Dr. Werner Volgger und Dr. Dagobert Profanter, Holzagentur Profanter, (v. li.) berichteten über den Markt in Italien © Johanna Schnaubelt
Dass es sich in Italien beim Rohstoff Holz nicht nur um eine kurzfristige Modeerscheinung, sondern um ein qualitativ hochwertiges Bauprodukt handelt, war man sich einig. „Der Baustoff wird sich langfristig durchsetzen”, brachte es Volgger auf den Punkt. Diesbezüglich leistet der Wiederaufbau in L´Aquila einen wesentlichen Beitrag, von unbezahlbarer Imagearbeit, war die Rede. „Zahlreiche öffentliche Verwaltungen kommen auf uns zu und wollen mit der Rubner-Gruppe bauen”, informierte Volgger. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Holzkultur in ganz Europa zu vertiefen und den zeitgemäßen Werkstoff Holz zu etablieren. In der vergangenen Woche waren wir erstmals auf der Messe Concreta in Porto/PT vertreten. Diese ist für uns sehr erfolgreich verlaufen.” Auf der iberischen Halbinsel hat die Rubner-Gruppe aber schon vor zwei Jahren Fuß gefasst, indem Rubner die Holzbau Iberia gegründet hat.
Gute Marke schafft Vertrauen
„Wir gehen von einer Besserung der Marktlage ab der zweiten Hälfte 2010 aus. Die nächsten sechs Monate werden nach wie vor schwer”, vermutete Volgger. „Aber eine gute Marke schafft Vertrauen und unsere konsequente Qualitätspolitik prämiert uns selbst in schwierigen Zeiten.” Man räumte ein, dass sich vor allem die Finanzierung von größeren Strukturen als schwierig herausstellen könnte. Trotzdem ist man mit dem laufenden Geschäftsjahr zufrieden. „Im Vergleich zum Vorjahr können wir mit einer konstanten Auftragslage durchaus zufrieden sein”, führte Volgger aus. „Für die nächsten Monate haben wir auch einige interessante Aufträge in Aussicht.” Heuer wurden 450 Häuser der Rubner-Gruppe in Italien, Deutschland, Österreich, Spanien und der Schweiz errichtet.Komplexe Leimkonstruktionen weltweit
In den vergangenen Jahren hat sich unter anderem Rubner Ingenieurholzbau sehr gut entwickelt. „In diesem Sektor verfügen wir über 40 Jahre Erfahrung und Kompetenz. Jährlich produzieren wir 75.000 m³ Sonderbauteile und 300.000 m&Sup2; Dachelemente”, informierte Volgger. „Von unseren 510 Mitarbeitern sind 55 Statiker und Ingenieure.” Aktuell sind neue komplexe Leimholzkonstruktionen von Rubner in Portugal, Spanien, der Schweiz, Rumänien, Südafrika und der Karibik zu bewundern. Das Mandarin Hotel Dellis Cay auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik wurde kürzlich fertiggestellt. Somit ist Holzbau Sud seit heuer auch in Übersee tätig.Dass im Süden viel Potenzial liegt, wurde von der Rubner-Gruppe früh erkannt. „Seit 1991 ist Holzbau Sud in Süditalien tätig. In den vergangenen Jahren wurden beachtliche Investitionen getätigt, um das Werk in Calatri/IT zum bedeutendsten Zentrum für die Projektierung und Herstellung von Brettschichtholz-Konstruktionen im Mittelmeerraum zu etablieren”, erläuterte Volgger.
Neu sind auch die Rubner KlimaHaus-Fenster aus Holz und Aluminium. „Dank moderner Fensterbautechnik lassen sich Auto-, Zug- und Flugverkehrslärm von 80 dB auf 40 dB reduzieren”, freute sich Volgger über dieses sensationelle Ergebnis. Zudem entwickelte Rubner Türen, Kiens/IT, in Zusammenarbeit mit der bekannten Keramikmanufaktur Arcadia, Bozen/IT, eine Innentür aus Holz mit integrierter Heizung. „Die patentierte Kacheltür ist eine Weltneuheit und erfreut sich großer Nachfrage”, führte Volgger weiter aus.
Rubner-Gruppe
Gründung: 1926Präsident: Stefan Rubner
Mitarbeiter: 1300
Geschäftsfelder:
Holzindustrie: RHI, Nordpan, Nordlam, ILP;
Ingenieurholzbau: Holzbau, Holzbau Sud, Glöckel, Rubner Holzbau Iberia;
Holzhausbau: Rubner Klimahaus; Rubner Objektbau
Türen: Rubner Türen, Türenwerk Ritten;