3000 fm Fichtenholz werden im Sägewerk Neumair, Oberhummel/DE, pro Jahr eingeschnitten © DI (FH) Marcus Schild
In der Halle findet eine Schnittholzmenge von 180 m3 Platz. Durch die Lagerfläche ist ein Vorratsschneiden möglich. „Wir können jetzt die Lieferzeit von gängigen Maßen erheblich verkürzen”, freute sich Neumair jun. Neuartig ist die von ihm entwickelte Klima- und Feuchteregulierung. „Wir sind sehr zufrieden mit der Regulierung. Neben Arbeitsersparnis bringt sie uns Qualitätsvorteile”, stellte er fest.
Klimaregulierung mit drei Sensoren
Im Inneren kontrolliert ein Sensor die relative Luftfeuchtigkeit. Zur Ermittlung der Außenfeuchte befindet sich auf der Südseite ein weiterer Sensor. An der Giebelseite ist ein Axialventilator angebracht. Dieser bläst bei Bedarf über einen Lüftungskanal die Frischluft ins Halleninnere. Der Kanal ist zur Luftzirkulation mit Lochbohrungen ausgestattet und läuft über die gesamte Hallenlänge. Der Ventilator steht, bei gleicher Luftfeuchtigkeit im Innen- und Außenbereich, still. Wenn die Außenfeuchte höher ist, wird der Halle keine Luft zugeführt. Wenn die Außenfeuchte niedriger ist als im Innenbereich, schaltet sich der Ventilator ein.Ohne thermische Energie
Ohne Zufluss von thermischer Energie behält dadurch das gelagerte und vorher technisch getrocknete Schnittholz auch in den Wintermonaten eine konstante Holzfeuchte von 13 bis 16 %. „Durch die Lüftungsanlage kommt die Halle nicht ins Schwitzen“, erklärte Neumair jun. Neben der planerischen und handwerklichen Arbeit musste Neumair für die gesamte Technik der Klimaregulierung nur 3000 € aufbringen.Qualitätsvorteile
Das Unternehmen ist in der Herstellergemeinschaft MassivHolz (MH), Altenstadt/DE. „Die Belüftungsanlage bietet unter anderem Vorteile bei der Einhaltung der Qualitätskriterien von MH“, freute sich Neumair jun. „Der Markt des Innenausbaus wird immer größer. Der Absatzmarkt bewegt sich immer mehr von den Neubauten hin zur Sanierung im Bestand. Holz muss vor allem im Innenausbau eine konstante Feuchte aufweisen. Die Klimaregulierung verschafft uns daher Wettbewerbsvorteile.“Neben Lohnschnitt produziert das Sägewerk hauptsächlich Fichtenschnittholz. Die technische Trocknung erfolgt in der eigenen Trockenkammer mit 100 kW. Die Anlage wird mittels Hackschnitzel und Restholz aus dem Sägewerk betrieben. Anschließend wird das Schnittholz in der klimaregulierten Halle auf den Regalen von Eredi, Blumberg/DE, zwischengelagert.
Die Auftragslage des Unternehmens war Ende 2008 gut. „Ob sich die schlechte Wirtschaftslage auf die mittelständischen Sägewerke auswirkt, werden wir im Frühjahr bei Anlauf des Baugeschäftes merken“, prognostizierte Neumair sen. ms
Sägewerk Neumair
Gründung: 1986Geschäftsführer: Alois Neumair sen., Alois Neumair jun.
Standort: Oberhummel/DE
Einschnitt: 3000 fm/J
Produkte: Bauholz, Hobelware, Lohnschnitt