Glas trägt Holz: Die Vorteile des Systems liegen in seiner baulichen Vielseitigkeit und der CO2-Bilanz © Uniglas
Das Ergebnis zeigt nun beim Gebäude von Otto Chemie, was fassadentechnisch möglich ist. Für die HGV-Fassade wurde das Sonnenschutzglas Uniglas-Sun Blau 19/18 mit einem Ug-Wert von 1,1 W/m²K und einem g-Wert von 18% verbaut. Als Klebstoff wurde Ottocoll S 660 von Otto Chemie verwendet. Für die Wetterversiegelungsfuge kam Ottoseal S 7 zum Einsatz. Eine Besonderheit ist die Teilemaillierung zur Abdeckung des Isolierglas-Randverbundes auf der Sonnenfunktionsschicht. Zur Erlangung der Zustimmung im Einzelfall für tragende Verglasungen war eine Eignungsprüfung erforderlich. Erst damit durfte die SSG-Verglasung (Structural Sealant Glazing) des Holz-Glas-Verbundelementes auf der Emaillierung über der Funktionsschicht konstruktiv tragend verklebt werden. Neben der Fassade wurden auch eine Brücke und der Eingang mit Glas ausgeführt. Das zeigt die Vielfältigkeit des transparenten Werkstoffs. Im norddeutschen Verden habe das Zentrum für nachhaltiges Bauen ebenfalls die Vorteile der Holz-Glas-Verbundelementen erkannt und setze sie im neuen Kompetenzzentrum um, berichtet Uniglas.
„Somit wird auch im Norden erstmals eine Glasfassade ohne äußeren Rahmen auf eine Tragkonstruktion aus Kiefern-Brettschichtholz montiert. Sie besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Vollholz und Koppelleisten aus 12 mm Birken-Furniersperrholz. Ottocoll S 660 verbindet das Holz mit dem Isolierglas. Einzelne Elemente der SSG-Fassade werden absturzsichernd nach Kategorie A ausgeführt. Die Glasfassade entspreche mit einem U-Wert von 0,7 W/m²K den Passivhausvorgaben, heißt es.