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© Mus-Max

Hasta la vista, Rundholz

Ein Artikel von DI Antonio Fuljetic | 25.05.2009 - 14:44
Das steirische Traditionsunternehmen Mus-Max hat seine Wurzeln in der Landtechnik, wo unter anderem Fuhrwägen, Pflüge und Eggen gefertigt wurden. Der erste große Meilenstein war 1967, als Erich Urch sen. auf den ehemaligen Pfarrgründen in Groß St. Florian ein Wirtschaftsgebäude mit Werkstätte und einer Tankstelle errichtete. 1985 übernahm Geschäftsführer Erich Urch jun. den Betrieb und begann sich mit der Forsttechnik zu beschäftigen. 1993 kam dann die erste Holzhackmaschine von Mus-Max auf den Markt und ab diesem Zeitpunkt wuchs das Geschäftsfeld kontinuierlich an.
2004 erfolgte eine weitere Hallenerweiterung von 300 m2, 2008 eröffnete man feierlich eine neue 1600 m2 Halle mit den 24 Vertriebspartnern aus 16 Ländern. Exportiert werden die Maschinen bis nach Neuseeland.
Auch der Nachwuchs ist in das betriebliche Geschehen eingebunden und sichert damit das Fortbestehen des Betriebes. Ing. Robert Urch verantwortet vor allem den Export.
Mittlerweile erstreckt sich die Produktpalette von Hackschitzelgebläse bis zu Holzhackmaschinen als Traktoranhänger oder als Lkw-Aufbau in den Leistungsklassen zwischen 80 und 750 PS. Die Modellreihe heißt Wood Terminator (WT). Sie beginnt beim Modell WT 7 (80 bis 150 PS-Traktor) und endet bei WT 11 (bis 400 PS).

Kundenideen werden einbezogen

Großes Augenmerk auf die Weiterentwicklung seiner Produkte legt der Geschäftsführer. Hierzu hat er auch viele Ideen, die er umsetzen möchte. Bei Hackschnitzelförderern ist bei der Lagerung das Auftürmen von Pyramiden lästig, weil das Bunkervolumen nicht ausgefüllt wird. Dazu entwickelte er eine drehbare Wurfeinrichtung, die ein vollständiges Befüllen des Bunkers ermöglicht. Auch bei den Hackern setzt er neue Impulse, denn er sieht in Zukunft die verstärkte Vollbaumnutzung voraus, wodurch immer größere Einzüge notwendig werden. Gleichzeitig muss die Hackmaschine möglichst flexibel und kostengünstig im Betrieb sein sowie vor allem die gewünschte gleichmäßige Qualität der Schnitzel mit möglichst wenig Staubanteil produzieren. Das zu realisieren, erfordert viel Know-how, weshalb sich Urch über die aus dem Boden gestampften und den Markt störenden „Pedaltreter” wundert. Urch vergibt auch einen Technologie Partner-Award an seine Kunden, die ihm Ideen von der Praxis für seine Entwicklungen liefern. „Wir sind immer beim Kunden, denn dieser muss auch am Markt bestehen”, versichert Urch. Ferner ist Urch besonders auf Günther Semlitsch, der beim österreichweiten Bundeslehrlingswettbewerb 2008 der Metalltechniker im Lehrberuf Landmaschinentechnik den 1. Platz erzielte, stolz.

Sucht einen Vergleich in der 150 PS-Klasse

Der 8XL ist auch für schwächere Traktoren um die 150 PS geeignet, erzielt gleichzeitig ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, da die Basis vom bewährten Modell WT 10 stammt. Ein Vorteil dieser Maschine ist der große Rotordurchmesser und der groß dimensionierte Einzug (Breite 64 cm, Höhe 60 cm), wodurch Dimensionen bis zu 60 cm verarbeitet werden können. „Die vergleichbaren Konkurrenzmodelle enden in dieser PS-Klasse bei 40 bis 50 cm”, weiß Urch. Die Hackleistung beträgt etwa 90 m3/h. Zusätzlich überzeugt der lange Hackmesservorgriff und die größte Siebfläche dieser Hackerbaureihe. Weil nur acht Hackmesser gebraucht werden, sind diese rasch gewechselt und schnell nachgeschliffen. Eine groß dimensionierte, dickwandige Austragschnecke und ein mit leicht tauschbaren Verschleißblechen ausgerüstetes Gebläse erhöhen die Wartungsfreundlichkeit. „Das Gerät erzeugt gute Hackgutqualität, also saubere, quadratische Hackschnitzel ohne Feinstaubanteile bei wenig Dieselverbrauch”, bestätigt der Kunde Hannes Schirnhofer, Hacker-Unternehmer. Ein weiteres Highlight ist die patentierte Fremdkörpersicherung der Hackmesser, die größere Schäden an der Hacktrommel verhindert. „Dieses Modell sucht einen Vergleich in dieser PS-Klasse”, erklärt Urch.
Anlässlich der Elmia Wood im schwedischen Jönköping präsentiert das Unternehmen die Hacker WT 9XL und 10.

Größtes Modell mit Spitzenleistung

Der neue und größte Maschinentyp WT 11XL besticht ebenfalls in punkto Hackqualität und Durchsatzleistung für Traktoren bis 400 PS und Lkw bis 750 PS. Vollbäume bis 75 cm Durchmesser werden eingezogen, ohne dass der Kranbediener die Einzugwalze heben muss. Die Can-Bus-Prozess-Steuerung lässt das Einzugsband nicht langsamer werden, dadurch bleiben die Hackschnitzel in der gewünschten Hacklänge. So entsteht ein sauberes und quadratisches Hackgut. Weiters ist bei diesem Hacker das Einzugband 2,7 m lang (bei Mitbewerbern meistens nur 2,4 m). Dadurch bleiben die 4 m-Stämme beim Kranbeschicken am Band liegen und fallen nicht zu Boden.
Der WT 11XL hat auch keine wartungsintensiven Rollenkettenantriebe bei den Zuführschnecken, sondern hydraulische Antriebsmotoren. Die große Einzugsbreite von 1,14 m hat besonders bei Strauchgut und Wipfeln große Vorteile. Der hydraulische, hohe Anpressdruck der massiven oberen Einzugwalze bewirkt auch bei Schlagabraum gute Hackgutqualitäten. Bis zu 200 srm/h Hackgut können verarbeitet werden. Die Leichtzügigkeit der Hacktrommel und die moderne Elektronik der Einzugsteuerung schonen den Traktor und sorgen laut Urch für einen hohen Wirkungsgrad. Auch hier kommt die Fremdkörpersicherung zum Einsatz. Der große Vorgriff der Hackmesser vom Rotor und die niedere Hacktrommeldrehzahl bewirken saubere Hackschnitzel mit wenig Feinanteil. Der Siebkorb ist geteilt, hat ein geringes Gewicht und ist laut Urch in wenigen Minuten durch eine Person leicht zu wechseln. Neu beim WT 11XL ist eine kleine Funksteuerung für die Auswurf-Funktionen. Diese kann der Abtransporteur selbst bedienen und damit den Anhänger komplett anfüllen.

Daten & Fakten Mus-Max

Gründung: 1859
Standort: Groß St. Florian
Geschäftsführer: Erich Urch
Mitarbeiter: 70
Geschäftsfelder: Land-, Metall- und Forsttechnik
Produkte Forst: Holzhackmaschinen (Wood Terminator-Modelle von 7 bis 11), Hackschnitzelgebläse und Sondermaschinen
Exportanteil: 85 %