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Johann Peteratzinger mit Varianten der Holzmassivwand © Mag. (FH) Hubert Burböck

Atmungsaktive Wand

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 06.11.2006 - 00:00
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Johann Peteratzinger mit Varianten der Holzmassivwand © Mag. (FH) Hubert Burböck

"Wir haben in jahrelanger Entwicklungsarbeit mit unserer Holzmassivwand die Vorteile des Blockhausbaus mit denen des Holzrahmenbaus kombiniert”, erklärt Produktionsleiter Johann Peteratzinger, Holzbau Huber & Sohn, Bachmehring/
DE. Das Traditionsunternehmen hat sich vom Holzingenieurbau hin zum Bau von Einfamilienhäusern im hochqualitativen, gehobenen Segment entwickelt. Weiters beschäftigt man sich in Bachmehring unter anderem mit dem Bau von Dachelementen und Fenstern, dem Schalungsbau und der KVH-Produktion.

98% Holzmassivwände im Holzhausbau. „Der Holzrahmenbau ist grundsätzlich eine sichere Konstruktion”, attestiert Peteratzinger. Allerdings habe man bei der Verwendung von organischen Dämmstoffen im Rahmenbau Probleme festgestellt. „Die hygroskopische Eigenschaft der organischen Dämmstoffe erfordert im Rahmenbau die Verwendung von Folien, wodurch die Eigenschaften keineswegs besser sind als bei Mineralfaserdämmungen”, ist der Produktionsleiter überzeugt. Kunden, die sich für eine ökologische Bauweise in Holz entscheiden, wollen keine Folien in der Wand, weiß man in Bachmehring.
Bei Huber & Sohn setzt man daher auf einen massiven Holzkern aus stehenden, 80 mm starken und 160 mm breiten Massivholzkanteln mit außen liegender Holzweichfaserdämmung. „Damit bieten wir eine organische Dämmung, die ohne Diffussionssperre auskommt”, wird am ausgestellten Wandquerschnitt demonstriert.
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Wandaufbau zum Begreifen – im Huber & Sohn-Schauraum © Mag. (FH) Hubert Burböck

Holzmassivwand-System punktet gegen Massivbau. „Bei Wärme-, Schallund Brandschutz können wir den Argumenten des Massivbaus jederzeit entgegenhalten”, ist Peteratzinger überzeugt. So erreicht man beispielsweise einen U-Wert von 0,18 Wm²K bei Schallwerten um 58 dB und erfüllt die Anforderungen der Brandschutzklassen bis F90 B.
„Die Konkurrenz liegt bei uns nicht im Holzbau - es werden in Deutschland immerhin über 80% der Gebäude gemauert”, verweist er auf noch unausgeschöpfte Potenziale im Holzbau.
Die Herausforderung sei die effiziente Herstellung der Wandelemente zu konkurrenzfähigen Preisen, was man in Bachmehring nach eigenen Angaben im Griff habe. „Wir haben die Maschinen optimiert und denken, dass wir alle Potenziale dahingehend ausgeschöpft haben.”
Als nächsten Schritt habe man ein Fertigungsmodell der Wandelemente für externe Holzbauer geplant.

In Symbiose mit Dämmstoff-System. Als Systempartner für die Dämmung setzt man auf das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) von Inthermo, Ober-Ramstadt/DE. „Das System passt hervorragend in unser Konzept - Inthermo hat den sommerlichen Hitzeschutz in Verbindung mit dem winterlichen Wärmeschutz optimal umgesetzt”, ist Peteratzinger überzeugt. Die Kunden seien von einem abgestimmten Konzept überzeugt.

Ökologische Dämmung und Sanierung. Inthermo beschäftigt sich mit Systemlösungen für den Holzbau, als auch mit Lösungen für den Massivbau. Das System besteht aus Inthermo-Putz, Inthermo-Farben und Holzweichfaser-Platten, womit man schlüssige und praxiserprobte Konzepte bietet, die optimierte Details vom Wandaufbau über Anschlüsse bis hin zum Putzsystem beinhalten.
„Das WDVS ist auf fast jedem Untergrund einsetzbar”, so Inthermo-Anwendungstechniker Arch. DI Henry Nocullak und verweist auf die Vorteile des Verarbeiters, der sich zeitund kostenintensive Arbeiten wie Reinigung der Altfassade nach Sanierungen erspare.
„Die Vorteile des Inthermo-Systems liegen darin, dass die Dämmplatten in variablen Stärken erhältlich sind sowie hochwertige Putze in mehr als 1000 Farben und Sortimenten zur Auswahl stehen”, gibt sich Nocullak zuversichtlich. Für kleinere Unternehmen stelle sich die Haftungsfrage im Falle von Gewährleistungs-Ansprüchen oft mehrere Jahre nach der Verarbeitung. Als Systemgeber übernehme man die Gewährleistung für das angewandte System, was allerdings eine ausschließliche Verwendung der zugelassenen und empfohlenen Komponenten voraussetze, merkt Nocullak an. „Über 60% der deutschen Bauherren im Holzbau legen Wert auf eine Putzfassade, was wir mit unserer Putzträgerplatte gänzlich abdecken”, so der Anwendungstechniker.
„Über 9000 realisierte Projekte der vergangenen Jahre sprechen für uns”, schmunzelt er.

Entwicklung zum Vollsortimenter. Als logischen Schritt erweitert Inthermo die Produktpalette um eine Aufdachdämmung, einer Gefachdämmung sowie einem Dämmsystem für die gesamte Gebäudehülle.
In Österreich wird Inthermo über Synthesa, Perg, vertrieben.