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Fest zu Ehren der Mitarbeiter, Angehörigen und Projektpartner in Oberweis, darunter viele „Geburtshelfer und Taufpaten” von Abies © DI Robert Spannlang

Mostgetränktes Holz

Ein Artikel von DI Robert Spannlang aus Oberweis/OÖ | 04.12.2006 - 00:00
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Fest zu Ehren der Mitarbeiter, Angehörigen und Projektpartner in Oberweis, darunter viele „Geburtshelfer und Taufpaten“ von Abies © DI Robert Spannlang

Kein versuchter Sabotage-Akt, sondern die gelungene Inszenierung eines alten Zimmerer-Brauches aus dem Salzkammergut war es, als die zwei Manager eines Investitions-Unternehmens ihre vollen Mostkrüge beherzt an einem KVH-Stoß zerschellen ließen: In den am 1. Dezember offiziell eröffneten Werkshallen von Abies-Austria, Oberweis, konnten sich MMag. Christian Rimpf und Mag. Klaus Riederer von Real 4 You, Ansfelden, mit den überschwappenden Wurfgeschossen an der in 4 m Höhe eingehobenen Prallwand aus KVH-Stirnseiten jedenfalls auszeichnen. Ing. Andreas Maxwald und Günter Hessenberger hatten als die beiden Geschäftsführer des jungen Unternehmens Mitarbeiter, deren Angehörige, Anrainer sowie Ausrüster, Bauunternehmer, Finanziers und Politiker, die am Werden des Projektes beteiligt waren, zu dieser Feier geladen.

Abies Austria-Facts

Gegründet: 2005
Geschäftsführer: Ing. Andreas Maxwald (Marketing), Günter Hessenberger (Technik)
Mitarbeiter: 36, Zwei-Schicht-Betrieb
Standort: Oberweis b. Gmunden
Produktionskapazität im Endausbau: 180.000 m3/J
Produkte: KVH; geplant: Duo/Triolam, Pellets
Holzarten: Fichte, Tanne
Export: 20%, geplant 50%
Exportmärkte: Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Polen
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Hessenberger begrüßt Pavel und Gregor Ledinek sowie Projektmanager Felix Voglhofer (v. li.) © DI Robert Spannlang

Es ist ein Mädchen! In einer humorvoll-pointierten Festansprache zeichnete Maxwald in Anlehnung an das Werden eines Kindes im Mutterleib bis zu seinen erfolgreichen Gehversuchen die Entwicklung des Unternehmens nach. „Heute wurden Sie alle Zeuge dessen, dass das Kind auch laufen gelernt hat”, rief der kaufmännische Geschäftsführer sinngemäß den 180 Gästen zu, die in geführten Gruppen zuvor das Werksareal besichtigt hatten. „Abies” - nach der Fichte wurde das kerngesunde Mädchen benannt. Weiterer Nachwuchs in Form eines Pelletswerkes in der Nachbarschaft kündigt sich bereits an.

Export besser angelaufen als erwartet.
Schon nach gut einem halben Jahr und den ersten 30.000 m³ KVH-Produktion stehe fest, „dass der Export überraschend gut läuft”, verkündete Maxwald stolz. Zusätzlich zu den ursprünglich angepeilten Exportmärkten Deutschland und Italien konnten schon jetzt die osteuropäischen Holzbau-Hoffnungsmärkte Slowenien, Tschechien, Ungarn und Polen beliefert werden.
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Papas Zerstörungswerk: Wie macht man einem Kind den Sinn von Bruchversuchen begreiflich? © DI Robert Spannlang

„Der bevorstehende Winter wird jetzt noch einmal spannend”, erklärte Maxwald im Holzkurier-Interview: Da gäbe es weniger Geschäft mit Zimmerern und Bauunternehmen. Dass man schon jetzt „praktisch alle namhaften Fertighaus-Bauer Österreichs” auf der Kundenliste habe, wertet der Co-Geschäftsführer jedoch als Indiz für einen kontinuierlichen Absatz auch während der kalten Jahreszeit.

Glückskind.
Die Standorts-Vorteile günstiger Lieferung von Energie und Schnittholz aus unmittelbarer Nähe sowie die Gunst einer nutzungs-bereiten Werkshalle hätten es ermöglicht, auch in Zeiten teureren Rohstoffes als KVH-Hersteller preislich mithalten zu können. „Unsere Kunden sollten Abies-Leimholz aber vor allem seiner prompten Verfügbarkeit, seiner homogenen Holzfeuchte und seiner makellosen Verleimung wegen bestellen”, lächelt der Vater dreier Buben.
Da wird ein Abies-Kunde sicherlich auch darüber hinwegsehen, sollte ein angelieferter KVH-Stoß einmal den säuerlichen Geruch oberösterreichischer Mostbirnen verströmen.