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Fußgängerbrücke über die Mürz mit einer Länge von 48 m © Oliver Wolf

Holzbau-Galanacht

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Frohnleiten/St | 23.06.2007 - 18:01
Zur Verleihung des steirischen Holzbaupreises und zur Galanacht des steirischen Holzbaues lud Besser mit Holz, die Landesinnung Holzbau und proHolz Steiermark am 22. Juni nach Frohnleiten. 400 Holzfreunde folgten der Einladung. Schlicht mit Logik. In der Kategorie landwirtschaftliche Bauten ging der Rinderstall Hirtler als Sieger hervor. Für die Planung und Ausführung zeichnete die Zimmerei Josef Konrad, Frohnleiten, verantwortlich. „Dieser schlichte, auf rechteckigem Grundriss basierende Holzbau besticht durch seine Konstruktion und Logik”, so lautete die Begründung der Jury.Atrium mit ovalem Grundriss. Bei den touristischen Bauten konnte sich der Zu- und Umbau des Hotels Wasnerin durchsetzen. Die Architekten waren DI Andrea und Herwig Ronacher, die Ausführung übernahm Holz Bau Weiz, St. Ruprecht. „Die Annäherung des Neubaus als Atrium mit ovalem Grundriss an den Bestandsbau erforderte behutsamen Umgang in der Höhenentwicklung und der Ausdehnung des Gebäudes”, so Andrea Ronacher.Zwei Sieger. Die Besonderheit in der Kategorie Zu- und Umbauten war, dass beide nominierten Projekte als Sieger gekürt wurden: Presshaus Lorencic und Weinidylle Dreisiebner. Dabei beeindruckte die Jury die schlichte Leichtigkeit bei Dreisiebner sowie beim Presshaus die Interpretation von Tradition und Moderne.
In der Kategorie Öffentliche Bauten ging der Kindergarten Albersdorf als Sieger hervor. „Klar definierte Funktionsbereiche in verschiedenen Dimensionen, unterschiedliche Raumhöhen und Variationen in den Öffnungen nach außen sorgen für Spannung und erhöhen den pädagogischen Aspekt der Raumwahrnehmung im Kindesalter”, so lautete das Juryurteil.Generationsgemischte Wohnanlage. In der Kategorie Mehrfamilienhäuser setzte sich Pirching am Traubenberg durch. Die generationsgemischte Wohnanlage weist unterschiedliche Wohneinheiten sowie einen flexiblen Grundriss auf. Als Bauherr fungierte GWS. Landesrat Johann Seitinger gratulierte dem Architekten DI Andreas Mikula und dem Holzbauunternehmen Vinzenz Harrer zur gelungenen Anlage: „In diesem Projekt wurde erstmals mit 20% Holzeinsatz gebaut.” Harrer bedankte sich bei Seitinger, der mithalf den harten Werdegang zu meistern.
„Wir können beweisen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Denn Kundenzufriedenheit ist leider im geförderten Wohnbau nicht immer an erster Stelle”, bedauerte Harrer. „Wir müssen uns angewöhnen, im Hausbau auf Lebenserhaltungskosten zu rechnen”, pflichtet Seitinger bei. Bei diesem neuen Denken habe Holz immer einen Vorteil.Barfuß über Eiche. In der Kategorie Einfamilienhaus gewann das Haus Kampus. „Mein Mann war von Anfang an vom Holz begeistert, wer einmal barfuß über unseren Eichenfußboden gegangen ist, kann das leicht nachvollziehen”, schwärmte Bauherrin Mag. Doris Kampus. Architekt DI Guido Seeger lobte das ausführende Unternehmen Lieb Bau Weiz vor allem für die hohe Genauigkeit bei den Ausführungen.Innovative Lösung. „Ich habe noch nie eine so raffinierte und in dieser Intelligenz ausgeführte Lösung gesehen. Die Lärmschutzwand mit Sommerküche hat den Sonderpreis Innovation verdient”, lobte Jurysprecher Dr. Stefan Gamper. Das Grundstück wurde durch eine Holzriegelwand von der angrenzenden Bundesstraße abgeschottet, dabei wurde eine Sommerküche integriert.
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Fußgängerbrücke über die Mürz mit einer Länge von 48 m © Oliver Wolf

30 t schwer und zur Hälfte vorgefertigt. Für die Fußbrücke über die Mürz wurde ein Sonderpreis Konstruktion ausgelobt. Diese ist mit Sonnensegeln und einer Plattform in der Mitte ausgeführt, 48 m lang und 30 t schwer. „Die Bögen wurden zur Hälfte vorgefertigt”, erklärte man bei Kulmer Holzbau, Pischelsdorf. Passivhausstandard in luftiger Höhe. Der Sonderpreis Nachhaltigkeit ging an das Schistlhaus am Hochschwab. „Es herrschten teilweise schwierige Bedingungen beim Bau, beispielsweise hatten wir im August 20 cm Neuschnee”, berichtete Harrer. Anspruchsvolle Architektur, Passivhausstandard, Energie nur aus erneuerbaren Quellen, Nachhaltigkeit als durchgehendes Prinzip - so lautete das Urteil der Jury.Das Volk hat gewählt. „Beim erstmals ausgelobten Publikumspreis haben 13.000 Steirer mitgestimmt”, freuten sich die Veranstalter über den großen Anklang. Als Sieger wurde der Kindergarten Edelschrott gekürt.