Nach der Vorstellung des Jowapur 680.20 auf der Ligna 2009 in Hannover wird dieser nun in Österreich erstmalig in einer Anlage zur Klebung von Keilzinken-Verbindungen nach EN 14080 eingesetzt. Die offene Zeit von 20 Minuten ermöglicht bei eventuellen Störungen der Anlage oder einer kurzzeitigen Produktionsunterbrechung einen größeren Spielraum. „Klebstoffe mit einer sehr kurzen offenen Zeit führen an Auftragskämmen bisweilen durch zu rasches Ausreagieren zu notwendigen Reinigungsvorgängen. Mit der längeren offenen Zeit kann dies vermieden werden”, macht der Branchenmanager der Jowat AG für die Holzleimbauindustrie, DI (FH) Ralph Kirst, deutlich. „Zusätzlich zu den anwendungsspezifischen Vorteilen, welche der Jowapur 680.20 bietet, konnte durch die Optimierung der Anlage auch noch die Klebstoff-Auftragsmenge reduziert werden”, freut sich Kirst.
Richtiges Verhältnis
Die neue Generation des Klebstoffes beruht nicht mehr auf der gleichbleibenden chemischen Basis, sondern auf einem neuen chemischen Verhältnis von Mindestpresszeit zu offener Zeit. Der Klebstoff ist insbesondere für den Einsatz bei der Keilzinken-Verleimung im Leimholzbereich gedacht. Von der Idee bis zur Zulassung dauerte es drei Jahre. „Hier ist unseren Entwicklern etwas richtig Tolles gelungen: Ein sehr schnell aushärtender Klebstoff, der dennoch an den Auftragsgeräten nicht durch eine zu kurze offene Zeit zu Problemen führt“, sagt Kirst, der anfügt, dass die einfache Verarbeitbarkeit und ein geringes Aufschäumverhalten hier natürlich Grundvoraussetzung waren.Von der Materialprüfungs-Anstalt (MPA) Stuttgart wurde der Klebstoff zur Zulassung freigegeben, das Verfahren beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt), Berlin, läuft. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Deutschland wird in Kürze erwartet. Zur Klebung von Keilzinken-Verbindungen nach EN 14080 kann der Jowapur 680.20 jedoch bereits jetzt eingesetzt werden.
Kein Verkleben mehr
Mindestpresszeit von 15 Minuten und offene Zeit von 20 Minuten: der neue faserfreie Jowapur 680.20 © Jowat
Jowat stellt 800 verschiedene Klebstoffe für unterschiedliche Anwendungen her. Für die Leimholz-Industrie produziert man formaldehydfreie Polyurethan-Klebstoffe. Kirst schätzt den europäischen Jowat-Marktanteil bei der Keilzinkung auf über 30 %, in Österreich und Deutschland sogar auf 50 %.
Jowat
Gründung:1919Vorstand: Klaus Kullmann, Ralf Nitschke, Dr. Christian Terfloth
Mitarbeiter: 650
Umsatz: 187 Mio. €/J
Standorte: Detmold/DE, Zeitz/DE, Buchrain/CH
Stützpunkte: in 65 Ländern
Produktion: Schmelz-, Dispersions-, Lösemittel- und Haft- sowie PUR-Klebstoffe