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Holzbau ist in Italien im Vormarsch, informierten Ralf Palzer und Anna Aspmair am Messestand von Baufritz © DI Johanna Schnaubelt

Holzhäuser liegen im Trend

Ein Artikel von DI Johanna Schnaubelt | 16.02.2010 - 16:13
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Holzbau ist in Italien im Vormarsch, informierten Ralf Palzer und Anna Aspmair am Messestand von Baufritz © DI Johanna Schnaubelt

Zum ersten Mal war Baufritz, Memmingen/DE, auf der MADE Expo in Mailand vertreten. „In Italien ist der Holzbau am Vormarsch”, erklärte Ralf Palzer am Messestand. „In Italien wird zunehmend das Bewusstsein für gesundes, biologisches und nachhaltiges Bauen geschaffen. Aus diesem Grund sehen wir speziell in Norditalien großes Potenzial.” Vor allem junge Italiener hegen Interesse an einem energiesparenden Haus. „Durch den Wiederaufbau in L´Aquila konnte sich das Image von Holz massiv verbessern. Die Vorteile der Holzbauweise gegenüber anderen Bauweisen wurden verdeutlicht”, ergänzte Anna Aspmair am Baufritz-Messestand.
Seit dem vergangenen Jahr ist Baufritz am Italienmarkt tätig. „Wir befinden uns erst im Aufbau. Unsere primäre Aufgabe ist es, die Marke bekannter zu machen”, berichtete Aspmair. „Durch Messen bekommt man in Italien sehr viel Aufmerksamkeit.” Aus diesem Grund hat man bereits die Klima Haus-Messe in Bozen und ähnliche Veranstaltungen in Rimini und Verona besucht. Für Herbst ist ein Messestand auf der SAIE in Bologna geplant. „Die MADE hat sich zu einer der bedeutendsten italienischen Messen entwickelt”, führte Palzer weiter aus. „Die Anzeichen stehen sehr gut und wir gehen davon aus, dass wir heuer einige Häuser realisieren können.” Ansonsten ist Baufritz vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich, Großbritannien, Russland, den Beneluxstaaten und der Schweiz präsent.

Haute Couture der Fertighäuser

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Über individuelle Häuser von Huf Haus berichteten Sergio Tumelero und Johannes Schupp (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Zum zweiten Mal besuchte Huf Haus, Lugano/CH, die Messe in Mailand. Bereits an den ersten beiden Veranstaltungstagen freute man sich am Messe-stand über reges Interesse. „Seit über einem Jahr sind wir in Italien präsent”, informierte der Marktverantwortliche Sergio Tumelero. „Jeder Markt braucht seine Zeit, im Moment haben wir über 3500 Interessenten.” Huf Haus bietet schlüsselfertige, exklusive und individuelle Häuser für ein anspruchsvolles mittleres bis höheres Kundensegment. „Die Italiener wollen eine exklusive und moderne Architektur und das können wir unseren Kunden bieten”, führte Tumelero weiter aus. „Unsere Objekte entsprechen der ‚Haute Couture‘ der Fertighäuser. Kein Haus gleicht dem anderen.” Mittlerweile wurden bereits über 10.000 Einheiten realisiert, 650 in unmittelbarer Nachbarschaft in der Schweiz. Im Vorjahr wurden 140 Huf Häuser in Europa errichtet. Im Durchschnitt werden drei Einheiten pro Woche gebaut. Die Fertigung der Häuser wird in Deutschland abgewickelt. Zudem produziert Huf Haus Fertighaus-Keller aus Beton, die auch an andere Produzenten geliefert werden. Vor Kurzem wurde ein 4500 m2 großes Bürogebäude in Montabaur/DE errichtet. In Irland wurde ein Altenheim für 50 Bewohnern realisiert.
Das Familienunternehmen Huf Haus wird in der dritten Generation geführt, beschäftigt 420 Mitarbeiter und hat 2008 einen Umsatz von 100 Mio. € erwirtschaftet. „Wir entwickeln gemeinsam mit den Kunden individuelle Lösungen. Vom Grundriss über Innenausstattungen bis zur Terrassengestaltung sowie Wellness-Anlagen kommt alles auch einer Hand”, berichtete Tumelero. Ansonsten ist Huf Haus mit 25 Vorort-Vertretungen in Europa, im Ostblock, in den USA und in China präsent.

Variables Bauen

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Messeteam von Vario-Bau: Martin Sinawehl, Beretta Ruggero, Gunther Pallweber, Josef Gruber, Laura Galli und Claudia Failo (v. li.) © DI Johanna Schnaubelt

Seit 2003 ist Vario-Bau, Wiener Neustadt, in Italien vertreten. „In Bozen hat alles mit einem Musterhaus angefangen”, erinnerte sich Geschäftsführer Ing. Josef Gruber. „Wir sind variabel in der Architektur und was die Anforderungen der Behörden betrifft.” Im vergangenen Jahr wurden 20 Einheiten in Italien realisiert: Dabei handelte es sich sowohl um gewerbliche und kommunale Bauten als auch um Apartments und Ferienhäuser. In Rovereto/IT wird ein 500 m2 großer Apartment- und Geschäftskomplex fertiggestellt. Baubeginn war im November. In Italien ist man hauptsächlich in Südtirol, im Trient und von Mailand bis Florenz tätig. Ansonsten bewegt man sich in der Schweiz, Slowenien und seit 1985 in Griechenland. Österreich ist der Hauptmarkt, Italien stellt den wichtigsten Exportmarkt dar.

Generalausführer aus Wiener Neustadt

„Alle Bauteile werden in Wiener Neustadt gefertigt und auch die Montage erfolgt mit unseren eigenen Leuten”, erklärte Gruber. „Als Generalausführer haben wir seit der Unternehmensgründung 1983 5000 Einheiten errichtet.” Ein Haus wird an einem Tag produziert, an einem weiteren regendicht (Türen und Fenster) montiert. „In der Regel dauert es sechs bis acht Wochen, bis wir ein Objekt schlüsselfertig übergeben”, brachte es Gruber auf den Punkt.
„Anfang des vergangenen Jahres hatten wir Bedenken. Aber trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen können wir eines der besten Jahre unserer Unternehmensgeschichte verzeichnen”, erläuterte Gruber. „Bereits im Herbst konnten wir sehen, dass wir zwar weniger Einheiten realisiert haben, dennoch ist der Umsatz gestiegen.” 2010 kann man sich bei Vario-Bau über eine gute Auftragslage freuen. „Wir wollen das Vorjahresergebnis wieder erreichen”, gab man sich am Messestand zuversichtlich.