Die kleinere Linie versieht seit 15 Jahren ihren Dienst – teilweise im Dreischichtbetrieb. „Die Linie ist eigentlich auf eine Vorschubgeschwindigkeit von 120 m/min ausgelegt. Wie viele andere auch haben wir aber im Laufe der Zeit die Technik voll ausgereizt und fahren mit einem Tempo von 140 m/min“, meint Metnitzer schmunzelnd. Dies verursachte natürlich einen höheren Verschleiß. Hinsichtlich der Lagerdrehzahl war das alte Aggregat ebenfalls am Leistungslimit angelangt. Ein neues Aggregat musste her, beschloss man bei Mayr-Melnhof.
Vorteile vereint euch!
Dies bestätigt auch Metnitzer nach viermonatiger Erfahrung mit dem neuen Aggregat. „Unsere Kunden fordern eine immer bessere Qualität, auch bei der Seitenware. Das war ebenso ausschlaggebend für unsere Entscheidung“, erklärt der Betriebsleiter.
Der Austausch erfolgte zum Jahreswechsel 2011/12. Der mechanische Umbau konnte innerhalb einer Woche durchgeführt werden – obwohl die Installation eine Herausforderung war. Aufgrund der gewachsenen Strukturen im Sägewerk waren die Platzverhältnisse sehr beengt. Das Dach musste komplett geöffnet werden, damit ein schwerer Kran das Aggregat an seine Position heben konnte. „Das war Millimeterarbeit“, erinnert sich Metnitzer. „Der Austausch hat aber reibungslos und nach Plan funktioniert.“ Mayr-Melnhof hat viel in Eigenregie erledigt. So wurde etwa zusätzlich ein Hängekran am neuen Hallendach montiert, der künftige Wechsel von Werkzeugen oder Maschinenbauteilen wesentlich erleichtern soll.
Sonderlösung
Vier Motoren mit je 75 kW liefern die Leistung für den neuen Eckenfräser. Diese sind – ebenso wie alle relevanten Hydraulikteile – außerhalb der Maschine angebracht. Bei Linck betont man vor allem die gute Einhausung und Dichtheit, damit möglichst wenig Staub austritt.
Ein Vorteil ist die Optimierung der Seitenware. Theoretisch könnte man mit dem VPM 450 einen bogenfolgenden Einschnitt oder ein diagonales Profilieren der Seitenware am Stamm realisieren. „Aufgrund der geringen Durchmesser, die wir mit dieser Linie fahren, und aufgrund zusätzlich notwendiger Folgeinvestitionen ist das bei uns vorerst kein Thema. Wir könnten aber mit relativ geringem Aufwand springende Seitenware – also links und rechts unterschiedliche Dimensionen – produzieren“, führt Metnitzer aus.
Linck hat den neuen Eckenfräser in die vorhandene Steuerung sowie Optimierung integriert. Im Falle der V30-Linie handelt sich um eine 2D-Optimierung.
Sägeblatt und Fräskopf in einem
Metnitzer hebt auch die verbesserte Zugänglichkeit des neuen Eckenfräsers hervor. „Da das Vorschubaggregat auszugseitig zur Gänze seitlich verfahrbar ist, geht der Werkzeugtausch wesentlich schneller und einfacher von sich. Außerdem gelangen dadurch die Mitarbeiter besser zur Vorschnittsäge. Das bringt einen Zeitvorteil.“
Auf zu den nächsten 6 Mio. fm
In jede Anlage integrierbar
Linck hatte bei der Konstruktion auch eine höhere Ausbeute im Visier – bei den derzeitigen Rohstoffpreisen ein wesentlicher Investitionsfaktor. Darum gibt es das VPM 450 in zwei Ausführungen: VPM/S und VPM/N für bogenfolgenden Einschnitt beziehungsweise Diagonalschnitt.
Beim VPM/S lässt sich die Werkzeugeinheit um eine senkrechte Achse schwenken. Der bogenfolgende Einschnitt ist nun also mit einer Maschineneinheit möglich – bisher waren zwei dafür notwendig. Mit der Ausführung VPM/N können die Werkzeugeinheiten in Förderrichtung geneigt werden. Die Seitenbretter können so diagonal zur Holzauflage profiliert werden. Das vertikale Verstellmaß beträgt bis zu 26 mm pro 1 m Holzlänge. Außerdem können links und rechts unterschiedliche Dimensionen erzeugt werden, was einen weiteren Ausbeutevorteil bringen kann.
Mit dem Profilieraggregat wird der Stamm im Ganzen betrachtet und damit auch mit einem Mal berechnet, welche Schnittholzdimensionen mit welchem Wert erzeugt werden können. Laut dem Maschinenbauer wird damit zumindest dieselbe Ausbeute wie mit einer optimierenden Besäumanlage erreicht. „Das Rundholz wird in einem Durchlauf zur Gänze in die verschiedenen Sortimente fertig aufgetrennt“, verdeutlicht man. Die Erzeugung einer optimalen Hackschnitzelqualität durch die besondere Werkzeugeinheit sei ebenfalls ein großer Pluspunkt.
Mayr-Melnhof Holz Gruppe
Gegründet: 1850Vorstand: Dr. Michael Spallart (Vorsitzender), Mag. Alfred Jechart, Gebhard Dünser
Mitarbeiter: 1900
Standorte: Leoben, Frankenmarkt, Paskov/CZ, Efimovskij/RU, Reuthe, Eppingen-Richen/DE, Gaishorn, Kalwang
Produkte: Schnittholz, BSH, BSP, BSH-Decken, Duo-, Trio- und Quattrobalken, Dreischichtplatten, Brettschichtdielen, Schalungsträger, Schalungsplatten, Briketts und Pellets
Einschnitt: über 3,3 Mio. fm/J, davon 1 Mio. fm/J in Leoben
Linck
Gegründet: 1824Standort: Oberkirch/DE
Geschäftsleitung: Volker Geiger
Mitarbeiter: 340
Produkte: Spaner, Profilieraggregate, Sägeaggregate, Besäumanlagen, Gatter, Rundholzplatzanlagen, elektrische Schalt- und Steuerungsanlagen, Optimierungssysteme
Absatz: weltweit