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Erweiterung denkbar: PHB-Geschäftsführer Claus Greber am unbebaute Grundstück in Burgbernheim © Alfred Riezinger

Marktanpassung

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 26.09.2007 - 15:20
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Erweiterung denkbar: PHB-Geschäftsführer Claus Greber am unbebaute Grundstück in Burgbernheim © Alfred Riezinger

"Seit Mai bremsen wir unsere BSH-Produktion, und antworten so auf die momentan gesunkenen Verkaufsmengen”, sagt Claus Greber, Geschäftsführer beider Standorte des deutschen BSH-Hersteller PHB, Burgbernheim und Redekin. „2006 war bei BSH bezüglich Produktionsmenge und Preis ein Jahr der Superlativen. So haben viele Werke ihren Ausstoß hochgefahren. Auch das I. Quartal heuer war ein bislang noch nie erreichtes.”

Damoklesschwert volle BSH-Lager. „Doch ab dem II. Quartal wurde es wieder ruhiger”, berichtet der Vorarlberger mit fränkischer Wahlheimat weiter. „Während viele Mitbewerber aus Hoffnung auf noch mehr Steigerung kontinuierlich ihre Lager aufbauten, die heute als Damoklesschwert über uns hängen, haben wir den Ausstoß gesenkt. Unsere Devise: Produziere soviel du verkaufen kannst.”

PHB-Facts

Standorte: Redekin/DE, Burgbernheim/DE
Geschäftsführer:
Lutz von Thadden,
Claus Greber
Mitarbeiter: 115
Produkte: BSH-Stangen, BSH-Kommissionen, Wand- und Deckenelemente Rundstützen, Sonderbauteile
Menge: 80.000 m³ /J

Als Grund für diesen Knick sieht man bei PHB in den gesunkenen Ordern für deutsches BSH vom italienischen Markt. „Mehrere neue österreichische BSH-Hersteller bedienen momentan Italien ”, analysiert Greber. „Dazu kommt, dass durch den milden Winter der italienische Bau die Tätigkeiten verfrüht aufgenommen hat.”

Gutes Standing am Markt. „Wir haben eine sehr gute Position am Markt”, betont Greber. „Die Kundennähe ist besonders in Deutschland sehr wichtig, und diese pflegen wir auch intensiv.”
PHB verfügt über zwei Werke: Seit 1994 wird in Redekin nahe Magdeburg/DE und seit 1997 in Burgbernheim produziert. In Redekin stellt man auch BSH-Satteldächer, überhöhtes BSH und Bogenbinder her. Die maximale Produktionslänge ist 45 m. Weiters fertigt man im Sachsen-Anhalter Standort BSH-Deckenelemente und die PHB Wand&Decke. „Elemente aus BSH sind leicht montierbar”, heißt es. „Nach erfolgter Montage sind sie sofort belastbar. Sie kommen ohne chemischen Holzschutz aus.”

Es wird investiert. In Redekin ist man mit Erweiterungsmaßnahmen beschäftigt. So investiert man in eine neue Gütersortierung von Minda, Minden/DE, und in eine Keilzinkenanlage von Grecon, Alfeld/DE. Auch neue Fördertechnik von H.I.T., Ettringen/DE, kommt zum Einsatz. Am Burgbernheimer Standort hat man sich auf gerade BSH-Teile spezialisiert, wobei alle Varianten möglich sind. Soeben optimiert man mit „einigen kleineren Maßnahmen” den möglichen Ausstoß.
Die Bestrebungen der Geschäftsführung gehen dahin, die Produktionstiefe sowie die Servicebreite zu erhöhen, anstatt ausschließlich auf die Ausstoßmenge zu setzen.

Markt verändert sich. „In den 1990er-Jahren gab es praktisch keinen BSH-Export”, erklärt Greber, der PHB-Burgbernheim seit 1997 leitet. „Als der deutsche Bau seine Krise erlebte, mussten wir Hersteller neue Märkte finden. Nun exportieren wir von hier aus 70% unserer Produkte. In Redekin ist dies umgekehrt.” Geliefert wird nach Italien, in die Schweiz, Spanien, Großbritannien, Griechenland, Japan, Portugal, Irland und in die Türkei. „Prozentuell gesehen wächst der spanische Markt am stärksten”, weiß Greber.

Händlertreue wichtig. Erhältlich ist die PHB-Ware, welche aus europäischer Fichte hergestellt wird, ausschließlich über Händler.