Fact-Finding-Mission in Spanien organisiert von der SH-Holz, Biel/CH: Rumplmayer, Luger, Häupl, Baur, Roth, Wimmer, Germerott, Pabst, Keller, Streit, Anscheit, Ruhdorfer, Harling, Karre, Pöckl, Leibold, Faber, Gabbaró, Dahinden, Gagineux, Decker, Feiereisen, Schilliger (v. li.)Fotos: Ebner © Ebner
Moderne Ingenieurholzkonstruktionen könnten also langsam auf der Iberischen Halbinsel Einzug halten - das Image moderner Architektur und Ästhetik hilft hier aber mehr als ökologische oder wirtschaftliche Kriterien.
Holzbaueinstieg überlegt. Es verwundert daher nicht, dass moderne spanische Holzbaubetriebe auf der Baumesse mit vollen Anfragordnern nach Hause gingen und auch führende heim- ische Betriebe einen Einstieg überlegen.
Der Transportnachteil wird relativiert, wenn man weiß, dass ein finnisches Holzbauunternehmen im nordöstlich gelegenen Galizien einen Industriehallen-Komplex (20.000 m²) errichtet.
Das Transportmanko will offenbar die Kaufmann Holz AG mit einer Leimholzfertigung vor Ort gänzlich ausschalten.
Doch aller Anfang ist schwer - das war auch das Resümee einer von der SH-Holz, Biel/CH, organisierten Studienreise, der sich Mitte Mai 30 deutschsprachige Unternehmer anschlossen.Spanien ist nicht Italien. Die Erwartung, ein Äquivalent zum Italien der Neunzigerjahre vorzufinden, wurde nicht bestätigt. Holz hat in Spanien viel Tradition für Türen, Fenster und Möbel, gebaut wird aber mit anderen Materialien. Noch lassen sich in Spanien allerdings keine großen Mengen absetzen, doch beginnen Händler erste BSH-Stangen auf Lager zu legen.
Da Holz als konstruktiver Baustoff wenig Tradition hat, gehen Marktbeobachter davon aus, dass insbesondere mit High-tech-Fertigelementen gepunktet werden könnte, also rationell zu verlegende vorgefertigte Wand- und Dachelemente statt per Hand abgebundener Konstruktionen. Diese lassen sich auch mit weniger ausgebildeten Arbeitskräften verlegen.
Fertighäuser wiederum haben in Spanien einen ähnlich schweren Stand wie in Italien. Die zehn existierenden Produzenten bauen überwiegend in den gebirgigen Pyrenäen.
Der Transportnachteil wird relativiert, wenn man weiß, dass ein finnisches Holzbauunternehmen im nordöstlich gelegenen Galizien einen Industriehallen-Komplex (20.000 m²) errichtet.
Das Transportmanko will offenbar die Kaufmann Holz AG mit einer Leimholzfertigung vor Ort gänzlich ausschalten.
Doch aller Anfang ist schwer - das war auch das Resümee einer von der SH-Holz, Biel/CH, organisierten Studienreise, der sich Mitte Mai 30 deutschsprachige Unternehmer anschlossen.Spanien ist nicht Italien. Die Erwartung, ein Äquivalent zum Italien der Neunzigerjahre vorzufinden, wurde nicht bestätigt. Holz hat in Spanien viel Tradition für Türen, Fenster und Möbel, gebaut wird aber mit anderen Materialien. Noch lassen sich in Spanien allerdings keine großen Mengen absetzen, doch beginnen Händler erste BSH-Stangen auf Lager zu legen.
Da Holz als konstruktiver Baustoff wenig Tradition hat, gehen Marktbeobachter davon aus, dass insbesondere mit High-tech-Fertigelementen gepunktet werden könnte, also rationell zu verlegende vorgefertigte Wand- und Dachelemente statt per Hand abgebundener Konstruktionen. Diese lassen sich auch mit weniger ausgebildeten Arbeitskräften verlegen.
Fertighäuser wiederum haben in Spanien einen ähnlich schweren Stand wie in Italien. Die zehn existierenden Produzenten bauen überwiegend in den gebirgigen Pyrenäen.
Millionen-Importe. Insgesamt werden in Spanien 5,7 Mio. m³ Schnittholz pro Jahr benötigt, wovon 2,5 Mio. m³ importiert werden müssen. Bei den Importen sind neben den beiden Nachbarländern Frankreich und Portugal insbesondere Schweden und Finnland höchst aktiv. Ein Rundgang bei Holzhändlern liest sich wie ein Who-is-who skandinavischer Erzeuger.„Spanien-Ausschuss”. Da in Spanien insbesondere niedrigere Qualitäten nachgefragt werden, wird der Markt vielfach als Entlastungsmarkt gesehen.
