Das Thema Innendämmung führt bei Anwendern und Bauherren oft zu Verunsicherung. Neben Frostschäden werden immer wieder die Taupunktverschiebung und eine damit zusammenhängende Durchfeuchtung der Bestandswand als Gegenargumente ins Feld geführt. Eine Lösung bieten Innendämmsysteme mit kapillarer Leitfähigkeit. Diese halten das Mauerwerk trocken, indem sie die Feuchtigkeit an den Innenraum ableiten. Isocell, Neumarkt am Wallersee, bietet dafür zwei Systeme: Zelluloseinnendämmung in Holzständerbauweise und die aufsprühbare Innendämmung Renocell.
Erfolgreich in der Praxis getestet
Beide Varianten sind durch Forschungsvorhaben und Langzeitmessungen in ihrer Funktionalität bestätigt worden und bewähren sich bereits seit Jahren erfolgreich in der Praxis. In beiden Fällen wird auf eine Dampfbremsfolie verzichtet. „Die luftdichte Ebene wird meist durch eine Putzschicht oder mit diffusionsoffenen Plattenwerkstoffen, wie Gipsfaser oder MDF-Platten, erzielt“, informiert Gabriele Leibetseder, technische Leiterin bei Isocell. Die Vorteile: Durch kapillaraktive Innendämmung würden unzählige Gebäude wieder als Wohn-, Ausstellungs- oder Geschäftsräume ganzjährig genutzt und vor allem wirtschaftlich beheizt werden können. „Innendämmsysteme sind meist bequem und kostengünstig anzubringen. Sie erhöhen die Oberflächentemperatur der Wände. Die Behaglichkeit der Räume nimmt zu, die Aufheizzeiten werden kürzer und die Heizkosten sinken. Der Wert des Gebäudes steigt“, ergänzt Leibetseder.Zwei effiziente Varianten
Bei Renocell handelt es sich um ein tragfähiges, verputzbares Wandsystem aus Zellulosefasern, das aufgesprüht wird. Dadurch passt es sich laut Hersteller jeder Unebenheit nahtlos an. „Hohlräume zwischen Dämmung und Mauerwerk werden vermieden. Es können aber auch Rundungen und schiefe Oberflächen beibehalten werden, die den alten Bauwerken ihren unvergleichlichen Charme verleihen“, erklärt die technische Leiterin.
Die andere Variante: vorgesetzte Holzständerkonstruktionen, die mit Zellulose ausgeblasen und mit Putzträgern, beispielsweise einer Holzwolle-Leichtbauplatte, beplankt werden. „Dazu wird ein Tragwerk aus senkrechten Holzständern an der zu dämmenden Wand errichtet. Um die lückenlose Verbindung von Dämmung und Untergrund zu gewährleisten, wird mit Distanzhaltern je nach Untergrund ein Abstand von 2 bis 5 cm zur Außenwand hergestellt. Je nach Unterkonstruktion beziehungsweise nachfolgendem Plattenwerkstoff ist das Anbringen einer Querlattung erforderlich.“ Danach werde die Zellulosedämmung eingeblasen, die den Hohlraum fugenlos und setzungssicher ausfüllt. Zur Rauminnenseite würden schließlich entweder Trockenbau- oder Putzträgerplatten verlegt werden. Die Endbeschichtung erfolge mit diffusionsoffenen Farben oder Putzen. Diese Variante lasse auch hohe Dämmstärken zu.