1203932561.jpg

EM-fit: Anlässlich der zehnjährigen Zugehörigkeit zur Weinig-Gruppe präsentierten Manfred Witte, Uwe Schiemann und Klaus Müller (v. li.) ein Fußballtrikot © DI (FH) Martina Nöstler

Erfolgreiche Kooperation

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 25.02.2008 - 13:39
1203932561.jpg

EM-fit: Anlässlich der zehnjährigen Zugehörigkeit zur Weinig-Gruppe präsentierten Manfred Witte, Uwe Schiemann und Klaus Müller (v. li.) ein Fußballtrikot © DI (FH) Martina Nöstler

Im vergangenen Jahr konnte Grecon über 140 Keilzinkenanlagen weltweit verkaufen und in Betrieb nehmen – von kleinen Einstiegsmaschinen bis zu kompletten Produktionslinien. "Teilweise sind wir als Generalunternehmen tätig, manchmal als Direktlieferant oder auch als Subunternehmen – die Entscheidung liegt bei den Kunden", erläuterte Geschäftsführer Uwe Schiemann anlässlich der Keilzinkentage. Mit diesem Output konnte das Unternehmen auch seinen Umsatz steigern: 2007 erwirtschaftete man 45 Mio. € (+30% zu 2006), davon entfallen 40 Mio. € auf die Maschinen. Den Rest betreffen Serviceleistungen. "Mit diesem überaus hohen Wachstum liegen wir aber im Trend der Branche, wie uns auch die VDMA-Zahlen zeigen", meinte Schiemann. 2007 war das bisher erfolgreichste Jahr von Grecon unter dem Dach der Weinig-Gruppe.

Optimierungen bei Produktion

1203932543.jpg

Wie am Fließband: Station für Station werden die Anlagen in der Werkstätte vervollständigt © DI (FH) Martina Nöstler

"Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in die Produktionsoptimierung investiert", informierte Schiemann und führte aus, dass mittlerweile viele Standardbauteile bei Sublieferanten zugekauft werden. "Die Präzisionsteile und -oberflächen werden aber nach wie vor in Alfeld erzeugt. Damit garantieren wir unseren Kunden eine hohe Genauigkeit."

Keine wie die andere

1203932515.jpg

Qualitativ hochwertige Keilzinken werden mit den Grecon-Anlagen erzeugt © DI (FH) Martina Nöstler

Obwohl Grecon versucht hat, die Bauteile in ihrer Vielfalt zu optimieren und im Baukastenprinzip herzustellen, ist keine Anlage wie die andere. "Die Mehrzahl unserer Maschinen verfügt über viele kundenspezifische Details. Wir wollen Lösungen anbieten", bekräftigte Schiemann. Der Trend bei den Keilzinkenanlagen geht hin zu mehr Komplexität. "Je höher der Automatisierungsgrad und die Leistung, umso individueller werden die Anlagen."
Beim Export profitiert Grecon auch durch die Zugehörigkeit zur Weinig-Gruppe. Der Exportanteil lag bei Grecon über lange Jahre bei über 90%. Aufgrund der verstärkten Nachfrage in Deutschland ging der Exportanteil zurück. "Durch die starke Abwanderung mit den Produktionen in den Osten war es viele Jahre ruhig am Heimmarkt. Durch die hohe Mitarbeiterfluktuation und die fehlende Qualifikation in den Ostländern geht der Trend wieder dahin, im Westen zu investieren. Die hohen Leistungen unserer Maschinen verbunden mit dem niedrigen Personaleinsatz spielen dabei auch eine Rolle", wusste Schiemann zu berichten. 43% des Umsatzes werden in Osteuropa erwirtschaftet und – sehr erfreulich – 14% in Österreich.

Zusammenführung

1203932628.jpg

Manfred Witte erläuterte beim Betriebsrundgang die unterschiedlichen Keilzinkenverbindungen © DI (FH) Martina Nöstler

Dimter, Illertissen/DE, gehört länger zur Weinig-Gruppe als Grecon. "Nachdem sich Dimter auf Kappsägen spezialisierte, stellte sich für uns die Frage, wie wir die anfallenden Kappreste sinnvoll weiter nutzen können", erklärte Klaus Müller, Leiter Kommunikation bei Weinig. "Grecon passte also mit den Keilzinkenanlagen zum Konzern dazu."
Man war sich einig, den Nutzen für die Kunden entscheidend verbessern zu können. Die Weinig-Gruppe kann heute mit den Tochterunternehmen Grecon, Dimter und Raimann das gesamte Produktportfolio bei der Massivholzverarbeitung anbieten.

