Das Vorjahr war für die Branche erneut schwierig. Umso mehr überrascht die eben fertiggestellte Bilanz von Mayr-Melnhof Holz für das Geschäftsjahr 2013. Es gibt eine Steigerung bei allen Ertragskennzahlen:
- Umsatz 563 Mio. € (+6,5 %)Verbesserung des EBITDA um 29 Mio. €Wieder positives EGT: 700.000 € (nach –55 Mio. € 2012)
Ertrag rauf, Kosten runter
Im Exklusivinterview nennt CEO Richard Stralz die Konzentration von Mengen- auf Ertragssteigerungen und konsequentes Kostenmanagement als Erfolgsfaktoren: „Das ist nichts anderes als biederes, konsequentes Management. Alle Maßnahmen sind deckungsbeitragsgetrieben.“So weit, so abstrakt – im folgenden Interview nennt Stralz operative Erfolgsmaßnahmen. „2013 mussten viele Mitarbeiter im Haus lernen, nein zu sagen. Nein zu Kunden, die nicht ordentlich zahlen aber auch nein zu Geschäften, die nicht auskömmlich sind“, erklärt Stralz.
Nichts fällt an, alles verkauft
Zum MM-Standard gehört weiters eine strikte Konzentration von Verantwortlichkeiten. Etwa am Schnittholz-Sektor, wo der Verkaufsverantwortliche faktisch die Aufträge ins Betriebssystem eingibt, um sie am geeignetsten Standort produziert zu bekommen. „Es gibt keinen Einschnitt ohne Auftrag“, unterstreicht Stralz. „Wir unterscheiden nicht in Haupt- oder Seitenware – alles muss sich rechnen. Nichts fällt ,einfach an´. Gewisse Produkte haben wir einfach nicht mehr.“ Ertragsgesteuerte Sortimentspolitik – heißt das nun in MM-Deutsch. Wenn so gravierende Organisationsveränderungen erfolgen, ist für Stralz eine gewisse Personalfluktuation „ganz normal. Nicht alle können und wollen neue Wege mitgehen.“Lagerstände minimiert
Als direkte Folgen des Bestandes- und Forderungsmanagementes verringerte sich die Bilanzsumme um 16 % auf 298,3 Mio. €. Oder in Holz ausgedrückt: Der Lagerstand beim Schnittholz ist auf historisch niedere 2,5 Wochen gesunken. „Die doppelte Höhe war früher nicht unüblich.“Der Standort Frankenmarkt schrieb 2013 bemerkenswerterweise trotz unverändertem Einschichtbetrieb schwarze Zahlen (Anmerkung: 2012 noch 8 Mio. € Verlust). „Plus 1,3 Mio. € EGT in 2013 war ein echter Turnaround und 2014 setzt sich der Aufwärtstrend fort“, freut sich Stralz.
2012 | 2013 | in Mio. Euro | in % | |
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Umsatzerlöse | 528,4 | 563 | 34,6 | 6,5 |
EBITDA | 7,8 | 36,8 | 29 | 371 |
EGT | –55,4 | 0,7 | 56,1 | – |
Bilanzsumme | 355,7 | 298,3 | –57,4 | –16,1 |
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) | 1703 | 1670 | –33 | –1,9 |
Investitionen kommen
Aktuell steht kein MM-Standort zur Disposition. „Mit den Sägewerken war ich 2013 schon sehr zufrieden. Das Vorjahr war für die Weiterverarbeitungsbetriebe schwieriger – hier werden wir unsere Hausaufgaben auch noch machen“, sagt Stralz voraus, um im nächsten Satz schon die eine oder andere Investition für Produktionssteigerungen zu nennen. Etwa: neuer CNC-Abbund in Reuthe oder einen neue Kommissionierung in Riechen/DE. In Paskov/CZ und Leoben wird in die Sägewerke investiert, um „die Wertschöpfung zu optimieren“. Und: Eine weitere größere Weiterverarbeitungs-Investition steht unmittelbar vor dem Abschluss.„Wir sind bis 2015 ausfinanziert. Dafür gibt einen Investitionspool, den wir nützen“, führt Stralz aus. Der selbst auferlegte Zeitraum für den Return-on-Investment ist äußerst ambitioniert.
Erstmals genug Holz in Russland
In Russland betreibt Mayr-Melnhof ein Sägewerk in Efimovsky. Das bisherige versorgungsmäßige Problemkind schnitt im Vorjahr erstmals mehr als 600.000 fm und lieferte ein „zufriedenstellendes Ergebnis“ (Stralz). Für eine Euro-Bilanz ist insbesondere der schwächelnde Rubel ein großes Problem. „Unser Ziel ist es jedenfalls, immer über 600.000 fm/J einzuschneiden. Die Märkte dafür haben wir.“Mayr-Melnhof Holz-Sägewerke 2013
Leoben: >900.000 fm
Efimovsky: >600.000 fm
Frankenmarkt: >300.000 fm
Paskov: >1 Mio. fm