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Betroffene Sägewerke in Nordrhein-Westfalen (Auszug aus der deutschen Sägerkarte, veröffentlicht im Holzkurier Heft 3, S. 5) © DI Johannes Plackner

Klausner gewinnt 15 Mio. €-Prozess gegen NRW

Ein Artikel von DI Johannes Plackner | 17.02.2012 - 15:02
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Betroffene Sägewerke in Nordrhein-Westfalen (Auszug aus der deutschen Sägerkarte, veröffentlicht im Holzkurier Heft 3, S. 5) © DI Johannes Plackner

Riesenerfolg für die Klausner-Gruppe: Das Landgericht Münster hat dem Sägekonzern in seiner Klage gegen das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) stattgegeben. Von dort müssen bis 500.000 fm/J zu speziellen Konditionen an Klausner gehen. Der Streitwert betrage 15,3 Mio. €, schreiben mehrere deutsche Medien. Die lokale Holzindustrie befürchtet nun Holzknappheit und hofft, dass das Land gegen das Urteil beruft.

Klausner hat auf Einhaltung eines langfristigen Liefervertrages gepocht. Bis 2014 muss der Landesbetrieb Wald und Holz NRW jährlich eine halbe Million Festmeter an Klausner liefern. Laut dorfinfo.de liege der Vertragspreis mit 75 bis 85 €/fm deutlich unter dem Marktpreis. Der Rundholzliefervertrag wurde nach den Schadmengen von Kyrill 2007 abgeschlossen. Nachdem Klausner nicht fristgerecht gezahlt hatte, trat das Land NRW vom Vertrag zurück, heißt es – zu unrecht, wie das Gericht jetzt entschied.

Dr. Hubertus Weber vom Team-Timber, Schmallenberg/DE, befürchtet wörtlich „katastrophale Auswirkungen“. Der Zusammenschluss neun sauerländischer Holzverarbeiter hofft, dass das Urteil im Zuge einer Berufungsverhandlung noch gekippt werden könnte. Die Liefermenge von 500.000 fm/J überschreite die Möglichkeiten von Wald und Holz NRW. Das komplette Stammholz aus dem Landeswald NRW müsse praktisch exklusiv an Klausner gehen, wird Weber zitiert. „Für die heimische Holzwirtschaft bleibt da nicht viel übrig.“