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Abies-Team: Hessenberger, Maxwald, Brehmer (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

KVH-Neuinvestition

Ein Artikel von DI (FH) Cornelia Schneider aus Oberweis/OÖ | 14.02.2006 - 00:00
Am 18. April startet Abies Austria Holzverarbeitung, Oberweis bei Gmunden, laut Plan mit der Produktion von KVH. Die beiden Geschäftsführer Ing. Andreas Maxwald und Günter Hessenberger sowie deren Assistent Heinz Brehmer kümmern sich darum, dass ab Mai der Einschichtbetrieb regulär aufgenommen wird.Zweiter Schritt Duo-/Trio-Balken. Nach Abschluss des ersten Ausbauschritt - der nach rund einem Jahr erreicht sein wird - wird die Produktion von Duo- und Trio-Balken gestartet. „Eine BSH-Produktion ist nicht angedacht”, betont Maxwald.
In zweieinhalb bis drei Jahren sollen im Zwei-Schicht-Betrieb 120.000 m³/J gefertigt werden, in der Endausbaustufe sind durch modulweises Nachrüsten der Keilzinken-Anlage von zwei auf drei oder durch eine dritte Schicht 180.000 m³/J möglich.
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Abies-Team: Hessenberger, Maxwald, Brehmer (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

Montage auf Hochtouren. In den 15.000 m² großen, bestehenden Hallen sind das Vor- und Fertigwarenlager sowie Produktion und Verwaltung untergebracht. Die Montagearbeiten der Fördertechnik hat Springer, Friesach, zu Jahresbeginn aufgenommen. Die Maschinensteuerung übernimmt Microtec, Linz. In der vergangenen Woche lieferte Ledinek, Maribor/SI, die Hobelmaschinen und Keilzinken-Anlagen. Balz, Langnau/CH, wurde mit der Lieferung von Kommissionierkränen beauftragt. In Oberweis wird man mit der Software von Infodata, Lichtenberg, arbeiten. „Die Aufträge für die Trockenkammern sind noch nicht endgültig vergeben”, bestätigt Hessenberger, „sie werden jedoch ab August in Betrieb gehen.
Die Wärmeversorgung in Oberweis erfolgt über eine Fernwärmeleitung von der 4 km entfernten SCA-Papierfabrik, Laakirchen. „So kann die günstige Abwärme eines 45 MW-Kessels genutzt werden”, erläutert Maxwald. Die eigenen Reststoffe werden daher gemeinsam mit einem - noch nicht namentlich genannten - Partner am Standort zu Pellets verarbeitet.
Maxwald hebt die Standortvorteile wie kurze Wege beim Schnittholz durch gegenseitige Absichtserklärung auf Zusammenarbeit mit UPM Steyrermühl sowie Autobahn- und Gleisanschluss hervor. „Ohne diese Voraussetzungen könnten wir beim derzeitigen, sich am Limit befindlichen KVH-Preis, nicht mithalten”, bestätigt Maxwald.Richtiger Zeitpunkt. Den Zeitpunkt für die Investition hält Maxwald für richtig: „Die Mitbewerber sind voll ausgelastet - bei positiver Mengenentwicklung im Holzbau und steigendem Marktanteil der Fertighaus-Industrie. Die für heuer budgetierten 30.000 m³ entsprechen daher einem weichen Marktauftritt der keinen Einfluss auf die Preise haben wird.”
Gestartet wird mit einem Grundsortiment von 50 Dimensionen in Fichte. Es sind Stangen bis zu 16 m möglich. Abies setzt zudem auf eine vollautomatische Kommissionieranlage, welche von zwei Mann bedient wird und unabhängig von der Produktionslinie arbeitet.Kooperation im Vertrieb. Im 150 km-Radius baut Abies einen Direktvertrieb zu den Endkunden wie Zimmermeistern, Fertighaus-Industrie, Objektbearbeitern und Holzbau-Betrieben mit Provisionären und eigenen Mitarbeitern auf, um die Kommissionieranlage voll ausnützen zu können. Im restlichen Österreichs setzt man auf lokale Händler. Sofern im Grenzgebiet nicht direkt verkauft wird, gibt es in Deutschland künftig vereinbarte Kooperationen mit dem Bauholzsägewerk Schwaiger, Hengersberg/DE, und Konstrukto, Höchstädt/DE (sh. Beitrag S. 32). Mit erweiterter Produktpalette kann so in den jeweiligen Gebieten die Marktpräsenz genutzt werden.
„Ein ähnliches Modell wird es in Italien geben, wo man auf das Vertreternetz einer namhaften Holzindustrie zugreifen kann”, nennt Maxwald auch hier noch keinen Namen.Größter Anbieter im Süden. „Wir möchten in Österreich und Italien größter Anbieter für KVH werden”, steckt sich Maxwald Ziele. „In Deutschland ist in frachtmäßig vernünftigen Gebieten ein Mitwachsen mit dem Markt angedacht.” Das übrige Europa werde schrittweise Land für Land aufgebaut. In Übersee wird man bestehende Verkaufskanäle mitnutzen.