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Das patentierte System des Rebarrique-Fasses © Rebarrique

Quadratisches Fass

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 25.01.2018 - 11:11
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Gewinner des Designpreises: Das Barriquefass von Thomas Lutz © Rebarrique

Ziel des Projektes war es, ein zerlegbares Fass zu entwickeln, bei dem es möglich ist, die Fassinnenseite mechanisch zu reinigen. Diese Technologie hat mehrere Vorteile: Die Fasslagerfläche wird durch die neue Form um bis zu 60 % reduziert. Die Möglichkeit, das Fass zu zerlegen und mechanisch zu reinigen, reduziert den Einsatz chemischer Reinigungsmittel. Ulrike Lutz, Inhaberin Rebarrique, geht durch die Mehrfachverwendung des Fasses von einer Holzeinsparung von bis zu 80 % aus. Aber auch qualitative Potenziale besitzt das System: Eine Feuerbehandlung, das Retoasten, erschließt die in der Eiche enthaltenen Inhaltsstoffe für den Wein. Dadurch ist es dem Winzer möglich, eine Qualitätsstabilität des Weines zu erreichen, die bei herkömmlichen Fässern nicht ohne Weiteres möglich ist. 

Im Weingut Bergdolt-Reif & Nett findet das patentierte System Einsatz. Winzermeister Christian Nett ist offen für neue Ideen. Getestet wird momentan ein Spätburgunder. Im Interview verrät Nett: „In der ersten Verkostung ist der Spätburgunder positiv aufgefallen. Ich könnte mir zukünftig auch eine Verwendung bei anderen Rebsorten, wie Merlot oder Grauburgunder, vorstellen.“ Wie bei jedem Pilotprojekt müssen noch kleine Optimierungen vorgenommen werden, etwa bei der Vergrößerung des Fassloches. 

Das Herzstück des Fasses ist der patentierte Schichtringaufbau, welcher es ermöglicht, das Fass beliebig hoch zu bauen. Auf erste Kritiken, nach denen das Fass nicht richtig abdichten soll, entgegnet Winzermeister Nett: „Wir haben vor der Inbetriebnahme des Fasses, wie es auch von Fassherstellern empfohlen wird, einen Flüssigkeitstest mit Wasser gemacht. Das Resultat ist klar: Das Fass ist dicht.“ 

Wie Tischlermeister Lutz betont, sei man auf der Suche nach Eichendaubenlieferanten für den Betrieb in Bellheim/DE.