Holzbaumeister

Ein Artikel von KG | 26.03.2007 - 00:00
Den Zugang zum Gewerbe generell zu erleichtern, bürokratische Hürden abzubauen - dem ist grundsätzlich zuzustimmen. Allerdings sind dort klare Grenzen zu ziehen, wo es um die Sicherheit von Mensch und Gut geht.
Das war die Grundtendenz der wenigen Worte von Bundesinnungsmeister der Holzbaumeister Komm.-Rat Richard Rothböck, Salzburg, auf der Josefi-Feier der Wiener Landesinnung am 19. März unter Vorsitz von Landesinnungsmeister Erwin Körner. Es ist daher Aufgabe der Interessenvertretung, das Planungsrecht und die selbständige Bauausführung auch als Generalunternehmer für den Holzbaumeister zu sichern. Zweifellos sind Bauordnungen und Normen die Basis der Planung einschließlich Statik.
Man könne aber nicht zu jeder Baustelle einen Baupolizisten stellen, sondern die Sicherheit der Bauausführung müsse durch den geprüften Meister gewährleistet sein. Gegebenenfalls müsse ein Gütesiegel die Befähigung zur technischen und kaufmännischen Führung nachweisen, wie dies bisher durch die Meisterprüfung erfolgt.
Weder EU noch Wirtschaftsministerium sollten Voraussetzungen für Gewerbeberechtigungen über einen Kamm scheren, wo es um die Sicherheit von Mensch und Gut geht.
Freilich ist zu beachten, dass innerhalb Europas eigentlich nur Deutschland, die Schweiz, Österreich, Luxemburg und Südtirol die gewachsene und bewährte Struktur der geprüften Zimmermeister haben. Es müsste also Ziel der EU sein, generell das Sicherheitsniveau im Bauen mit Holz anzuheben, anstatt es zu nivellieren. Dies gelte umso mehr, da heute der Ingenieur-Holzbau dank des technischen Fortschrittes auch in den übrigen Ländern breites Interesse findet.
Holzbau-Bundestag im April in Wien. Da im zweijährigen Turnus der Holzbau-Bundestag auf dem Weg durch alle neun Bundesländer nur alle 18 Jahre in der Bundeshauptstadt stattfindet, ist zu erwarten, dass vom 20. bis 22. April diese Veranstaltung auch in der Öffentlichkeit als Signal für das mehrgeschossige Bauen mit Holz wahrgenommen werden kann. Die Bauordnungen der Bundesländer geben seit wenigen Jahren die rechtlichen Voraussetzungen für diese Bauweise. Die Holzbaumeister würden eine Vereinheitlichung der Landesbau-Ordnungen begrüßen, wobei eine vereinfachte Verwaltung auf Landesebene vielen zweckmäßig erscheint.
Festversammlung und Stadtbesichtigung. Zur Tagung werden die Gäste am Freitag, 20. April im Wiener Hotel Wimberger, nahe Westbahnhof erwartet. Neben den Individualreisenden hat zum Beispiel Salzburg schon einen Bus mit 40 Personen angekündigt. Der Auftakt ist abends bei einem Heurigen in Neustift vorgesehen. Samstag folgen Festversammlung, Stadtbesichtigungen und Festabend.
Nach dem Festgottesdienst am Sonntag in der Votivkirche wird die Deutschmeisterkapelle die Festgäste mit den Innungsfahnen zum nahen Rathauskeller begleiten, wo je nach Witterung im Arkadenhof oder im Fahnensaal beim gemeinsamen Mittagstisch Abschied von Wien genommen werden wird.
Dem Lehrling Wissen mitgeben. Der heurige Josefitag begann mit einem Festgottesdienst unter dem Josefsaltar in der Curhauskapelle nächst St. Stefan, den Pfarrer Jean Marie Schyma mit den Gästen feierte. Es sei nicht mehr selbstverständlich, dass Holz als Schöpfung Gottes in der Natur gewürdigt werde, aus dem nicht nur das kleine Haus sondern auch große Entwürfe der Architekten verwirklicht werden, sagte der Pfarrer. Es sei auch Aufgabe des Meisters, dem Lehrling dieses Wissen mitzugeben.
Die Festversammlung gedachte des im Jänner verstorbenen Altinnungsmeisters, Techn.Rat Johann Tenkrat, der in der Normung und in technischen Analysen und Berechnungen bleibende Werte seinem Berufsstand hinterlassen hat. Komm.-Rat Ing. Claus Strohmaier wurde für 35 Jahre selbständige Betriebsführung geehrt und Ing. Stefan Kozelka für den 70-jährigen Bestand seines Holzbauunternehmens.