Nicht stillstehen

1203932650.jpg

Im Hochgeschwindigkeitsbereich wie bei der Zuführung zur Keilzinkenanlage HS 200 macht sich Grecon die Zentrifugalkraft zunutze © DI (FH) Martina Nöstler

"Der Marktzuwachs wird sich aber leider wieder beruhigen. Dann muss Grecon mit guten Lösungen parat stehen, um die Marktanteile bei der Keilzinkentechnologie halten zu können", meinte Schiemann. Darum wird das Unternehmen sein Produktportfolio erweitern: Software und Mechanisierungen wurden als Beispiele genannt. Ein weiteres Ziel, das man sich in Alfeld gesetzt hat, ist, die Servicequalität weiter zu verbessern: "Aufgrund unserer weltweiten Tätigkeit ist das ein sehr komplexes Thema", erzählte Schiemann.
Die Keilzinkentage, zu denen Grecon über 200 Besucher in Alfeld begrüßen konnte, hat man genutzt, um den Kunden in den Nicht-Ligna-Jahren die Weiterentwicklungen bei den Maschinen zu präsentieren. Man wollte nicht nur die Leistungsstärke der Anlagen vorführen, sondern vor allem die Kompetenz in der Entwicklung und Fertigung komplexer Anlagen. "Wir zeigten Interessenten aus der Massivholzindustrie verschiedene Anlagentypen und damit die Vielfalt unserer Möglichkeiten bei der Verarbeitung unterschiedlicher Holzarten und Dimensionen", unterstrich Geschäftsführer Manfred Witte, zuständig für den Vertrieb bei Grecon. Die ausgestellten Anlagen werden demnächst zu Kunden nach Polen, Lettland und China ausgeliefert.

Bis 200 Teile pro Minute

1203932591.jpg

Bei der Ultra TT 2000 dient ein Drehtisch zum Fräsen beider Holzseiten und der Ersparnis einer zweiten Fräs- und Beleimeinheit © DI (FH) Martina Nöstler

Eines der Highlights, die Grecon im Showroom präsentierte, war die Flachzinkenanlage HS 200, die laut Hersteller eine Leistung von bis zu 200 Teilen pro Minute bringt. Schon die Zuführung ist eine Spezialität: Die Holzstücke werden in eine große Trommel transportiert. Durch die Rotation werden selbst sehr kurze Teile an den Rand gepresst und zur Zuführung in Richtung Keilzinkenanlagen geschleust.
Grecon zeigte auch den Prototyp Ultra TT 2000. Die Keilzinkenmaschine kann Stücke von 300 bis 2000 mm mit Querschnitt von 20 mal 40 bis 80 mal 205 mm verarbeiten. Neu bei der Maschine ist das Anlagenkonzept mit einem automatischen Drehtisch, den Grecon zum Patent angemeldet hat. Als Vorteile nennt das Unternehmen minimale Nebenzeiten sowie die Leistungserhöhung durch den neuartigen, optimierten Materialfluss. Die Lamellenpakete werden am Drehtisch mittels Rüttelanschlag ausgerichtet und dem Fräsaggregat Ultra TT zugeführt. Um bei der Fräsung Ausreißer zu vermeiden, können optional oben und unten Vorritzaggregate eingebaut werden. Außerdem verfügt die Ultra TT 2000 über das Klebstoffauftragsystem FlankenJet. Damit verspricht Grecon eine Klebstoffersparnis um bis zu 30%.

15 % Leistungssteigerung

1203932611.jpg

Platzoptimierung durch Drehtisch aucz bei der Keilzinkenmaschine Ultra TT 1000 © DI (FH) Martina Nöstler

Einen Erfolg konnte Grecon auch mit der Ultra TT 1000, dem kleinen Bruder der Ultra TT 2000, erzielen. "Seit der Ligna 2007 wurde durch laufende Verbesserungen eine Leistungssteigerung um bis zu 15 % bei dieser Maschine erreicht", erläuterte Witte stolz. Die Fräsleistung beträgt 120 Teile pro Minute. Lamellen von 200 bis 1000 mm können verarbeitet werden. Die Querschnitte sind die selben wie bei der Ultra TT 2000. Mit der Maschine können sowohl horizontale als auch vertikale Zinken erzeugt werden. Mit diesen Weiterentwicklungen steht man sowohl bei Grecon als auch in der Weinig-Gruppe dem Jahr zuversichtlich gegenüber und ist überzeugt, mit den Lösungen in der Branche punkten zu können.

Grecon Holzoptimierung-Facts

Gründung: 1911
Geschäftsführer: Manfred Witte (Vertrieb), Uwe Schiemann (Sprecher der Geschäftsführung)
Standort: Alfeld/DE
Mitarbeiter: 140
Umsatz: 45  Mio.  € (2007)
Produkte: Keilzinkentechnologie unter anderem für KVH, BSH, Fensterkanteln, Platten, Parkett
Gebaute Anlagen: 140 im vergangenen Jahr
Exportquote: 90 %