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Mit der K3 können Bauteile von 20 mal 50 mm bis zu 300 mal 625 mm und Längen bis 15 m bearbeitet werden © Mag. (FH) Hubert Burböck

Montagefertig

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 02.05.2007 - 00:00
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Auf 85.000 m2 Betriebs- und insgesamt 44.000 m2 Hallenfläche produziert Kaufmann in Reuthe Schalungsplatten und -träger sowie BSH © Mag. (FH) Hubert Burböck

"Die Anforderungen für fertig abgebundene Projekte sind sehr groß - Kunden wollen am liebsten aus einer Hand beliefert werden”, erläutert der für Leimholz Verantwortliche Ernst Kaufmann, Kaufmann Holz, Reuthe.
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Nach der Hobelung werden die Werkstücke (bis 300 mal 1000 mm) mittels mitfahrender Kappsäge von H.I.T auf Länge gebracht © Mag. (FH) Hubert Burböck

Rund um den Holzbau. Das seit 2004 zur Stallinger-Gruppe, Frankenmarkt, gehörende Unternehmen unterhält zwei Vertriebs- und drei Fertigungs-Standorte in Reuthe, Kalwang, Richen/DE und Säntis/CH. „In Reuthe fertigen wir Schalungsplatten und -träger sowie BSH in verschiedenen Qualitäten und Sortierungen” erklärt Kaufmann.
Im Leimholzbereich konzentriert man sich neben Standardsortimenten für die angestammten Märkte, vor allem auf die Fertigung von abgebundenen Trägern unterschiedlicher Dimensionen. „Unser Ziel ist es, die Angebotspalette von Lösungen großer Ingenieur-Holzbaulösungen zu erweitern”, erläutert Kaufmann, weshalb man im vergangenen September in eine K3-625-Abbundanlage von Hundegger, Hawangen/DE, investierte.
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Zusätzliche Kundengruppen im Visier: Mit der in Serie geschaltenen K3 von Hundegger hat man fertig abgebundenes BSH im Programm © Mag. (FH) Hubert Burböck

Abbund in Serie geschalten. Die Maschinen-Konstellation bei Kaufmann ist laut Hundegger ein Pilotprojekt. Man habe die Anlage auf die Anforderungen in Reuthe angepasst, und die K3 in den Produktionsprozess integriert.
Nach der Hobelung mittels Ledinek-Superles 1000 werden die Werkstücke an einer Kappsäge von H.I.T ausgeformt. Danach splittet sich der Strang zum einen zur Paketierung oder online zur K3, wo Elemente bis 300 mm Höhe, 625 mm Breite und 15 m Länge abgebunden werden.
 
Die fertig ausgeformten Hölzer gehen über eine Flickstation direkt zur Folierung und Paketierung.
„Unser Markt in Österreich und Italien fordert vermehrt abgebundene Hölzer auch in kleineren Dimensionen”, erklärt Kaufmann, der durch die durchgehende Fertigungslösung bereits in kurzer Zeit beachtliche Durchsatzleistungen feststellen konnte.

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Alles unter Kontrolle: Ernst Kaufmann erklärt die einfache Bedienung der K3 vom Arbeitspult aus © Mag. (FH) Hubert Burböck

Alles aus einer Hand. „Wir sind unserem Ziel, alles aus einer Hand in jeder Dimension und Fertigungstiefe zu liefern, schon ein ganzes Stück näher gekommen”, gibt man sich in Reuthe zuversichtlich.
Die Kapazität für fertig abgebundenes BSH liegt im Zweischichtbetrieb bei 22.000 m³/J.
 
„In Kürze werden wir eine dritte Schicht einführen”, verweist Kaufmann auf weitere Expansionspläne. „Unsere Kapazität liegt bei 27.000 m³/J, wobei wir über 34.000 m³/J verkaufen”, umreißt der Verantwortliche in Reuthe die Notwendigkeit, weitere Leimholzkapaziäten aufzubauen.
Für die Lamellen-Versorgung greift man auf den regionalen Markt zurück. „Ein großer Anteil wird in Zukunft sicherlich von Stallinger Swiss Timber aus Domat-Ems/CH kommen”, ist Kaufmann überzeugt.

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Gerätewerk in Matrei wurde in Kooperation mit Kaufmann Bausysteme realisiert © Kaufmann

Komplettanbieter von Holzbau-Projekten. Als Komplettanbieter von Holzbau-Projekten tritt man am Markt in Kooperation mit Kaufmann Bausysteme, Reuthe, auf.
So habe man erst kürzlich ein 1700 m3-Hochregal-Lager für Salinen Austria in dieser Konstellation abgewickelt. „Dabei haben wir den Anforderungen wie Salzbeständigkeit und Brandschutz mit unserem Holzbau-System optimal erfüllen können”, erklärt Kaufmann.
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BSH-Elemente mit bis zu 28 mal 200 cm und 34 m Länge werden bei Kaufmann angeboten © Mag. (FH) Hubert Burböck

