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Zufrieden mit Entwicklung des Holzbau: DI Reinhold Steinmaurer, BIM Richard Rothböck und Dr. Matthias Ammann (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck

Gutes Holzbau-Jahr

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 22.01.2007 - 00:00
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Zufrieden mit Entwicklung des Holzbau: DI Reinhold Steinmaurer, BIM Richard Rothböck und Dr. Matthias Ammann (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck

"2006 war ein gut ausgelastetes Jahr. Für heuer rechnen wir mit einer noch besseren Situation”, beschreibt BIM Richard Rothböck das Auftragsaufkommen der Holzbau- und Zimmermeister in Österreich im Rahmen der 38. Zimmermeister-Bildungswoche vom 15. bis 19. Jänner in Alpbach.

Zeichen stehen auf Kooperation. Die Zeichen für Holzbauer stehen auf Kooperationen - unter anderem mit neuen Plattformen und Organisationen. „Das Einzelkämpfertum weicht dem Gemeinsamen”, umschreibt Rothböck das Umdenken der Branche. Veranstaltungen wie etwa die Holz-Haus-Tage 2006 in Gmunden, einer gemeinsamen Plattform von Holzforschung Austria (HFA), der Sägeindustrie, Fertighausverbandes und der Innung beziehungsweise Holzbau Austria, sollen in Zukunft forciert werden.
Die Rohstoff-Preiserhöhungen seien natürlich nicht förderlich gewesen. „Fairerweise müssen wir sagen, dass uns die stabile Preissituation der vergangenen Jahre geholfen hat, den Holzbau auf das heutige Niveau zu bringen”, ist Rothböck im timber-online.net-Gespräch überzeugt. „Unsere Betriebe haben sich in der Zwischenzeit qualitativ derart verbessert, dass nicht mehr nur über den Preis verkauft wird.” Er wünsche sich eine Stabilisierung der Situation und eine faire Behandlung seitens der Industrie.
Neben einem Tätigkeitsbericht seitens der Holzbau Austria-Geschäftsführer DI Reinhold Steinmaurer und Dr. Matthias Ammann standen am letzten Tag der Bildungswoche Präsentationen rund um die Wertschöpfungskette Holz am Programm: DI Franz Grill, LWK Salzburg, untermauerte die Anstrengungen seitens des Forstes, die Versorgung aus den heimischen Wäldern sicherzustellen. „Der höhere Preis ist ein wichtiger Ansporn, unsere Arbeit wird wieder geschätzt. Dadurch sind vor allem die Kleinwaldbesitzer bereit, in den Wald zu gehen”, betonte er.
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Über 200 Teilnehmer konnten am ersten Tag der 38. Zimmermeister-Bildungswoche vom 15. bis 19. Jänner in Alpbach begrüßt werden © Mag. (FH) Hubert Burböck

Mobilisierung deckt nur Teil des Imports ab. Die Beschaffungsund Absatzsituation der Sägeindustrie beleuchtete DI Leopold Schnaubelt, Hasslacher, Hermagor. Er veranschaulichte die Preissteigerungen unterschiedlicher Materialien der vergangenen Jahre, wobei Holz als am stabilsten dargestellt wurde. „Wir haben 2006 etwa 8% weniger produziert”, analysierte er für die Sägeindustrie. Schnaubelt glaubt nicht, dass die Mobilisierungs-Anstrengungen in Österreich die fehlenden Importmengen - vor allem aus Deutschland - kompensieren können.
Geschäftsführer Mag. Werner Stix, Frischeis-Gruppe, Stockerau, veranschaulichte den Holzhandel im internationalen Umfeld und strich hervor, dass Preisentwicklungen längst nicht mehr nur österreichweit anzusehen sind, sondern der Großteil der Produkte am Weltmarkt bestehen muss. Seiner Aussage nach liegt die Herausforderung künftig in der Logistik und in der Spezialisierung in allen Bereichen des Handels. „Es muss in der Lagerhaltung neue Strukturen geben, da wir in Zukunft nicht mehr alle Sortimente prompt verfügbar haben werden”, appellierte er auch an exakte Ressourcenplanung der Verarbeiter.
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An der proHolz-Auftaktveranstaltung konnten prominente Vertreter aus Industrie und Forschung begrüsst werden: Rüdiger Lex, Reinhard Binder, Arch. Thomas Hasler, Hans und Andrea Binder, LIM Hermann Wurm und Prof. Flach © Mag. (FH) Hubert Burböck

Die Sonne macht’s gratis. „Die Sonne hat mir in den vergangenen 16 Jahren für ihre Energie keine Rechnung geschickt”, untermauert der Journalist, Buchautor und Protagonist nachhaltiger Energieressourcen, Dr. Franz Alt, Baden-Baden/DE. Sein Appell galt dem Ausstieg aus fossiler und atomarer Abhängigkeit. In einem impulsiven Referat über die weltweite Ressourcenpolitik motivierte er die versammelten Holzbaumeister, mehr Verantwortung für den Einsatz alternativer Energien wie Sonnenkollektoren oder Wind zu setzen. „Wir haben das Programm heuer bewusst nicht nur auf technische Details ausgerichtet, sondern wollen auch das Holzbau-Umfeld beleuchten”, erklärte Manfred Saurer, Saurer Holzbau, Höfen b. Reutte.

Traditioneller Architekturabend. Die traditionell am ersten Abend gemeinsam mit proHolz Tirol veranstaltete Auftaktveranstaltung über die Holzarchitektur in der Schweiz, wurde von Arch. Dr. Thomas Hasler, Basel/
CH, vorgetragen.
Auch zahlreiche prominente Teilnehmer aus Industrie und Forschung konnten in Alpbach begrüßt werden. Unter ihnen Franz, Andrea und Hans Binder, Binderholz, Fügen, und Univ.-Prof. DDI Michael Flach, Holzbaulehrstuhl Uni Innsbruck.