Optimistisch für die Holzbau-Zukunft: Karin und Hannes Bortenschlager sowie Herbert Schöberl (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck
Geschäft auf drei Standbeinen. „Wir haben durch unsere Struktur den Vorteil, die Gewichtung je nach Geschäftsverlauf auf die unterschiedlichen Bereiche zu variieren”, weiß Prokuristin Karin Bortenschlager. Im selben Moment verwies sie auch auf den Vorteil als All-inclusive-Anbieter, da das Innviertler Bauunternehmen in der Lage ist, Projekte vom Keller bis hin zur Einrichtung abzuwickeln. Kunden goutieren laut Bortenschlager, dass sie nur einen Ansprechpartner haben.
„Bei manchen Projekten muss man schon aufpassen, dass man sich nicht Konkurrenz im eigenen Haus schafft - obwohl ein wenig Wettbewerbsdenken schon motiviert”, schmunzelt Bauleiter Hannes Bortenschlager.
All-inclusive-Anbieter bei Gewerbebauten, wie hier beim Neubau eines abgebrannten Wirtschaftsgebäudes ... © Mag. (FH) Hubert Burböck
Mehr als 20 Mitarbeiter wickeln Projekte von klassischen Zimmereiarbeiten wie Dachstühle, Aufstockungen, Zubauten, über Gewerbebauten in Holz sowie bis zu fünf Häusern pro Jahr in Holzriegelbau ab. Die 16 Mitarbeiter in der Tischlerei realisierten neben klassischen Innenausbauten 2006 über 50 Wintergärten. „Im Holzbau punkten wir durch regionale Präsenz”, ist die Prokuristin überzeugt, so könne man den Mitbewerb aus der Industrie auf Distanz halten.
„Preislich können wir mit industriell gefertigten Elementen nicht mithalten. Dafür setzen wir auf Individualität und der Möglichkeit zur Eigenleistung”, wobei man sich bei Bortenschlager sicher ist, dass Letzteres hinsichtlich Kostenersparnis von den Bauherren oft überschätzt wird. Als Optimum für Holzhauskunden sei ein schlüsselfertiges Objekt zum Fixpreis anzubieten, woran man in Hohenzell bereits arbeite.
Selbstschutz durch Materialklauseln. „Die angespannte Situation am Holzmarkt haben auch wir gespürt. In den vergangenen drei Monaten mussten wir um 15% höhere Holzpreise akzeptieren”, so Hannes Bortenschlager. Allerdings habe man sich kundenseitig mittels Klauseln gegen Lohn- und Materialkosten-Erhöhung abgesichert. „Das ist zu unserem Selbstschutz unumgänglich.”
... oder innovativ bei der Gestaltung eines Schulungsraumes in Form einer Kaffeebohne © Mag. (FH) Hubert Burböck
Neben handwerklichem Geschick liegt der Fokus in der Ausbildung am richtigen Umgang und der Kommunikation mit den Kunden. „Soziale Kompetenz gewinnt in allen Bereichen an Bedeutung”, weiß die Prokuristin. Laufende Kundenbefragungen geben den Verantwortlichen stets einen Überblick über die Zufriedenheit. Die Ergebnisse werden an die Mitarbeiter zur Motivation weitergeleitet und in der monatlich erscheinenden Betriebsinformation veröffentlicht.
Verkaufsschulungen sowie Kurse wie Architektenverhandlungen werden abgehalten. „Ehrlichkeit am Bau ist unabdingbar”, fügt Schöberl hinzu. Man müsse alle Anforderungen abwiegen, bevor man sich für den Einsatz bestimmter Materialien entscheide. Keilertypen seien in seinem Geschäft nicht gefragt - dafür aber Flexibilität: „Uns ist kein Auftrag zu klein, selten einer zu groß”, so Schöberl abschließend.