Führung durch die Lagerhallen und das Leimholzwerk: 34.000 m3 BSH, KVH und Duobalken produziert man jährlich in Rappottenstein © Martina Nöstler
Holz Hahn, Rappottenstein, lud im Vorfeld der eigentlichen Fachgruppentagung zu einem Rundgang durch das Säge- und Leimholzwerk. Das Besondere: Erst am 12. Juli schnitt man im komplett neuen Sägewerk den ersten Stamm. Mit einer neuen EWD-Rundlaufanlage mit Spaner und Kreissägen sowie einer nachfolgenden Sortieranlage von TC Maschinenbau kann man künftig bis zu 80.000 fm/J im Einschichtbetrieb schneiden. Ein Großteil des Schnittholzes verarbeitet Holz Hahn – unter der Leitung der Brüder Günther, Gernot und Georg Hahn – im eigenen Leimholzwerk. Dort beträgt der Ausstoß rund 34.000 m3/J BSH, KVH sowie Duobalken. Das neue Sägewerk stieß natürlich bei den Teilnehmern auf besonderes Interesse: „Man könnte auch den ganz Tag bei den Maschinen verbringen“, brachte es einer auf den Punkt. (Anm.: Der Holzkurier wird demnächst ausführlich über das neue Sägewerk berichten; Hier finden Sie den Link zum Artikel)
Holzwerbung vorantreiben
Franz Schrimpl und Peter Sattler berichteten auf der anschließenden Tagung über die Aktivitäten von proHolz Niederösterreich im vergangenen Jahr. Einen Schwerpunkt möchte der Verein auch 2018/19 wieder auf die Holzfachberatung setzen. Im nächsten Jahr wird proHolz Niederösterreich wieder mit einem Messestand auf der Garten Tulln samt einem Gewinnspiel vertreten sein.
2019 lobt proHolz Niederösterreich erneut den Holzbaupreis aus – mit dem Ziel, besondere Leistungen des Holzbaus als Beiträge zur Baukultur zu fördern und anzuerkennen. Als Neuheit wird es im nächsten Jahr die Kategorie „Großvolumiger Holzbau in der EU“ geben: Darin können Projekte eingereicht werden, die in der EU (aber nicht in Österreich) von österreichischen Unternehmen errichtet wurden. Die Einreichphase hat bereits begonnen.
Hinsichtlich des Holzbaus in Niederösterreich sei noch großes Potenzial vorhanden. „Der Holzbau in Niederösterreich beträgt, gemessen am Bauvolumen, 10 %, an der Stückzahl 24 %. Beim großvolumigen Holzbau sind es nur 1 %“, meint Obmann Franz Kirnbauer. „Aufgrund der positiven Klimabilanz haben wir unlängst in einem Gespräch dem niederösterreichischen Landesrat für Wohnbau, Dr. Martin Eichtinger, den Holzbau besonders nahegelegt.“
Kirnbauer sprach auch die derzeitige Windwurf- und Käferproblematik an: „Die Sägewerke dürfen nicht als Problem dargestellt werden. Wir nehmen derzeit so viel Holz ab, wie nur irgendwie geht. Die Konjunktur läuft für uns gut, alle Lager sind voll. Wir sind die Problemlöser.“
Wir sind derzeit die Problemlöser – wir nehmen so viel Holz ab, wie es nur geht.
Vom Baum zum Bau
Georg Binder, Geschäftsführer proHolz Austria, zeigte auf der Fachgruppentagung die Sujets für die nächste Werbekampagne. „Aufgrund des viel titulierten Waldsterbens legen wir das Augenmerk auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich“, formulierte es Binder. Man müsse der Öffentlichkeit die Kreislaufwirtschaft verstärkt kommunizieren. „Holz ist in sich neutral – klimatechnisch und stofflich“, verdeutlichte Binder. Zudem möchte man mit trendigen Kampagnen junge Leute für einen Job in der Holzindustrie gewinnen.
Dieter Lechner vom Fachverband der Holzindustrie berichtete über die vielfältigen Themen in der Interessenpolitik, mit denen der Fachverband konfrontiert ist. Die Schwerpunkte liegen etwa auf den EU-Klimazielen, der erfolgreichen Umsetzung der Recyclingholzverordnung im Hinblick auf eine verbesserte Sortierung bei Altholz oder Emissionen im Innenraum. Bei der Holzbauplattform geht es um technische Fragen, die den Holzbau betreffen. Ausgesuchte Ergebnisse werden über proHolz kommuniziert. Die Berufsgruppe Bau beschäftigt sich mit den OIB-Richtlinien oder den aktuellen Normungen. „Bei Sitzungen kommen kurzfristig Themen hoch, die sofort beantwortet werden müssen, um keine negativen Auswirkungen auf Holz und Holzprodukte zu bekommen“, beschreibt Lechner.