Freude über die gute Zusammenarbeit: Hans Hundegger, Andreas Kerschbaumer und Karl Schafferer vor der Hundegger K2i-1250 (v. li.) © DI (FH) Marcus Schild
Schafferer erwarb seine erste Hundegger-Anlage, die P8, 1990. Vier Jahre später wurde diese durch die P10 ersetzt. „Wir waren mit den Hund-egger-Anlagen immer sehr zufrieden. Die P10 funktionierte bis zum Schluss wunderbar für den Dachstuhl- und Rahmenbau-Abbund”, sagt Schafferer. „Für die neue Anlage haben wir uns hauptsächlich wegen der zusätzlichen Bearbeitungsmöglichkeiten entschieden. Wir halten dadurch mehr Wertschöpfung in unserer Zimmerei”, macht Schafferer deutlich. Von April bis Dezember 2009 wurden 5600 m3 Bauholz verarbeitet.
Durch die Anschaffung der neuen Abbundanlage wurden die Einführung und die Produktion der BSP-Elemente bei Schafferer möglich. Um dies zu bewerkstelligen, entwickelte man bei Hundegger die bestehende K2i mit einer maximalen Durchlaufbreite von 900 mm weiter auf 1250 mm. „Einerseits muss der klassische Zimmerei-Abbund zu machen sein, die Zuschnitte für den Holzrahmenbau, die filigranen Bauteile eines Wintergartens, sowie andererseits die Bearbeitung der 1250 mm breiten BSP-Elemente”, sagt Hundegger. „Dies haben wir mit der K2i-1250 mm geschafft.”
Allzweck-Anlage
Durchlaufbreite ist auf 1250 mm erweitert worden Bearbeitung von Standard BSP-Bauteilen © DI (FH) Marcus Schild
Laut Hundegger garantiert das Transport- und Positioniersystem mit zwei Greif- und Führungswagen auch bei krummen und verdrehten Balken höchste Genauigkeit. Die Anlage besitzt gummierte Einziehgreifer und Aufgabe-Querförderer mit flachen Scharnierbandketten, um die Werkstücke zu schonen. Ohne Umrüsten werden auch Rundhölzer, Blockhausprofile, I-Profile oder Mehrfachlagen eingefördert, sicher transportiert und exakt bearbeitet. Das Holz wird direkt an der Bearbeitungsstrecke fixiert, sodass Krümmung oder Verdrehung keinen Einfluss auf die Bearbeitungsgenauigkeit haben, erklärt man bei Hundegger. „Die K2i ist die Basismaschine für alle Holzbaubetriebe. Zimmerer-Abbund, Lohn-Abbund, Fachwerkbau, Holzrahmenbau, Blockhausbau, Fertighausbau, Leimholz-Abbund und Spielgerätebau sind damit möglich“, erklärt Hundegger. „Wir haben im Vorjahr 19 weitere K2i-1250 verkauft.“
Materialschonender Einsatz
„Durch die Bearbeitungsmöglichkeiten von BSP ist eine materialschonende Einplanung der verschiedenen Elemente möglich. Die standardisierten BSP-Bauteile (1250 mm) können in der Anlage bearbeitet und leichter gehandhabt werden. Wir fertigen den kompletten Wandaufbau in der Halle“, weiß Schafferer-Betriebsleiter Andreas Kerschbaumer. Es werden in der Anlage etwa Fensterausnehmungen oder Steckdosen vorbereitet und Nuten erzeugt. Danach werden die verschiedenen BSP-Bauteile weiterverarbeitet, zusammengeführt und für den Transport vorbereitet.All in One
„Mit unserem Technologievorsprung treten wir nicht nur als Professionist, sondern immer häufiger auch als Generalunternehmer in Erscheinung, um den Wohntraum unserer Kunden so stressfrei und schnell wie möglich verwirklichen zu können“, sagt Schafferer. „Ob ein Einfamilienhaus, Lieferung von fix fertigen Gebäudehüllen für Gewerbe- und Industriebauten oder als Bauträger für Wohnbauten und Reihenhausanlagen – vom Plan bis zur Schlüsselübergabe bieten wir den Kunden einen umfassenden Service an.“ Schafferer führt auch Abbundarbeiten als Einzelleistung durch. Die Beratung bei der Holzwahl und der Dimensionierung in statischer Hinsicht ist dabei inklusive. Die Tragwerks-Teile werden laut Montageplan versetzt und so werden Dachstuhlbausätze bereitgestellt.50 Jahre Schafferer
Am 13. November 2009 war die 50-Jahrfeier von Schafferer Holzbau. „Wir durften 350 geladene Gäste begrüßen. Lieferanten, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden feierten mit uns“, freut sich Schafferer. Bereits 1958 wurde die Zimmerei gegründet. Der Firmengründer Karl Schafferer verunglückte nur sechs Jahre nach der Betriebseröffnung bei einem Arbeitsunfall. Die folgenden sieben Jahre meisterte die Witwe Dorothea Schafferer den Betrieb. Ab 1971 baute sie das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Mann Franz Pfurtscheller weiter aus.1988 übernahm der jetzige Geschäftsführer Karl Schafferer. Schafferer investiert den Großteil der Gewinne in die Qualifikation der Mitarbeiter sowie in den Ausbau und die weitere Modernisierung der Anlagen. „Inzwischen bieten wir 40 Mitarbeitern einen anspruchsvollen, aber sicheren Arbeitsplatz“, macht Schafferer deutlich.
„Über den Winter wollen wir weiterhin die neuen Massivholz-Fertigungswege optimieren. Für den Hausbau in L‘Aquila/IT werden wir unsere entstandenen Kooperationen festigen und ausbauen, um dort 2010 bei weiteren Projekten mitwirken zu können“, prognostiziert Schafferer.