Durchdacht

Zwei Fertigungshallen, in denen Testsysteme für die Halbleiterindustrie produziert werden, umfasst der von Huber & Sohn, Bachmehring/D, realisierte Neubau des Betriebsgebäudes für SZ-Testsysteme, Amerang/D. Die Dachfläche beträgt jeweils 2970 m?.Als Scheiben ausgebildet. Die Dachkonstruktion besteht aus Fachwerkbindern mit gebogenem BSH-Obergurt sowie Streben und Untergurten aus Stahlrundrohren. Die Binder haben eine Spannweite von 33 m und einen Abstand von 7,5 m. Sie wurden auf die bauseitigen Fertigbetonstützen montiert. Darüber wurden Dachelemente - bestehend aus Sparrenpfetten, Dämmung und beidseitiger OSB-Beplankung - angebracht, diese werden als statische Scheibe ausgebildet.

Dachaufstockung mit Holzelementen. Bei einer Dachaufstockung im Herzen Münchens wurde Huber & Sohn ein hohes Maß an Schallschutz abverlangt. Mit Wand- und Dachelementen in Holzrahmenbauweise wurden folgende Anforderungen erfüllt:
- geringes Gewicht und damit möglichst geringe Belastung der vorhandenen Bausubstanz
- hoher Wärmedämmwert bei geringer Wandstärke
- guter Schallschutzwert durch mehrschaligen Aufbau
- schnelle Montage und somit keine Feuchteschäden in den vorhandenen Wohnungen
- kurze BauzeitRasche Bauausführung. Das Bauvorhaben wurde in 5 Bauabschnitte unterteilt, die Gesamtbauzeit betrug 2,5 Monate. Regendicht war jeder Abschnitt bereits am zweiten Tag der Elementmontage. Um den Autoverkehr auf der Leopoldstraße möglichst wenig zu behindern, mussten die per Lkw angelieferten Elemente mit 120 t-Autokränen abgeladen werden.

Schallgedämmte Fenster. Es wurden 920 m2 Wandfläche und 1540 m² Dachfläche verlegt sowie 95 Holzfenster von Huber & Sohn eingebaut. Die Fenster mussten sich im geforderten Schalldämmmaß der einzelnen Bauabschnitte qualitativ einreihen.In die Außenwände wurden vormontierte Einbaulüfter unter den Fenstern installiert. Zusätzlich wurden schallgedämmte Wandlüfter eingebracht und im Dachelement Lichtkuppelelemente sowie Rauchabzüge bei den Treppenhäusern eingebaut. Sämtliche gelieferten Bauteile entsprechen mindestens F30B.Hoher Schallschutz. Aufgrund der starken Verkehrsbelastung mussten die Außenwände einen Schallschutzwert von 50 dB erreichen, das gleiche gilt für die Dachflächen der gefährdeten Bauabschnitte. Ein Musterwandelement erzielte im Prüfstand ein Bauschalldämmmaß von 53 dB.

Dachelement-Aufbau
- OSB 22 mm
- Dampfsperre
- Sparrenpfetten 100/280 mm,
Konstruktionsvollholz von Huber
- Dämmung 280 mm
- OSB 15 mm
- Vordeckung, dampfdiffusionsoffen
- Dacheindeckung: Variante Rip Roof,
stahlbeschichtet 0,75 mm

Die Schalldämmwerte bei den geputzten Außenwänden wurden durch einen mehrschaligen Aufbau mit einer Installationsebene sowie mehrfacher Beplankung mit Gipsfaserplatten erzielt. Die Wand hat eine Stärke von 300 mm mit einem Wärmedämmwert von 0,166 W/m²K.Der Dachaufbau ist ebenfalls mehrschalig ausgeführt: Gipskartonbekleidung innen auf einer Federschiene, ein Grundelement mit beidseitiger Holzwerkstoffplatte, Sparren mit einer wasserführenden Schicht als Vordeckung, Lüftungssparren und eine raue Schalung, worauf eine Stehfalzblecheindeckung ausgeführt wurde. In den restlichen Bauabschnitten war eine Schallschutzanforderung von 40 dB zu erfüllen, wobei die Wärmedämmwerte gleich geblieben sind.

Gute Dämmeigenschaften. Beim Bau der Dachkonstruktion war ein hoher Dämmwert gefordert, um für die sensible Produktion ein gleichmäßiges Raumklima zu garantieren, ohne dass Schwitzwasser anfällt. Die Vorteile der Dachhaut mit gedämmten Dachelementen aus Holz sind:
- große Spannweiten (7,50 m)
- durch Scheibenausbildung keine Verbände für die Aussteifung der Binderkonstruktion nötig
- hohe Wärmedämmung (mineralische Dämmung, WLZ 040)
- innere Beplankung bleibt aus optischen Gründen sichtbar
- durch Stahlbauteile können Lüftungsanlagen oder Beleuchtungen direkt an den Elementen befestigt werden
- kurze Bauzeit durch Vorfertigung im WerkVorfertigung der Dachelemente. Für die Konstruktion wurden insgesamt 270 Dachelemente mit einer Breite von 3 m und einer Länge von 7,5 m eingesetzt. Die Fertigung erfolgte auf einer CNC-gesteuerten Linie mit einer entsprechenden Lehre.Das Bauvorhaben wurde in vier Bauabschnitte mit jeweils 1500 m? Dachfläche unterteilt, wobei jeder in nur 1,5 Wochen fertiggestellt wurde, beginnend mit der Montage der Binder und Brandwandteile. Anschließend wurden die Dachelemente sowie die Aufsatzkränze für die Oberlichter mit Netzabsicherung montiert. Nach 6 Wochen waren die Hallen regendicht, der technische Ausbau konnte bereits 2 Wochen nach Montagebeginn erfolgen.