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See Spa – Bewegtes Wohlfühlen am See: Früher stand an dieser Stelle am Ufer des Weißensees eine kleine Seesauna. Nun erstreckt sich hier ein Bau in Niedrigenergiestandard mit einem breiten Angebot an Wellness © Bio-Vitalhotel Weissenseerhof/augenblick

Kärnten+Holzbau=Wahnsinn!

Ein Artikel von Birgit Koller (für Timber-Online bearbeitet) | 18.10.2013 - 14:30
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See Spa – Bewegtes Wohlfühlen am See: Früher stand an dieser Stelle am Ufer des Weißensees eine kleine Seesauna. Nun erstreckt sich hier ein Bau in Niedrigenergiestandard mit einem breiten Angebot an Wellness © Bio-Vitalhotel Weissenseerhof/augenblick

Kärnten is a Wahnsinn! Dieser Spruch passt aktuell besonders, wenn man einen genaueren Blick auf den Holzbau im seenreichen Bundesland wirft. Und wer bereits neugierig war, hat mit Sicherheit festgestellt: Das beste Panorama bietet der neue Aussichtsturm am Pyramidenkogel in Keutschach. Kärntens neues Wahrzeichen sorgte bereits international für Schlagzeilen. Der weltweit höchste Aussichtsturm ist ein Meisterwerk des Ingenieurholzbaus und wurde – was nicht verwundert – am 17. Oktober mit dem Kärntner Holzbaupreis ausgezeichnet.
Eine Jury unter Vorsitz des Salzburger Architekten Simon Speigner hat sich die Mühe gemacht, 19 Projekte an Ort und Stelle unter die Lupe zu nehmen. Für proHolz-Obmann Leopold Schnaubelt, der die Auszeichnung im Klagenfurter Napoleonstadel überreichte, ist der Turm jedenfalls „ein strahlendes Beispiel heimischer Planung und Präzisionsarbeit“, insbesondere von dessen Schöpfern Dietmar Kaden und Markus Klaura.

Ort der Meditation und Stille

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Holzbau der Superlative: Der 100 m-hohe Aussichtsturm am Pyramidenkogel in Kärnten wurde mit dem Holzbaupreis Kärnten ausgezeichnet © Rubner Holzbau

Gleichsam als Kontrapunkt zur gigantischen 850 t-Konstruktion hat sich die Jury auch für etwas intimeres entschieden: Eva Rubins Kapellenbau für einen privaten Bauherrn in der Wimitz. Während in Keutschach Spaß, Action und großes Panaroma geboten werden, bildet hier Holz den Rahmen für Meditation und Stille. Neben der Tageslichtführung, Materialkombination und Farbgebung im Innenraum beeindruckte die Jury vor allem die „sehr hohe handwerkliche Ausführungsqualität“, etwa bei der Fassade mit exakt gearbeiteten Holzschindeln.

„Wichtige Rolle im Baugeschehen“

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Ort der Stille: Die private Kapelle in Wimitz wurde ebenfalls mit dem Holzbaupreis ausgezeichnet © Maurer

Neben den zwei Hauptpreisen wurden an diesem Tag auch drei Auszeichnungen, fünf Anerkennungen und ein Sonderpreis für ein Holz-Kunstwerk bei Bad St. Leonhard verliehen. „Die Auszeichnungen und Anerkennungen in vielen unterschiedlichen Kategorien zeigen eindrucksvoll die Bandbreite und die vielfältigen Möglichkeiten des modernen Holzbaus“, freut sich Schnaubelt. „Die hohe Zahl an eingereichten Objekten hat diesen Wettbewerb nicht nur interessant und spannend gemacht, sie ist auch ein Indiz dafür, dass unser heimischer Baustoff eine wichtige Rolle im Baugeschehen spielt“, meint er.
Die Architekten der mit dem Holzbaupreis prämierten Bauwerke erhielten ein Preisgeld von je 3000 €. Der Sonderpreis wurde auf Wunsch der Jury mit 1000 € dotiert. Das Geld dafür stellte wie schon in den Jahren zuvor die Kelag zur Verfügung.