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Preisprognosen für das III. Quartal © Holzkurier

III. Quartalvorausschau 

Ein Artikel von Gerd Ebner | 11.07.2013 - 07:56
Die Prognosen sagen für Österreich eine weitere Rundholzpreiserhöhung voraus. Über den Sommer könnte es – ausgehend von 100,3 €/fm für Fi B 2b im Juni – zu einer Zunahme von jeweils 1 €/fm pro Monat kommen. Der Autor hält den Vorhersagewert aber für zu hoch. Mit der Überschreitung der 100 €/fm wurde bereits eine markante Preisgrenze passiert. Nur bei einer weiter starken Verknappung des Angebots und anspringenden Schnittholzmärkten scheint eine weitere Erhöhung möglich.

Bayern wird Österreich

Für Bayern wurde eine Preisprognose errechnet, die im Juli die 100 €/fm-Marke durchstößt (+1 €/fm). Im August kommt laut Vorhersage nochmals 1 €/fm hinzu. Damit wäre eine weitestgehende Preisgleichheit zu Österreich gegeben. So weit die wissenschaftliche Berechnung. Maßgeblich mitbeeinflusst wird der Rundholzpreis in Bayern – wie auch in Österreich – von den Preisvorgaben der Staats-/Bundesforste. Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) dürften in den Langfristverträgen wohl eine Preiserhöhung anstreben. Plus 3 €/fm stehen für die bald beginnenden Preisverhandlungen im Raum.

Sprunghafte Veränderung

In Baden-Württemberg hat die Preisprognose eine lineare Erhöhung errechnet. In der Realität erhöht der Landesbetrieb ForstBW im III. Quartal um 3 €/fm auf dann 100 €/fm. Die Prognose für September stimmt dann exakt.
Wo die rechnerische Prognose scheitern wird: ForstBW hat schon vorhergesagt, im IV. Quartal die 3 €/fm-Erhöhung wieder zurücknehmen zu wollen – das kann kein Modell vorhersehen …

Besser als errechnet

Wesentlich erfreulicher, als vor drei Monaten prognostiziert, verlief die Preisentwicklung bei Brettschichtholz in der Realität. In Italien gab es bis zum Juni eine Preiserhöhung von etwa 15 bis 20 €/fm. In Deutschland waren es 25 € von März bis Juni.

Übertrifft Vorhersage Realität?

Errechnet wird nun für Juli ein weiterer Anstieg um 2 €/m³ auf 397 €/m³ für Si-BSH in Italien (frei Norditalien bei Großmengen). Für Deutschland wird Preisstabilität vorhergesagt. Beide Vorhersagen dürften erneut zu pessimistisch sein. Die Käufer kennen die angespannte Situation der Produzenten, denen insbesondere der größte Kostenfaktor (die BSH-Lamelle) auf einem preislichen Höchstniveau zu schaffen macht. Daher ist die errechnete Preisschwäche bei BSH in Deutschland im III. Quartal nicht plausibel. Die vorhergesagte Preisspanne reicht im September von 374 bis 433 €/m³. Die Realität wird sich wesentlich näher an der Ober- als der Untergrenze abspielen.
In Italien sollen den Produzenten ab Juli zumindest 400 €/m³ bezahlt werden. Ob das gelingen wird, wird man bald beurteilen können.

Lamellenpreis auf Rekordhoch

Die Absatzpreise von Brettschichtholz werden zu einem Gutteil vom Lamellenpreis bestimmt – so sollte es zumindest sein. Vorhergesagt wird ein sinkender Preis für das kommende Quartal. Diese Prognose deckt sich nicht mit der zu erwartenden Entwicklung. Schon im Juli könnte der Preis bei 207 bis 209 €/m³ liegen. Das würde der oberen errechneten Preisgrenze entsprechen. Selbst das Überschreiten der 210 €/m³ (frisch, franko)-Marke wäre heuer noch denkbar.
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Preisprognosen für das III. Quartal © Holzkurier