gegen Massivbau durchsetzen. Der gängige Block-, Massiv-Holzbauten oder gar der Holzrahmenbau sind nicht unsere Mitbewerber - das ist eine andere Liga.”
Nur gemeinsam geht es. Viele Bereiche der österreichischen Holzindustrie hält Thoma für Weltspitze und führt den Standard der Sägeindustrie, die Holzwerkstoff-Industrie und Holzwerbung an. „Um den Vorsprung halten zu können, muss es aber ein verstärktes Miteinander geben”, appelliert er, und fragt, ob es sinnvoll sei, dass es vor dem Holzhausbau-Kunden drei fast verfeindete Lager gäbe. „Hier geht man mit der Plattform Forst-Holz-Papier richtige Wege. Außerdem sollte es zu einem Grundkonsens in der Bevölkerung kommen, dass man Holz auch ernten und nutzen müsse. Österreich kann es sich nicht leisten, diesen tollen Baustoff ungenützt im Wald zu lassen.”
Was sich bei Thoma Holz nunmehr vollzogen hat, ist einerseits die industrielle Fertigung: Verdübelung per Roboter, CNC-Abbund, technische Trocknung - sind einige Features. Neben dem Werk in Gusswerk gibt es seit An-fang Oktober eine Produktion in Lahr/DE im Schwarzwald sowie einen Lizenzpartner in Norwegen. Der geplante Umsatz 2006 für die beiden eigenen Standorte beläuft sich auf 15 Mio. €. Mit der Planung einer weiteren Produktion sei man weit fortgeschritten.
Vertrieb über Partner. Die industrielle Produktion der Holz100-Elemente verlangteauch eine Änderung des Marketings. Verkauft wird seit heuer über 40 Vertriebspartner, denen exklusive Verkaufsgebiete zugewiesen wurden. „Bereits im ersten Jahr haben manche 15 Häuser verkauft”, freut sich Thoma.
Noch weiße Flecken. In Deutschland ist das Netz der Vertriebspartner schon enger geschnürt, als in Österreich und Italien, wo Thoma noch weiße Flecken ortet. Das Mehr an Wertschöpfung durch weitere Bauleistungen und die Erschließung des Premiumkunden-Bereichs für diese sieht er als Asset für seine Vertriebspartner. „Wir suchen noch Zimmereibetriebe, Bauträger und Bauunternehmer, die an exklusiven Holz100-Vertretungen und -Vertrieb interessiert sind”, wirbt Thoma.
Dass zwei seiner Partner Bau- und nicht Zimmermeister sind, sei der richtige Ansatz. Thoma: „In 80% der Fälle müssen wir uns mit Holz100 gegen Massivbau durchsetzen. Der gängige Block-, Massiv-Holzbauten oder gar der Holzrahmenbau sind nicht unsere Mitbewerber - das ist eine andere Liga.”
Nur gemeinsam geht es. Viele Bereiche der österreichischen Holzindustrie hält Thoma für Weltspitze und führt den Standard der Sägeindustrie, die Holzwerkstoff-Industrie und Holzwerbung an. „Um den Vorsprung halten zu können, muss es aber ein verstärktes Miteinander geben”, appelliert er, und fragt, ob es sinnvoll sei, dass es vor dem Holzhausbau-Kunden drei fast verfeindete Lager gäbe. „Hier geht man mit der Plattform Forst-Holz-Papier richtige Wege. Außerdem sollte es zu einem Grundkonsens in der Bevölkerung kommen, dass man Holz auch ernten und nutzen müsse. Österreich kann es sich nicht leisten, diesen tollen Baustoff ungenützt im Wald zu lassen.”