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Mit sauberer, flach gezinkter Ware bedient Holz Schiller seine Großkunden in Skandinavien
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Holz Schiller

Vielseitige Keilzinkenanlage

Ein Artikel von Dinah Urban | 05.09.2018 - 07:47
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Über eine neue Zuführung gelangen die Hölzer online zur Befüllungsstation
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Flach gezinkte Fensterkanteln seien für den skandinavischen Markt ein Muss, weiß man bei Holz Schiller. Im 2001 erworbenen Werk in Cheb/CZ kommt man diesem Bedarf mit einer für die Branche ungewöhnlichen Lösung nach. Eine Keilzinkenanlage HS 120 von Weinig Grecon, Alfeld/DE, versieht 120 Hölzer pro Minute – hauptsächlich Kiefer – an den Stirnseiten mit einer horizontalen Zinkung und verleimt diese anschließend mit Weißleim, wonach sie sauber auf Länge gekappt werden. „Die Flachzinkung ist dabei nur eine Besonderheit“, erklärt Grecon-Keilzinken-Spezialist Thomas Kohlmeyer vor Ort. „Wir haben uns zudem für eine Einzel- statt einer Paketbearbeitung entschieden“, führt Werksleiter Heribert Weissbecker aus. „So arbeitet die Maschine zuverlässig online die einlaufenden Rohhölzer nacheinander weg. Um die Auslastung noch zu steigern, können wir zudem manuell aus Boxen auffüllen.“

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Alternativ kann auch weiteres Holz aus Boxen hinzugegeben werden, um eine möglichst hohe Auslastung zu gewährleisten
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Nach der Fräsung der ersten Stirnseite richtet ein Seitenförderer die Hölzer neu aus
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Ein Schichtleiter und zwei Mitarbeiterinnen halten den Betrieb in jeder der drei Schichten aufrecht. Die Werkstücke brauchen lediglich in beliebiger Reihenfolge und ohne Beachtung der Länge an das stirnseitige Einweiselineal gelegt werden. Die Folgeschritte geschehen automatisch. Der zu beschickende Holzteppich wird mittels einer servogesteuerten Sternwalze vereinzelt und automatisch in die Kettennocken gelegt. Im Anschluss wird jedes Holz präzise ausgerichtet und gefräst. Ein Querschubband übernimmt nun die Aufgabe, die Hölzer auf die zweite Frässeite zu schieben und auszurichten. In der zweiten Fräse folgt nach dem Fräsen noch die vollautomatische Beleimung der Kurzteile. Nun folgen die Winkelübergabe mit einem Saugband, die versatzfreie Einfädelung der Hölzer, die Vorverpressung und Längenmessung sowie das Ablängen und Verpressen der geforderten Endlängen. Um eine millimetergenaue Endlänge zu erzielen, wurden vor der Aushärtstrecke noch Präzisionsaufteilsägen integriert.

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Heinrich Schiller junior, Werksleiter Heribert Weissbecker und Weinig Grecon-Ansprechpartner Thomas Kohlmeyer (v. li.) zeigen sich von der neuen Anlage überzeugt
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Für Kanteln wie für Leisten einsetzbar

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Bei Vollauslastung sind alle Nocken mit bis zu 900 mm langen Hölzern belegt
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Neben Kiefer durchlaufen auch Fichte und Tanne die Neuanschaffung zuverlässig. „Dadurch, dass die Werkstücke einzeln liegen – also nicht aufgestellt werden müssen –, ist die HS für die automatisierte Fertigung wie geschaffen, da sie wenig Fehlerpotenzial mit sich bringt“, freut sich Juniorchef Heinrich Schiller. Im Mai 2017 konnte das Unternehmen die Anlage in Betrieb nehmen und ist seitdem sehr zufrieden. „Wir nutzen die Flachzinkung auch für unsere Massivholzplatten und Leisten für verschiedenste Anwendungen und sehen durchaus noch weiteres Potenzial in anderen Märkten“, ergänzt Weissbecker. Alle zeigen sich mit der Investition und Zusammenarbeit mit Weinig Grecon sehr zufrieden. Etwa 15.000 m3 Kanteln stellt der Standort damit jährlich her.

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Nach der Verpressung sorgen Mehrfachaufteilsägen für sehr genaue Ausgangslängen
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Zur Aushärtung gelangen die Kanteln auf einen Querförderer © Dinah Urban