Auf eine Großinvestition in Gaildorf – eine BSH-Presse für Sonderbauteile – folgte der Bau einer neuen Abbundhalle für großformatiges Brettsperrholz in Aichach. Unter großformatig versteht man bei Züblin Timber bis zu 4,8 m hohe, 20 m lange und 30 cm starke Elemente. Die BSP-Herstellung erfolgt seit mittlerweile knapp 20 Jahren mit einer eigens konstruierten Presse. Den Abbund erledigen eine PBA 1 – ein Hundegger-Plattenbearbeitungszentrum der ersten Stunde – sowie ein KUKA-Abbundroboter.
Züblin Timber bedient nicht nur einen breiten Kundenstamm an Holzbaubetrieben und Fertighausherstellern, sondern agiert auch innerhalb des Strabag-Konzerns als Generalanbieter, vornehmlich für Großprojekte. Um auch in Zukunft den Ansprüchen seiner Kunden gerecht zu werden – oft sind es Aufträge aus dem anspruchsvollen Ingenieurholzbau –, war die Anschaffung einer neuen Abbundanlage unausweichlich. Am Ende eines langen Entscheidungs-prozesses stand wiederum eine Hundegger. Es ist die größte und vermutlich auch die ausgeklügeltste, die von den Hawangenern jemals gebaut wurde.
Eine neue Dimension: 25 t-Portale
Soziale Arbeitsteilung
Die Hochleistungsaggregate
Der dritte Aggregatsupport verfügt über ein 1,25 m-Tiefenlochbohrgerät. Ebenfalls um 360 ° drehbar, wird Züblin damit Ausnehmungen für Gewindestäbe und Installationsbahnen vorfertigen. Aggregatsupport vier – ein Kombisupport – ist mit zwei Bohraggregaten, einer schwimmenden Fräse und einer Laservermessung ausgestattet. Die schwimmende Fräse dient unter anderem zur Bearbeitung gekrümmter Sonderbauteile. Der Laser vermisst jedes Bauteil vor der Bearbeitung und ermittelt so die für die Bearbeitung nötigen exakten Bauteildimensionen.
Der Feinschliff
Portal zwei ist in erster Linie für Feinarbeiten zuständig. Eine 24 kW-Hochleistungsspindel hat Zugriff auf 35 Werkzeuge und wird bei Züblin Timber vornehmlich Fräsarbeiten in hoher Oberflächenqualität ausführen. Zur genauen Dimensions- und Lagebestimmung besitzt auch dieses Portal ein Laseraggregat. Ein dritter Support, ausgestattet mit einem Restholzpicker, greift die ausgeschnittenen Teile und trennt sie in thermisch und stofflich verwertbar. Gutholz gelangt zur Kommissionierung und der Rest direkt in den Hacker.Derzeit arbeiten Hundegger und Züblin gerade an der Inbetriebnahme des Monsterprojektes. Lange wird es also nicht mehr dauern, bis das gigantische Abbundzentrum seine Arbeit aufnimmt. Auf die Frage, ob es für einen ersten Anwenderbericht in dem im Herbst erscheinenden Brettsperrholz-Special noch zu früh sei, antwortet Widmann wie folgt: „Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen, da dürfen Sie bestimmt gerne wieder in Aichach vorbeikommen.“