Industrielle Konzeption. Mit der K3 hat Hundegger vor zwei Jahren die Hochgeschwindigkeitsvariante der Abbundmaschine K2 vorgestellt. Sie verfügt im Gegensatz zur K2 über drei Greiferwagen. „Dies ermöglicht die gleichzeitige Bearbeitung zweier Werkstücke. Je nach Bestückung und Fertigung kann so die Taktzeit um 15% bis nahezu 30% reduziert werden”, erklärte DI (FH) Hans Schillmeier, technischer Geschäftsführer bei Hundegger.
Bezüglich der Bearbeitungsmöglichkeiten verfügen K2 und K3 über dasselbe Repertoire. „Die K3 wurde besonders für die industrielle Fertigung, wie Holz-Ingenieurbau, Fertighausindustrie oder den Lohnabbund konzipiert”, unterstreicht man in Hawangen.

Die höhere Bearbeitungs-Geschwindigkeit erreicht man vor allem durch den Einsatz des dritten Greiferwagens, wurde in der Vorführhalle in Hawangen demonstriert. Während ein Bauteil in der Maschinenzone in Bearbeitung ist, wird mit einem dritten Greiferwagen das nächste bereits auf der Säge positioniert und die vorderen Sägeschnitte ausgeführt. Mit weiteren zusätzlichen Aggregaten wie etwa einem neuen vertikalen Schlitzgerät oder dem 360°-schwenkbarem Bohrgerät bietet man dem Anwender individuelle Zusatzoptionen für die jeweils notwendigen Anforderungen.

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Mit der K3 können Bauteile von 20 mal 50 mm bis zu 300 mal 625 mm und Längen bis 15 m bearbeitet werden © Mag. (FH) Hubert Burböck

Neues auf der Ligna. Auf der Ligna in Hannover/DE präsentiert Hundegger neben Highlights der bekannten Produktpalette mit der Speed-Panel-Maschine SPM 40 eine Neuheit. Damit entwickelte man eine vollautomatische Zuschnittanlage für die Bearbeitung von OSB-, Span-, Sperrholz- oder Gipskartonplatten mit Dimensionen von 500 mal 500 mm bis 1250 mal 3000 mm und Stärken von 9 bis 40 mm.
„Wir haben gesehen, dass die meisten Betriebe bereits professionell und exakt auf CAD planen und immer öfter maschinell abbinden.
Daneben werden Platten verschiedenster Werkstoffe mit gewöhnlichen Kreissägen zugeschnitten, was unwirtschaftlich ist”, erklärte Gründer und Inhaber Hans Hundegger.

Platten werden über ein vollautomatisches Einzugssystem auf den starren Auflagetisch der Maschine befördert und mittels zweier unabhängig voneinander verfahrenden Positionierwagen in die Maschinenzone befördert.
Die zu bearbeitende Platte wird mittels 180°-schwenkbarer Kreissäge und einer Fingerfräse bearbeitet. Optional bietet man ein 32-Düsen-Ink-Jet-Beschriftungsgerät an. „Durch überlappende Fertigung ergeben sich geringe Taktzeiten”, heißt es bei Hundegger. Mittels elektromotorisch angetriebene Ablagetisch mit Vereinzelungshub werden die fertigen Platten separiert und paketiert.
Weiters wird auf der Ligna erstmals die neue Speed-Cut-Maschine SC2 vorgestellt. „Eine Weiterentwicklung der SC1, welche sich mit über 260 Maschinen im weltweiten Einsatz bewährt hat”, heißt es seitens Hundeggers.
Um weiteren Kundenanforderungen gerecht zu werden, sind Querschnitte bis zu 200 mal 450 mm bearbeitbar und es können horizontale Bearbeitungsaggregate zum Bohren und Schlitzen installiert werden.     

Kaufmann-Facts

Seit 2004 zur Stallinger-Gruppe gehörend
Geschäftsführer:
Franz Stallinger,
Heinz Niederseer
Mitarbeiter:
250 in Reuthe (davon 40% im Leimholzbereich)
Standorte: Reuthe, Kalwang, Richen/DE, Säntis/CH
Betätigungsfeld: Schalungsplatten und träger, BSH auf Wunsch fertig abgebunden, Ingenieur-Holzbaulösungen
Märkte: CH, DE, ES, FR, IR, IT, AT, UK

Hundegger-Facts
Gegründet: 1978
Inhaber: Hans Hundegger
Geschäftsführer:
DI (FH) Hans Schillmeier,
Otto Nothelfer
Umsatz: 60 Mio. € (2006)
Verkauf: über 3000 Anlagen in 37 Ländern
Export: 75%
Mitarbeiter: 240
Produkte: Abbundanlagen K2/K3, Zuschnitt-, Hobelund Fas-Automaten der HM4-Serie, Portalbearbeitungszentren PBA, Fertigungslinien für Massivholzmauer MHM, Beschickungsund Entnahmesysteme Pick+
Feed & Pick + Place, Plattenbearbeitungsautomat SPM