Für die Maschinenfabrik Springer steht der Ort Aspang schon seit den 1980er-Jahren in der Kundendatei. Das Nachfolge-Unternehmen Holzhof Schmidt setzte diese Tradition fort – etwa durch die Installation einer Schnittholzsortierung Mitte der 1990er-Jahre.
Zeitgemäß produzieren
Links die Nullsäge und Hubgabelboxen, rechts die Entzerrstufe der Seitenwarensortierung © Gerd Ebner
Der Holzhof Schmidt ist sortimentsmäßig breit aufgestellt: Bauholz laut Liste, KVH- und BSH-Rohware, Verpackungsware sowie diverse Sondersortimente. Um diese Vielfalt zeitgerecht bewältigen zu können, installierte man 2017 eine vollautomatische Besäum- und Nachschnittstation von EWD. Parallel zu dieser Modernisierung entwickelte die Maschinenfabrik Springer ein Konzept zur Sortierung und Stapelung der Haupt- und Seitenware.
„Bis zum Umbau war jeder Dimensionswechsel mühsam und bremsend. Die Hauptware konnten wir nur in zwei Etagen einsortieren, die Seitenware wurde lediglich nach Längen getrennt auf vier Etagen gesammelt“, beschreibt es Betriebsleiter Walter Bauer.
Das neue Konzept sieht vor, dass hinter der Optidrive-Besäumanlage nun eine neue Sortier- und Stapelanlage (22 Hubgabelboxen) installiert wurde, welche nur der Aufnahme der reinen Seitenware dient. „Sie ist nun in den Datenfluss eingebettet, den die Microtec-Vermessung hinter dem Besäumer erzeugt. Die Brettdimensionen und – wenn erfasst – die -qualität werden den Stücken mitgegeben. Täglich gibt es entsprechende Schicht-, Tages- oder Boxenprotokolle. Alle Informationen gelangen direkt ins Büro des Betriebsleiters“, umschreibt es Peter Orasch von der Maschinenfabrik Springer.Dazu kommt die bestehende Schnittholzanlage aus dem Jahr 1996 die um eine Sortierung und eine zusätzliche Etage erweitert wurde und jetzt nur mehr die Hauptware aufnimmt. Die Anlage wurde vollständig in das neue Konzept integriert. Orasch: „Die Elektronik wurde getauscht, alle Elemente wurden überholt und die Anlage wurde für den höheren Dimensionswechsel fit gemacht. Jetzt kann die Hauptware auf sieben Etagen aufsortiert werden.“
Alle zwei Anlagen können faktisch vollautomatisch betrieben werden. In der Sägehalle arbeiten maximal fünf Mann: zwei an Hauptmaschine und Besäumer und drei im Sortierwerk. Wird Massenware gefahren, ist die Sortierung mannlos möglich. Sonst kann ein Mitarbeiter am Sortierstern die Qualität beurteilen.
Produktionsumstellung? Kein Problem!
So auf die zwei Anlagen verteilt, gelingt es, die Produktionsvielfalt von Schmidt zu bewältigen. Waren vorher zehn Umstellungen pro Schicht realistisch, so können es nun auch mal 30 sein. Hinzu kommt, dass „jedes Stück nur einmal angegriffen werden muss. Der Manipulationsaufwand hat sich gewaltig verringert“. Zur Aufwandsreduzierung zählt die Möglichkeit der Lagenkappung an einer neuen Anlage. Bei der Hauptware blieb die Einzelkappung.
Leistungsreserven
Die Leistung dieser Anlage beziffert Orasch mit etwa zehn Übergaben pro Minute inklusive automatischer Lattenlegung. Die Anlage bietet laut Springer genug Leistungsreserven, sollte die Produktion noch gesteigert werden.
Der komplette Anlagenum- und -einbau sowie der Hallenneubau wurden parallel zum Normalbetrieb vorbereitet. So bedurfte es für die Inbetriebnahme des Optidrives und der neuen Springer-Anlagen nur 3,5 Wochen Stillstand. „Das ging nur aufgrund der tollen Vorarbeit des Holzhofs Schmidt“, betont Orasch.
Er sieht nun den Holzhof Schmidt auf dem neuesten Stand der Technik: „Die einzelnen Förderer wurden wie in Großsägewerken ausgeführt – selbst Details wie die Ausführung der Hubzylinder oder die Lagenklemmung und -kappung.“ Die Kärntner Anlagenbauer waren in Aspang zudem für die komplette Kabelinstallation zuständig. „Wir lieferten schlüsselfertig. Die Wartung kann der Elektriker vor Ort machen. Reicht das nicht, loggen wir uns in die Anlage ein und helfen“, erklärt Orasch.
Springer Maschinenfabrik
Standort: Friesach
Gegründet: 1952
Geschäftsführer: Timo und Gero Springer
Mitarbeiter: rund 280
Produkte: Sortieranlagen für Rund- und Schnittholz, Wurzelreduzierer, Sägezubringungen, Trimmer, Zuteiler, Stapel- und Paketieranlagen, Paketpressen, Mechanisierungen für Weiterverarbeitungsbetriebe und Hobelwerke, BSH- und BSP-Pressen