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Microtec-Leitrechner ermöglicht übersichtliche Steuerung des Leimholzwerkes - Andreas Hausjell und DI (FH) J. Alfred Weinberger (vorne v. li.) © Alfred Riezinger

Einen Schritt weiter gehen

Ein Artikel von Alfred Riezinger | 01.04.2008 - 13:12
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Microtec-Leitrechner ermöglicht übersichtliche Steuerung des Leimholzwerkes – Andreas Hausjell und DI (FH) J. Alfred Weinberger (vorne v. li.) © Alfred Riezinger

Bei Weinberger Holz, Reichenfels im Lavanttal, setzt man den Fokus auf die Produktion von Duo-/Triolam sowie verleimte Blockhausbohlen. Oberstes Ziel ist die Qualität der Produkte, nicht die Menge.
„Die Kapazität liegt bei 40.000 m3/J”, erklärt DI (FH) Johann Alfred Weinberger, der technische Geschäftsführer. „Da wir aber auftragsbezogen fertigen, werden wir aufgrund von Umrüstzeiten nicht mehr als 35.000 m3/J produzieren.

Stufe um Stufe umgebaut

In den vergangenen Jahren hat man die Produktion des von Vater Johann Josef und Sohn Johann Alfred geführten Unternehmens systematisch optimiert. Die Keilzinkenanlage wurde zuletzt durch eine neue Kappsäge von Technik Management, Zeltweg, erweitert. Im Vorjahr wurde eine Lamellen-Hobelmaschine Europlan 300 von Ledinek, Maribor/SI, installiert. Bei der Maschine wurde die Anschlagseite geändert und den bestehenden Maschinen und Platzverhältnissen angepasst. Man entschied sich wegen der robusten Bauweise der Maschine und der Ersatzteilpolitik für Ledinek.

Traditioneller Anbieter

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Springer-Wendestation bringt Lamellen schonend in die richtige Jahrringlage zur Verleimung © Alfred Riezinger

Für die Mechanisierung wurde erneut die Maschinenfabrik Springer, Friesach, beauftragt. Nach der Hobelung gelangen die Lamellen per Längsförderer in die Springer-Wendestation. Diese bringt die Lamellen in die richtige Jahrringlage. Darauf folgend transportiert ein Längsförderer die Lamellen zum Leimauftrag. Geleimt wird mit PU-Leim von Purbond, Sempach-Station/CH. Für die Keilzinkung nützt man ein Produkt von Jowat, Detmold/DE. In der Presse werden die Lamellen per Vakuumheber richtig positioniert und verpresst.

Neues Etagenlager

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In der Startphase: Microtec-Mitarbeiter nimmt letzte Feineinstellung der Steuerung vor, in der Mitte das neue Springer-Etagenlager als Puffer zwischen Presse (re.) und Hobel (li.) © Alfred Riezinger

„Die Leimholzbalken werden nach der Pressentladung in drei Etagen transportiert”, berichtet Michael Fercher von Springer. „Dieser Puffer dient einerseits als Prozessspeicher zwischen Presse und Hobellinie, andererseits können aus den drei Überbrückungsetagen auch Kunden-Kommissionen gebildet werden.” Weiters wurden die Hobellinie und der Paketabtransport automatisiert. „Die manuellen Tätigkeiten beschränken sich nun ausschließlich auf die eingangsseitige Fehlerstellenmarkierung vor der Keilzinkung und auf die Folierung der Fertigpakete, bevor diese die Produktionshalle verlassen”, erläutert Fercher. „Die Paketabgabe erfolgt außerhalb der Produktionshalle. Für den Anlagenbetrieb werden nach den Optimierungen neben einem Staplerfahrer wenige Arbeiter pro Schicht erforderlich sein.”
Neben der Maschinenverkettung wurde von Microtec, Brixen/IT, ein Leitrechner installiert. Dort werden die Aufträge erstellt. Diese Daten steuern die Maschinenachsen und Vorschübe. Weiters wird die Stückverfolgung der produzierten Teile durch die Anlage am Leitrechner visualisiert und verwaltet.

Spannende Sache für Programmierer

„Es handelt sich bei Weinberger um ein spannendes Projekt”, betont der zuständige Microtec-Programmierer Andreas Hausjell, der mit den letzten Justierungen beschäftigt ist. „Der Betrieb ist klein, kompakt und spezialisiert. Wir lieferten die Steuerung beginnend vom Lamellenlager, der Hobelung, der Paketierung bis zum Abtransport.” Ein Leim- und Hobelbuch, welches im PDF-Format speicherschonend gesichert wird, lässt eine lückenlose Überwachung der Arbeitsschritte zu.
„An der Microteec-Steuerung schätzen wir, dass die Visualisierung sehr übersichtlich ist und nur soviel Information, wie notwendig dargestellt wird”, sagt Weinberger. „Wir haben seit 2005 mit Springer und Microtec für die Steuerung als Partner die schrittweise Erweiterung durchgeführt”, streicht Weinberger hervor. „Folgeaufträge sind der beste Beweis für Zufriedenheit”, freut sich der Geschäftsführer.
So will man den Weg der Produktqualität mit rationeller Herstellung bei Weinberger weiterführen.