Die Maschinenfabrik Stingl, Guttaring, und das Sägewerk Entacher aus Großarl pflegen bereits seit Jahrzehnten eine gute Partnerschaft. Die beiden Seniorchefs, Ferdinand Entacher und Maximilian Stingl, haben bereits in 1991 den Neubau einer Nachschnittkreissäge im Sägewerk abgewickelt. Der Kärntner Anlagenspezialist lieferte an Entacher auch den Rundholzplatz, eine weitere flexible Nachschnittkreissäge sowie die Seitenwarensortierung. Mittlerweile sind in beiden Unternehmen mit Wolfgang Stingl beziehungsweise Josef, Gregor und Jakob Entacher die nächsten Generationen im Einsatz und die langjährige Zusammenarbeit wird weitergeführt.
„Aufgrund unserer stets guten Erfahrungen haben wir uns wieder für Stingl entschieden. Außerdem ging die Maschinenfabrik auf unsere Bedürfnisse ein und konnte uns die beste Lösung hinsichtlich unserer Platzverhältnisse bieten“, begründet Gregor Entacher die Entscheidung. „Mit der neuen Sortier- und Paketieranlage ist es jetzt möglich, sämtliche in der hochflexiblen Sägelinie anfallenden Dimensionen und Qualitäten rasch und effizient einzuteilen und zu paketieren“, verdeutlicht Entacher. Die neue Hauptwarensortierung ist seit Ende 2020 in Betrieb.
Von Seitenware bis Kantholz
Die Hauptlänge im Sägewerk Entacher in Großarl beträgt 3 bis 4 m. „Im Sortierwerk lassen sich Querschnitte von 17 mal 75 mm bis hin zur KVH-Rohware alle Dimensionen im gemischten Betrieb problemlos verarbeiten“, erläutert Wolfgang Stingl, Gesellschafter des Unternehmens, bei der Besichtigung. Der von der Maschinenfabrik Stingl gelieferte Teil startet mit entsprechenden Förderanlagen hinter der Sägelinie. Die Querschnitte fahren zunächst oberhalb der Sortieranlage in Richtung der Vereinzelung. Diese Transporteinrichtung dient gleichzeitig als Pufferspeicher.
Auf der unteren Ebene gelangen die Bretter über eine Entzerrstufe auf die Arbeitshöhe. Vor dieser Entzerrstufe installierte die Maschinenfabrik Stingl zudem einen Kipptisch für die Aufgabe von Schnittholzpaketen zur Nachsortierung. Eine Messung teilt die Bretter dem hinterlegten Sortier- und Paketierraster zu. Aufgrund der kompakten Bauweise lässt sich auf Knopfdruck die Sortierung zwischen trockener und frischer Ware umstellen. Am Querförderer angekommen, werden die Bretter über einen Rollgang an der Nulllinie ausgerichtet und der Beurteilungsstation zugeführt. Dort kontrolliert ein Mitarbeiter jedes Stück und teilt die Qualitäten zu. Ein Zangenzuteiler vereinzelt den Bretterfilm zuverlässig und taktet die Hölzer für den nachfolgenden Trimmer ein. Der Zuteiler greift die Bretter ähnlich einer Hand und legt diese nach hinten ab. „Der Querschnitt spielt dabei keine Rolle. Bis zu einer Stärke von 130 mm nimmt der Zangenzuteiler die Werkstücke ohne Probleme. Die Leistung liegt aufgrund der visuellen Qualitätsbeurteilung bei bis zu 80 Stück pro Minute“, erläutert Stingl. Die Sortierleistung kann vom Mitarbeiter stufenlos geregelt werden. Der Trimmer ist mit einer Nullsäge sowie drei Endensägen ausgestattet.
Im Anschluss werden die Bretter in elf Boxen sortiert. Diese sind in einer schrägen Variante mit einer elektrischen Hub-/Senkeinrichtung für minimale Fallhöhen ausgeführt. Diese System erweist sich als wartungsarm und problemlos. Als Nächstes kommen die Bretter in die Paketieranlage. Hier beziffert Stingl die Leistung mit acht Lagen pro Minute inklusive automatischer Lattenlegung. Die fertigen Pakete werden längs aus der Anlage transportiert. Hier besteht die Möglichkeit, eine Folie anzubringen beziehungsweise das Paket mit Kunststoffbändern zu umreifen. Die Steuerung von Stingl gibt zudem die Paketscheine inklusive Barcode aus. Die fertigen Pakete werden auf einem langen Pufferförderer dem Staplerfahrer für die Abnahme bereitgestellt. „Auf den Förderer passen gut und gerne zehn Pakete. Das ist ein großer Vorteil für unseren internen Ablauf, denn so kann sich der Staplerfahrer seine Zeit selbst einteilen und muss nicht immer parat stehen“, meint Entacher. Stingl gliederte die neue Sortieranlage so in den Bestand ein, dass sich damit die Haupt- und Seitenware sortieren lassen. Die Anlagengröße wurde dem künftigen Zieleinschnitt von 120.000 fm/J angepasst. Die Entachers sind sicher, mit den aktuellen Investitionen gut für die Zukunft gerüstet zu sein.
Entacher
Standort: Großarl
Geschäftsführer: Josef, Jakob und Gregor Entacher
Mitarbeiter: 25
Einschnitt: 120.000 fm/J
Produkte: Bauware gehobelt, Profilware, Lamellen für BSH und KVH, Verpackungsware
Export: Deutschland, Italien, Levante, Japan