„Lassen Sie mich ein wenig Revue passieren“, eröffnet Michael Sebastian Jenewein, Geschäftsführer HS Holzexport Schuster, Innsbruck, das Gespräch mit dem Holzkurier und führt aus: „Am 19. Mai 1933 hat mein Großvater, Hermann Schuster, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, seinen Posten als Direktor der Bundesforste Kramsach aufgegeben und das Unternehmen Hermann Schuster gegründet.“ Er weiß, dass in dieser Zeit Exporte nach Italien noch sehr exotisch und nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen waren wie heute. „Da war eine Abwicklung von ein bis zwei Lkw-Zügen pro Woche noch ein ziemlich schwieriges Unterfangen“, berichtet Michael Sebastian Jenewein. Leider hat der Zweite Weltkrieg das Unternehmen einige Jahre ruhen lassen. „Nach dem Krieg musste mein Großvater wieder von Neuem beginnen“, blickt Michael Sebastian Jenewein zurück.
Anfangs bis nach Bozen
Auf seinen Holzübernahmen lernte Hermann Schuster dann bei Schwaiger in Kirchberg einen sehr fähigen Buchhalter kennen, Michael Jenewein, und versuchte, diesen zu überreden, doch in das Unternehmen einzutreten. 1950 war es dann so weit und mein Vater, begann seine Tätigkeit bei Hermann Schuster. „Sein Aufgabengebiet war sehr weit gehalten: Nach dem Wareneinkauf musste er das Schnittholz beim Sägewerk übernehmen, den Lkw organisieren, die Papiere für die Verzollung erstellen und am späten Abend dem Fahrer die Papiere für die Fahrt aushändigen.“ Der damalige Holzexport fand zum großen Teil bis Bozen statt. „Nach dem Tod meines Großvaters haben mein Vater und seine Schwiegermutter den Betrieb weiter ausgebaut. In den 1960er-Jahren gab es die ersten Lieferungen Richtung Lombardei und ins Piemont. In den 1970er-Jahren erledigte man schon die ersten Ladungen in den Süden Italiens. 1985 hat mein Vater die Geschäftsführung an meinen Bruder und mich übertragen“, berichtet Michael Sebastian Jenewein. Das Unternehmen Hermann Schuster wurde dann in HS Holzexport Schuster umfirmiert. Von diesem Zeitpunkt an spezialisierte man sich auf Lieferungen an die Verpackungsindustrie, zuvor waren noch Bauholz und Mittellagen das Hauptgeschäft.
Pelletsmarken wurden etabliert
Die Pellets der Marken HS, Combustick und Woody von HS Holzexport Schuster werden in sieben Länder geliefert © HS Holzexport Schuster
2003 wurde das Geschäftsfeld um Pellets erweitert. „Wir haben begonnen, die ersten Ladungen unter der Marke HS in Italien abzusetzen, und konnten die Marke Schuster italienweit bekannt machen“, sagt Michael Sebastian Jenewein. Seit 2013 wurde das Verkaufsgebiet stetig vergrößert. Heute sind die Pelletsmarken HS, Combustick und Woody in sieben europäischen Ländern bekannt und verfügbar. Kunden finden im Unternehmen Schuster einen verlässlichen und langfristigen Komplettanbieter und schätzen es als solchen. Neben der Lieferung eines Topprodukts geht man im persönlichen Gespräch mit dem Kunden auch auf spezifische Serviceanforderungen ein und setzt diese mit dem Team um.
Voller Vorfreude auf die 100-Jahre-Feier
„Nachdem 2010 meine Gattin, Christina Goldschmied, zu uns gestoßen ist, hat sie den Bereich Pferdeeinstreu eingeführt und damit ein drittes Standbein geschaffen“, ist Michael Sebastian Jenewein glücklich. 2017 wurde ihr die Prokura erteilt. „Mit Christina ist es gelungen, das Unternehmen erheblich zu verjüngen und damit den Fortbestand zu gewährleisten. Seit 2016 arbeitet Sohn Fabian im Unternehmen mit. Er wird sich in den nächsten Jahren sicher gut integrieren“, freut sich Michael Sebastian Jenewein. So ist also der Grundstein gelegt, dass die Familie den 100. Geburtstag von HS Holzexport Schuster feiern kann.
HS Holzexport Schuster-Facts
- Standort: Innsbruck
- Geschäftsleitung: Michael Sebastian Jenewein, Christina Goldschmied
- Mitarbeiter: 9
- Gehandelte Produkte: Pellets (100.000 t/J), Schnittholz (40.000 m3/), Briketts (1500 t/J), Einstreu (2500 t/J)