Internationale Holzmesse Klagenfurt

Innovationen in Klagenfurt

Ein Artikel von Remo Bühler | 12.10.2022 - 12:46

Von 31. August bis 3. September wurde in Klagenfurt die Internationale Holzmesse veranstaltet. Hugo Karre, Vorstand Forum Holzbau, und Erich Gaffal, Manager Building Innovation Cluster, betreuten in diesem Rahmen die Innovation Area. „Auf dieser Ausstellungsfläche soll die Spanne zwischen Gegenwart und Zukunft überbrückt werden“, erläutert Karre. „Hierbei haben wir darauf geachtet, unterschiedliche Teilbereiche zu beleuchten. An den Ständen werden bereits existierende Lösungen und Ansätze zur weiteren Digitalisierung vorgestellt“, erklärte Gaffal. Zusätzlich präsentierten verschiedene Plattformen von Forschung und Industrie sich und ihre Projekte.

Leichter schrauben – ruhiger schlafen

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Die steirische Erfindung: Tenz-Marketingleiterin Baumgartner präsentiert die Tenz Energie-Spar-Schraube für Holz. Deren Konstruktion reduziert den Einschraubwiderstand signifikant © Remo Bühler

Das Unternehmen Tenz, Graz, stellte in der Innovation Area seine Magnet Bits und die Energie-Spar-Schraube vor. Die Stairs genannten Erhebungen am Gewinde der Schraube reduzieren den Einschraubwiderstand signifikant. Mensch und Maschine werden durch die geringere Belastung geschont. „Der Unterschied ist wirklich spürbar – sobald auch ein Chef das ausprobiert hat, fällt die Entscheidung für uns leicht“, berichtete Claudia Baumgartner, die bei Tenz das Marketing verantwortet. Diese Tatsache sowie die zehnmal längere Lebenszeit verwendeter Schrauber führt Baumgartner als Verkaufsargument an.

Sorgen vor Fäule auslösenden Wasserschäden im Holzbau bekämpft Sihga, Ohlsdorf, mit dem neu entwickelten Frühwarnsystem Monitorix. Sensoren, die wie Klebeband verlegbar sind, schlagen Alarm, sobald sie einen Feuchteeintritt feststellen. Ein frühzeitiges Eingreifen wird möglich, Schäden lassen sich deshalb minimieren.

Rundum ein Erfolg

Need immersive reality, Graz, hat eine Technologie entwickelt, mit der Beratung und Planung in 3D und 360° erfolgen können. Über Tausende Kilometer können Holzoberflächen beurteilt werden. Ein Kunde des Grazer Unternehmens arbeitet so erfolgreich mit chinesischen Kunden zusammen.

Mit einer weiteren Funktion der Anwendung können Panoramaaufnahmen von Räumen erstellt werden. Die Software ist im Anschluss in der Lage, Sonnenstände auf den Kalendertag genau zu simulieren – ein deutlicher Mehrwert für Bauherren und Architekten. Bestätigt wird dieser laut Angaben des Unternehmens selbst von seit über 20 Jahren tätigen Planern.

Eins nach dem anderen

Dem Fachkräftemangel kann mit einer App von Incon.ai, Zürich, begegnet werden. Die Ausgründung der ETH Zürich übersetzt Baupläne in 3D-Versionen. Anhand dieser werden dem Arbeiter die jeweils nächsten Arbeitsschritte erklärt. Als Nachweis können zudem Bilder aufgenommen werden. Auch eine Anwendung in der Lehrlingsausbildung ist möglich. Zum Einsatz kommt die Technologie unter anderem auf den Philippinen.

Möglichkeiten zur Vernetzung

Mit Ständen vertreten waren auch partnerübergreifende Akteure, wie das Fraunhofer Innovationszentrum für Digitalisierung und Intelligenz, Klagenfurt am Wörthersee, und die W.E.I.Z. Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft, Weiz.

„Über 20 Unternehmen haben sich in der Area vorgestellt. Wir sind gespannt, was wir in zwei Jahren präsentieren dürfen“, zogen Karre und Gaffal ein positives Resümee.