Manschettenschutz

Ein Artikel von DI Antonio Fuljetic für Timber-Online bearbeitet | 02.12.2009 - 15:33
Aufgrund der großen Sturmflächen und den damit einhergehenden Verbiss- und Fegeschäden hat sich TS-Holz, Rosenheim/DE, gemeinsam mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach intensiv um eine Lösung bemüht, künftig Schäden zu verhindern. Die schwarzen, UV-geschützten TS Wildverbiß-Schutzmanschetten hat das Unternehmen bereits vor 28 Jahren entwickelt. Diese kann man aber beim Ausmähen nicht gut erkennen.

Wild erkennt die blaue Manschettenfarbe

„Deshalb haben wir vor drei Jahren auch gelbe und orange Manschetten eingeführt”, erklärt TS-Holz Verkaufsleiter Georg Buchegger. Ferner stehen seit einem halben Jahr blaue TS-Manschetten zur Verfügung, die auch das Fegen verhindern sollen.
Man muss wissen, so Buchegger, dass die blaue Farbe als einzige vom Wild erkannt werde. Das Wild vermeidet somit die Pflanzen. „Die TS-Verbiss-Schutzmanschetten können bei Wiederaufforstungen von Sturmflächen mit 50 % und im Schutzwald bis zu 90 % von der EU gefördert werden”, informiert der Geschäftsführer. „Zusätzlich können die Verbiss-Schutzmanschetten vor der Pflanzung angebracht werden, was wesentlich schneller geht als im Gelände.”
In den vergangenen zwei Jahren hat das Unternehmen über zwei Millionen Stück in Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Österreich absetzt. „Durch die mögliche Wiederverwendung ist der Materialeinsatz gegenüber anderen Mitteln sehr gering”, heißt es weiter.

Rückepfannen und Log Line im Programm

Eine Holzrückepfanne wird von TS-Holz in drei Varianten hergestellt – eine leichte zum Transportieren von erlegtem Wild, eine Holzrücke-pfanne mit einer Innenweite von 60 cm sowie eine mit Innenmaß von 75 cm. Rückepfannen sind für die schonende Holzbringung mit Pferd, Kleinseil- oder Traktorwinde zum Bergaufseilen geeignet. „Die Rückepfannen haben den Vorteil, dass sie über jedes Hindernis drüber und vorbeigehen, ohne Rückeschäden zu verursachen“, schildert Buchegger.
Ferner können mit der Rückepfanne und dem angebautem Kunststoffanhänger auch Pflanzen für die Aufforstung im steilen Gelände mittels einer Kleinseilwinde an den Ort gezogen werden, wo sie für die Pflanzung gebraucht werden. „Bislang mussten die Pflanzen von starken Männern getragen werden“, schildert Buchegger.
Für die Bergablieferung bieten die Rosenheimer seit 30 Jahren die Leykam Log Line (LLL) an, die sich bei Durchforstungen laut Buchegger gut bewährt hat und keine Rückeschäden hinterlässt. „Die LLL hat eine lange Lebensdauer, und man spart den teuren Treibstoff. Wir vermieten sie auch für 20 Cent/lfm und Tag, ebenso die Rücke­pfannen für 5 € pro Tag bei mindestens 30 Tagen Mietdauer“, informiert der Fachmann. Für die Erst- und Zweit-Durchforstung gibt es ebenfalls eine EU-Förderung – vorausgesetzt, die Holzbringung wird mit dem Pferd oder der LLL fachgerecht durchgeführt.
„Aufgrund der hohen Öl- und Gas-Preise ist die Brennholz-Nachfrage stark gestiegen, wodurch nun auch die Durchforstungen im Kleinwald kostendeckend durchgeführt werden können“, verweist Buchegger. Auch hier hat die LLL ihre Vorteile: Das Brennholz wird gleich im Wald auf Ofenlänge abgeschnitten, und die kurzen Abschnitte werden direkt in den Container, der sich auf der Straße befindet, geleitet und dadurch gesammelt.
Sobald der Container voll ist, wird dieser zu einer Spaltstelle oder direkt zum Abnehmer gefahren. „Diese logistische Vorgehensweise der Weiterverarbeitung wird in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg praktiziert“, illustriert Buchegger den Ablauf.