So bekommen einzelne Großhändler im Raum Valencia alle eineinhalb Monate 2500 m³-Schiffsladungen von schwedischen Unternehmen. Inhalt: Pakete mit Reject-Qualität. Das ist Ausschussware in wild zusammen gewürfelten Dimensionen, die der Händler für 240 DM/m³ cif bekommt und auch direkt an der Hafenmauer in Gandia an Bestbieter verkauft.
Lokale Fenster- und Türenproduzenten haben also geschickt eine Möglichkeit entwickelt, zu tollen Preisen akzeptable Rotholz- und Weißholzsortimente für Türen- und Fensterblindstöcken zu bekommen. Die Preise sind für Fichte und Kiefer gleich.Holzfenster verlieren Markt. Holzfenster haben in Spanien nur noch einen Anteil von 20%. Hart zu kämpfen gilt es mit PVC- (15%) und Aluprodukten (65%). So sind Alufenster aktuell wesentlich günstiger, als die aufwändiger zu pflegenden Holzfenster. Holz-Alu-Kombinationen sind im Kommen.
Gleich doppelt so teuer als Alu- sind die klassischen Holz-Rollläden, die in Spanien sowohl außen als auch innen als Dekoration und Raumteiler Verwendung finden.
Sehr stark ist Spanien am Möbelsektor. Die Branchenstruktur ist ein Ebenbild der italienischen: 88% der Betriebe beschäftigen weniger als 20 Mitarbeiter und erwirtschaften nur knapp 60% des Umsatzes von 112 Mrd. S (1999).Rotholz für Möbel. Für Massivholzmöbel wird überwiegend skandinavisches Rotholz eingesetzt. Bei Gestellen und Lattenrosten böten sich Chancen für heimische Lieferanten.
Insgesamt importierte Spanien 2000 Holzprodukte im Wert von 20 Mrd. S. Knapp die Hälfte entfällt auf ungehandelte Schnittware. Das Lohnniveau ist in Spanien noch so gering, dass Bearbeitungen wie hobeln, profilieren oder imprägnieren bevorzugt im Land selbst gemacht werden. Vielfach lagern Händler diese Tätigkeiten aus, verkauft wird dann das Halbfabrikat.
So bekommen einzelne Großhändler im Raum Valencia alle eineinhalb Monate 2500 m³-Schiffsladungen von schwedischen Unternehmen. Inhalt: Pakete mit Reject-Qualität. Das ist Ausschussware in wild zusammen gewürfelten Dimensionen, die der Händler für 240 DM/m³ cif bekommt und auch direkt an der Hafenmauer in Gandia an Bestbieter verkauft.
Lokale Fenster- und Türenproduzenten haben also geschickt eine Möglichkeit entwickelt, zu tollen Preisen akzeptable Rotholz- und Weißholzsortimente für Türen- und Fensterblindstöcken zu bekommen. Die Preise sind für Fichte und Kiefer gleich.Holzfenster verlieren Markt. Holzfenster haben in Spanien nur noch einen Anteil von 20%. Hart zu kämpfen gilt es mit PVC- (15%) und Aluprodukten (65%). So sind Alufenster aktuell wesentlich günstiger, als die aufwändiger zu pflegenden Holzfenster. Holz-Alu-Kombinationen sind im Kommen.
Gleich doppelt so teuer als Alu- sind die klassischen Holz-Rollläden, die in Spanien sowohl außen als auch innen als Dekoration und Raumteiler Verwendung finden.
Sehr stark ist Spanien am Möbelsektor. Die Branchenstruktur ist ein Ebenbild der italienischen: 88% der Betriebe beschäftigen weniger als 20 Mitarbeiter und erwirtschaften nur knapp 60% des Umsatzes von 112 Mrd. S (1999).Rotholz für Möbel. Für Massivholzmöbel wird überwiegend skandinavisches Rotholz eingesetzt. Bei Gestellen und Lattenrosten böten sich Chancen für heimische Lieferanten.
Insgesamt importierte Spanien 2000 Holzprodukte im Wert von 20 Mrd. S. Knapp die Hälfte entfällt auf ungehandelte Schnittware. Das Lohnniveau ist in Spanien noch so gering, dass Bearbeitungen wie hobeln, profilieren oder imprägnieren bevorzugt im Land selbst gemacht werden. Vielfach lagern Händler diese Tätigkeiten aus, verkauft wird dann das Halbfabrikat.