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Ganz schön kompakt: Nur drei Meter lang ist der Arbeitsbereich der neuen Robot-Drive-Stababbundanlage von Hundegger © Plackner

Günstiger Alleskönner

Ein Artikel von DI Hannes Plackner | 06.02.2013 - 09:08
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Ganz schön kompakt: Nur drei Meter lang ist der Arbeitsbereich der neuen Robot-Drive-Stababbundanlage von Hundegger © Plackner

„Robot-Drive“ heißt die neue Stababbundanlage von Hundegger. Die Maschine sei ideal für Holzbaubetriebe, deren Hauptinteresse in hoher Flexibilität mit nahezu unbegrenzten Bearbeitungsmöglichkeiten liegt, beschreibt der Hersteller. Die Robot-Drive besticht mit kompakten Ausmaßen. Die Bearbeitungskabine findet auf nur drei Metern Platz. Bei einer maximalen Holzlänge von beispielsweise 10 m ein- und ausgangsseitig braucht die Anlage nur 23,7 m Hallenlänge. Die Tiefe hängt von der Type ab. Hundegger bietet die Robot-Drive in drei Ausführungen an (der Mindestquerschnitt liegt bei allen drei Anlagen bei 2 mal 6 cm):
    Robot-Drive 450 für Querschnitte bis 30 mal 45 cmRobot-Drive 625 für Querschnitte bis 30 mal 62,5 cmRobot-Drive 1250 für Querschnitte bis 30 mal 125 cm
Herzstück der Anlage ist ein Sechsachs-Roboterarm. Dieses „Robot-Aggregat“ besitzt eine Spindel mit 12 kW Leistung, die bis 12.000 U/min drehen kann. Ja nach Bearbeitungsvorgabe wählt die CNC-Anlage aus einem der 16 Werkzeuge mit einer Länge von bis zu 295 mm aus. Mittels eines HSK-63-F-Spannfutters werden Sägeblätter, Bohrer, Finger-, Scheiben-, Schwalbenschwanz- und Walzenfräser, aber auch Markierstifte zur Bauteilbeschriftung gefasst.

Erstmals ist damit eine CNC-Bearbeitung auf allen sechs Bauteilseiten ohne Umkanten möglich. Ein etwaiger zweiter Durchlauf ist ebenfalls unnötig. Der Roboterarm ist so konstruiert, dass er über und unter dem Stab positioniert werden kann. Die Hölzer „schweben“ im Bearbeitungsbereich frei. Um trotzdem höchstmögliche Präzision zu gewährleisten, gibt es auf der Ausgabeseite einen verfahrbaren Tisch. Der klemmt den Holzstab möglichst nah an der Bearbeitungsstelle und verhindert damit ein Durchbiegen oder Vibrationen. Eine echte Innovation ist das zum Patent angemeldete Vorschubsystem „HMC“. Sensoren erfassen in Echtzeit die Position des Werkstücks. Durch die präzise Überwachung können Walzen verwendet werden. Das spart Platz und ist vom Handling her schonend. Da auch nicht mehr umgekantet wird, gehören unschöne Druckstellen auf dem Holz der Vergangenheit an.

Hundegger-typisch kann die Leistung der Robot-Drive mit optionalen Aggregaten erhöht werden. Ein von oben arbeitendes Fünfachs-Säge-/Schlitz-/Markieraggregat führt mit dem 800 mm-Sägeblatt Bearbeitungen aus, während sich der Roboterarm gleichzeitig mit dem nächsten Werkzeug ausstattet. Bohrungen für Sparrennägel, Plattenaufdoppelungen und Ähnliches können bis zu zwei optional erhältliche Horizontal-Bohraggregate ohne Werkzeugwechsel erledigen. Lösungen für Holzhandling (Einförderautomatik, hydraulischer Hubtisch, Holzablage) und die Restholzentsorgung komplettieren die Robot-Drive.