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Alles, was man braucht: Ringkeildistanzdübel und Ringkeilfräser, Scheibendistanzdübel und Sacklochfräser sowie Abdeckbleche und Polymerringe © Susanne Jacob-Freitag

Schaden macht erfinderisch

Ein Artikel von Susanne Jacob-Freitag | 18.06.2008 - 11:23
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Alles, was man braucht: Ringkeildistanzdübel und Ringkeilfräser, Scheibendistanzdübel und Sacklochfräser sowie Abdeckbleche und Polymerringe © Susanne Jacob-Freitag

Mittlerweile ist die Holzverbindung ausgereift und patentiert. Hubert Nowack setzt sie heute erfolgreich ein und traut sich sogar zu prognostizieren, dass Konstruktionen mit seinen Verbindungen für eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren konzipiert sind.

Schadensursache beheben

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1:1-Modell-Knotenpunkt mit Nowa+ luftumspülten Holzverbindungen © Susanne Jacob-Freitag

Frei bewitterte Holzkonstruktionen sind immer gefährdet, frühzeitig durch Pilzbefall aufgrund von Staunässe und Durchfeuchtung zu verrotten. Dazu zählen etwa Balkone, Pergolen, Carports, Bootstege und Brücken. Hauptursache solcher Schäden sind Kontaktflächen sich kreuzender Holzbauteile innerhalb von Knotenpunkten.
Hier setzt die „luftumspülte Holzverbindung“ an. Entscheidend dabei: Alle Stellen einer Knotenverbindung werden mit ausreichend Luft „umspült“. Das heißt, geeignete Verbindungsmittel und Abstandhalter vermeiden Kontaktflächen zwischen Holzbauteilen, damit sie jederzeit austrocknen können. Für vertikale Anschlüsse sind spezielle Dübel vorgesehen, für horizontale Anschlüsse Dichtringe und Abdeckbleche.

Die luftumspülten Anschlüsse

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Waag- und senkrechter Luftspalt zwischen den sich kreuzenden Bauteilen © Susanne Jacob-Freitag

Für vertikale Verbindungen hat Nowack Ringkeil- und Scheibendistanzdübel entwickelt. Die Dübel werden in üblicher Weise eingebaut: Man fräst korrespondierende Ringnuten oder Sacklöcher ins Holz und setzt sie ein. Der für die Durchlüftung nötige vertikale Spalt von 10 mm oder mehr entsteht entweder durch die in den Ringkeildübel integrierte Scheibe oder durch die Einlasstiefe des Scheibendistanzdübels ins Holz.
Kommt an den Knotenpunkt Pfosten/Zange dennoch Wasser, so sammelt es sich unterseitig in Ringmitte wie an einer Tropfkante und tropft beim Luftspalt ab (zusätzliche Schutzmaßnahme: Ringnuten vor dem Einpressen der Dübel imprägnieren). Dennoch eingedrungene Feuchtigkeit trocknet wieder aus. Besonders wichtig sind Dübel und Schrauben aus Edelstahl.
Für horizontale Verbindungen werden Ringe aus witterungsbeständigen Polymeren und Abdeckbleche eingesetzt. Zwischen abgeschrägter Pfette und aufliegendem Balken mit schräger Verkämmung wird auf der Pfette ein Blech verlegt und beidseitig abgekantet. An den Kreuzungspunkten erhält es gestanzte Löcher, deren Ränder ringsum aufgebördelt werden. 10 mm dicke Polymerringe umschließen die Aufbördelungen, die die Ringe gleichzeitig in ihrer Position fixieren. Bolzen oder Schlüsselschrauben können nun von oben in den vorgebohrten Balken eingeschraubt werden. Das Eigengewicht des am Ring aufliegenden Bauteils sowie dessen Pressung durch die Verschraubung dichten den Bereich innerhalb des Distanzrings ab und verhindern, dass Wasser eindringen kann. Der Spalt von 10 mm sowie die abgeschrägten und mit Blech bedeckten Oberseiten gewährleisten den Wasserabfluss und ein schnelles Austrocknen durch Luftbewegung.